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Nr. 109. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 15. September 1910. Seite 6. schauen lassen, Lücken ausbessern, Vergessenes nachholen. Denn Herbst und Winter sind die Jahreszeiten der Kultur, während Frühling und Sommer in dieser Beziehung unser gesellschaftliches Leben doch immer etwas lockerer lassen. Jetzt aber ist die Uebergangszeit gekommen, in der sich Geist und Körper gewöhnen müssen, wieder in das zwanzigste Jahrhundert zurückkehren. „Die Saison beginnt", wie der Aufakt zu einer neuen Lebenswelle klingt dieses Zauberwort, dem sich alles willig beugt. Noch ist der Sommer im Land, aber mit dem Wörtlein „Saison" hat jetzt auch die rege Geschäftszeit ^hre Vorboten gesandt. Das merkt jetzt auch der Geschäftsmann und froh ist er, daß die ersten Vorboten seiner Saison da sind. Jetzt muß aber auch jeder Geschäftsmann flott inserieren, wenn er will, daß jeder in Stadt und Land erfährt, daß unser Publikum nicht nötig hat, sich nach auswärts mit seinen Bestellungen zu wenden, daß er zu Beginn der Saison völlig gerüstet ist für die Saison. — (Beginn der Jagd) Nun sind die Tage wieder gekommen, da die fröhliche Jagd ihre Jünger unter ihrem lustig flatternden Banner vereinigt und Flur und Feld, Wald und Hain von munterem Jägerrufe wider hallen. Die Jagd ist uralt, man kann sagen, so alt wie das Menschengeschlecht selbst. Erzählt doch die Bibel auf ihren Blättern von Nimrod, dem Gründer des babylo nischen Reiches, das er „ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn" war, eine Wendung, die bis heute sprichwörtlich geblieben ist. Man unterscheidet im allgemeinen eine hohe und eine niedere Jagd. Zur ersten gehört die Jagd auf das Edel- (Rot-) wild, Elen-, Dam-, Reh- und Schwarzwild, den Steinbock und die Gemse, vom Ge flügel das Auer- und Birkwild, die Fasanen, Trappen, Kraniche, Reiher und Schwäne, von den Raubtieren den Bären, Wolf und Luchs. Alle übrigen Tiere gehören der niederen Jagd an. Im September ist in der Regel das Fortpflanzungsgeschäft beendet, die alten Tiere sind neu gekräftigt und die jungen soweit herangewachsen, daß sie einen zarten, saftigen Braten kergeben. Daher fällt in den September in den meisten Ländern der Beginn der eigentlichen Jagdsaison, die mit dem Abschüsse der Reb hühner und ab 1. Oktober der Hasen anhebt. Jagdbeginn! — Nun kommst zu Ehren Edles Waidwerk wieder du! Lange mußtest du verzehren Dich in tatenloser Ruh! Doch jetzt ruft dich das Gejaide Und du folgst ihm frisch und froh, Hell glüht deine Jägerfreude Mit Hallt und mit Hallo! Weidmannsheil! - Die Hörner blasen Und der Rüde knurrt und bellt, — Und es springen flink die Hasen Durch den Wald und überS Feld! Hei! wie da die Flinten knallen In den Herbsttag frisch und froh! Waidmannsheil euch Jägern allen Mit Halli und mit Hallo! — In dieser letzten, allerletzten knappen Dekade vor Schluß seiner Herrschaft soll sich, wie behauptet wird, der Sommer 1910 selbst dementieren, das heißt, — wenn es eintrifft — wirklich sommerliches, beständiges Wetter am Tage bringen, ohne irgendwelche oder doch wenigstens unerhebliche Niederschläge. Nach den verflossenen Regen wochen, die im Osten, wie mitgeteilt, so erheblichen Ueber- schwemmungSschaden gebracht haben, wäre ein solcher Wechsel ja nur auf das Freudigste zu begrüßen, und be sonders die Manöver-Soldaten würden einen wirklichen Altweibersommer willkommen heißen. Mit Ausnahme der Kaisermanöver, die letzten Sonnabend schon ihren Abschluß fanden, begannen ja erst in dieser Woche die eigentlichen Manöver der Armeekorps, und für diese an strengenden Tage kann Mars schon bei seinem Kollegen Jupiter PluviuS ein gutes Wort etnlegen. Die Biwaks, diese poesievollsten Episoden im ganzen Manöverleben, „Mein Leben gehört fortan ihm. Ich bin entschlossen Arn» stellens Frau zu werden." Da flammte e» wild und ungestüm in Vollrats Augen, Er faßte im jähen Druck ihre Hände und sah sie verzwei felt an. „Ursula." Sie schauderte zusammen und sah voll Jammer und Liebe zu ihm auf, „ES muß sein — ich kann nicht ander«. Ein bessere« Glück ist mir nicht bestimmt", sagte sie tonlo«. Er ließ erblassend ihre Hände lo« und trat zurück. E« arbeitete gewaltig in seinen Zügen. Mühsam zwang er sich zur Ruhe. Endlich sagte er rauh: „Dann leb wohl, Mädchen — leb wohl — vielleicht ist e« bester so." „Leb wohl — Will Vollrat", sagte sie leise. Aber der Ton drang ihm wie «in Stich in« Herz. Noch einmal sahen sie sich lange und stumm in die Augen. Diese redeten eine Sprache voll Jammer. Da« ganze Glück und Leiden von zwei ringenden Menschen seelen lag darin. Am Tag« darauf rtiste Vollrat plötzlich ab, ohne Ursula noch einmal gesehen zu haben. Wieder trieb e« ihn ruhelo« hinau« in die Welt. Ein neuer Schmer, begleitete ihn — und ein glühende« Sehnen nach dem blossen Mädchen mit den leid« vollen Augen, die er zurückgelaffen hatte in dem stillen Bergdorf. E« gab Kin Glück für ihn auf der Welt. Er hatte e« ver scherzt. Aber die Sühne war schwer. Ursula lebte ihre Tag« hin in dumpf«» Bekkmmung. Arn" st«tt«n« Befinden macht« Fortschritt«, und Herr von Erknhorst bracht« seiner Tochter täglich hoffnung«vollere Berichte au« dem Krankenzimmer. Der alte Herr wich fast nicht von Arnstetten« Laaer Ei» liebevoller Vater hätte seinen Sohn nicht aufopfern. der vfleaen können. Arnstetten faßte oft voll Dankbarkeit seine Hand Seine Augen ruhten immer voll unruhiger Frage» auf verlaufen dann noch einmal so interessant, und die „Kriegs bummler" männlichen und weiblichen Geschlechts können sich dann in Hellen Haufen einst llen. Von dem aller größten Wert sind die trockenen Tage für das Abernten der Kartoffeln; die wertvollen Erdäpfel hießen bisher schon mit Recht: das Brot des armen Mannes! Heuer sind sie bet den hohen Lebensmittelpreisen aber viel mehr, auch die Hausfrau im Mittelstand muß bei der Zube reitung ihres Mittagessens und beim Abendbrot den Kar toffelpreis sehr mit in Rechnung stellen. Denn ein Häuf lein Kinder und das Gesinde dazu mit Butter, Brot und Aufschnitt satt zu machen, das läuft dermaßen ins Geld, daß es nicht jeder Haushalt auszuhalten vermag. Zwar sind meist Aussichten auf eine ausgiebige Kartoffelernte vorhanden; aber der endlose Regen hat ihre Qualität stark beeinträchtigt. — Vorsicht beim Genuß von Obst. ES kann nicht genug darauf aufmerksam gemacht werden, das Obst vor dem Genüsse gut abzuwischen. So erkrankte am Donnerstag nach dem Genüsse von Weintrauben ein 14jähriges Mädchen in Kötzschen broda unter heftigen Vergiftungserscheinungen, sodaß ein Arzt zu Rate gezogen werden mußte. Die genossenen Trauben waren stark mit Mehltau befallen gewesen und riefen so die Vergistungs- erscheinungen hervor. — Herr Pfarrer Kohlschmidt, der als Pfarrer nach Klingenthal gewählt war und am 2. Oktober einge- wiesen werden sollte, hat die bereits erfolgte Bestätigung seiner Wahl wieder zurückgesandt und aus die Wahl ver zichtet. Uhyst a. T., 13. September. Zwei Pferde vom 17. Ulanen-Regiment, welche in der Stallung des Guts besitzers Ernst Lehmann verquartiert waren, wurden am Sonnabend früh vermißt. Die Decken wurden später auf dem Felde vorgefunden. Gestern sind nun die Pferde in Gersdorf bei Kamenz im Stalle eines Gutsbesitzers aufgefunden und dem Regiment wieder übergeben wor den. Wie die Pferde losgekommen sind, konnte bis jetzt noch nicht sestgestellt werden. — Der verstorbene Großindustrielle Geh. Kommer zienrat Preibisch in Reichenau hat für wohltätige gemeinnützige Zwecke 96 000 Mark testamentarisch hin terlassen. Von Der LuNsckittabrt. Baden Baden, 14. September, („O 2. VI" vollständig vernichtet.) Heute Nachmittag gegen 3^ Uhr geriet der in seiner Halle in Oos liegende „r VI " infolge einer Explosion in Brand und wurde vollständig vernichtet. Auch die Halle ver brannte. Baden Baden, 14. September. Zu der Katastrophe des „O VI" wird noch gemeldet: Auf der Fahrt nach Heil bronn, welche das Luftschiff im Laufe des heutigen Vormittags unternahm stellte sich ein Motordefekt ein. Aus diesem Anlasse beschloß man, nach Oos zurückzukehren. Nachdem das Luftschiff glatt in die Ballonhalle gebracht worden war, wurde der Motor auseinandergenommen. Es ergab sich, daß einzelne Teile ausge wechselt werden mußten, was eine Arbeit von mehreren Stunden notwendig machte. Kurz nach 2 Uhr war die Arbeit fast vollendet und der Motor wurde wieder angelassen. Nach einer anderen Lesart entstand hierbei aus bis jetzt noch unbekannter Ursache eine Explosion. Aus dem Motor schoß eine mächtige Stichflamme em por, die die untere Leinwand des Ballons erfaßte und das ganze Luftschiff in Flammen auflodern ließ. Nach einer anderen Meldung waren die Arbeiter mit Reinigen des Getriebes beschäftigt und verwandten dazu Benzin, daß in offenen Gefäßen danebenstand. Das Benzin fing Feuer und große Flammen schlugen empor. In der Halle entstand sofort ein Gedränge nach dem Ausgange. Für die in der Halle anwesenden Mannschaften gab es keine andere Möglichkeit, als sich schleunigst in Sicherheit zu bringen. Einige Mannschaften hatten im ersten Augenblick versucht, die Flammen zu löschen, und erlitten dabei Brandwunden im Gesicht und an den Händen. Jetzt bietet die Ballonhalle ein Bild wüster Zerstörung. Das Aluminium wird eingeschmolzen werden. Es ist fraglich, ob die Gondel und die Motore wieder instand gesetzt werden können. Baden Baden, 14. September. Ueber die Explosion hört der Vaden Badener Korrespondent der Frankfurter Zeitung, nach der Schilderung eines Augenzeugen noch folgendes: Die Nach mittagsfahrt war angetreten worden, bei einem mit einem neuen Lager versehenen Motor entstand eine ungleiche Gangart. Das neue Lager lief warm, deshalb kehrte man sofort zur Halle zurück. Ein Monteur versuchte den Schaden auszubessern. Dabei verwandt d«m Gesicht dk« alten Herrn, wenn dieser eintrat. Und der ver» stand diese stumm« Frage und berichtete freiwillig von Ursula. Al« Arnstetten außer Gefahr war, durfte Ursula zu ihm. Mit zitternden Kniren ging sie an der Seit« ihr«» Vater« an sein Bett heran. Sie reichte ihm, unfähig zu sprechen, di« Hand. Er zog si« an seine Lippen. Al« sie endlich reden konnte, sagte sie leise: „Verzechen Sie mir — o bitte, verzeihen Sie," Arnstetten richtet- sich empor und lächelte. Da« Lächeln schnitt ihr in« Herz. „Wa« soll ich Ihnen verzeihen, liebe, teure Ursula?" „Daß ich Sie mit meinen törichten Worten Hinaufgetrieben habe auf den Wetterkogel. Ich bin schuld an Ihrem Unglück." E- faßte wieder nach ihrer Hand und sah Ursula bestürzt an. „Wa« sind da« für schlimme Gedanken, Ursula! Wie können Sie sich selbst so wehe tun I Ich allein trag« die Schuld. E« tut mir leid, daß ich Ihnen so viel Unruhe bereitet habe — aber — ich wollte Ihnen beweisen wie lieb ich Si« habe." Ihre Augen füllten sich mit Tränen, si« ließ sich stumm auf den Stuhl nieder. Herr von Erlenhorst ging hinaus um ein wenig frische Luft zu schöpfen. So waren die beiden allein. Er sah betrübt in ihr Gesicht. „Nicht weinen, bitte. Um Gotte« willen, Ursula, wa« ist au« Ihnen geworden? So blaß und schmal sind Ihre Wangen." Sie trocknete ihre Tränen und sah ihn ernst an. „Ich sorgte mich sehr um Sie. Ach lieb«» Herr von Arnstetten, spräche auch olle Welt mich frei — ich verurteilt« mich doch." „So sollen Sie nicht reden, Ursula. Es ist ja nun auch alle« wieder gut." Sie schlang vor Qual die Hände ineinander. „Gut? O mein Gott. Und Ihr Fuß. Ihr armer Fuß." Ein Schatten flog über sein Gesicht. Dann sagte er ruhig: „Daß wäre nicht so sehr schlimm, Ursula, ich könnte mich darüber trösten. Aber — daß der Krüppel Sie aufgeben muß — Si«, Ursula — da« ist hart, sehr hart." er, wie es heißt, eine Lötlampe. Gleichzeitig habe man in etwa 2 m Höhe verschiedene Venzinbehälter auffüllen wollen. Das Benzin habe Feuer gefangen und es entstand ein starke Explosion, bald stand das ganze Luftschiff in Flammen. Der Schaden an der Halle wird auf 20000 Mk. geschätzt; das völlig leergebrannte Meiallgerippe liegt lang gestreckt in der Halle. Die Gondel und Motore scheinen keinen wesentlichen Schaden genommen zu haben. Ein Ersatz ist in dem in Bau begriffenen Luftschiff „Deutschland" geschaffen welches in wenigen Wochen vollendet sein wird. Frankfurt a. M., 14. September, („b. 2. VI" versichert). Die Franks. Z!g. hört, daß das verbrannte Luftschiff „O 2. VI" welches einen Wert von 600000 Mark repräsentierte, bei 12 deut schen Versicherungsgesellschaften mit insgesamt 480000 Mark ver sichert ist. Cingssandt. Sonntagsruhe in» Handelsgewerbe. Vor einiger Zeit ging eine Mitteilung durch die Presse, daß ein Gesetzentwurf über die Neuregelung der Sonntagsruhe im Reich vom ReichSamt des Innern vor bereitet und dem Reichstag im kommenden Herbst zuge- hen würde. In der Mitteilung wurden genauere Anga ben über den Inhalt des Entwurfs gemacht, u. a. dahin gehend, daß eine völlige Sonntagsruhe in Kon toren und Betrieben, die nicht mit einer offenen Ver kaufsstelle verbunden seien, eingeführt werden solle. Auch für offene Verkaufsstellen solle die Beschäftigungszeit an Sonntagen noch eingeschränkt werden. Diese Nachrichten hatten weite Kreise der Handels- und Gewerbetreibenden in Unruhe versetzt. Der Staatssekretär des In nern hat nunmehr am 5. August, wie die „Köln. Ztg." erfährt, dem Deutschen Handelstag auf Anfrage mitge- teilt, daß über die gesetzliche Neuregelung der Sonntags ruhe im Handelsgewerbe noch keine Entschließungen ge troffen seien. Bei dem Bürgerstreite wegen dem 8-Uhr- Ladenschlüsse wurde die völlige SonntagSruhe-AuSsicht mit ins Feld geführt. Und man glaubte, daß man frei willige Zugeständnisse durch den 8-Uhr-Ladenschluß brin gen müsse. Diese Befürchtung ist gefallen, darum mag auch der 8-Uhr-Ladenschluß fallen. Mit Gespenstern läßt sich die Volksmeinung nicht ins Boxhorn jagen. Der Staat denkt selbst nicht daran, Handel und Gewerbe ihren Lebensnerv abzuschneiden. — vsrUner SstrslOsbSrss. Auch der heutige Getreidemarkt verkehrte in matter Haltung, da niedrigere amerikanische Notierungen, stär- keres JnlandSangebot und ermäßigte russische Offerten verstimmten. Weizen verlor ca. 1. 1/2, Roggen ca. 1 M. Hafer und Mais war gleichfalls nachgiebiger. Rüböl konnte sich nach Schwankungen behaupten. Wettervorhersage der Kgl. S. Landeswetterwartc zu Dresden Freitag, den 16. September 1910. Ostwind, heiter, warm, trocken. Magdeburger Wettervorhersage. Freitag, den 16. September 1910. Teils heiter, teils wolkiger oder nebliger, am Tage milder, meist trockenes Wetter. Später wieder Regen und teilweise Gewitter im diV. und!4. in Aussicht. MrcdUcvG Nacdrlcklen. Pulsnitz. Sonnabend, den 17. September, 1 Uhr Betstunde. HtlfSgeistl. Schuster. Sonntag, den 18. September, 17. nach Trinitatis: VL 4. 1-6».! -/22 „ Kindergottesdienst (Luc. 12, 16—21.) Pfarrer Schulze i/g3 „ Abmarsch des Jünglings- und Männeroer- einS zum KreiSfest nach Bischheim. 8 „ Jungfrauenverein. Für den Kirchbau in Cranzahl bei Annaberg wird eine Kollekte gesammelt werden. AmtSwoche: Pfarrer Schulze. Si« faßte schnell seine Hand. „Da« müssen Sie nicht. — Ich will Ihr« Frau werd«»." „Ursula — ach nein — da« ist nicht Ihr Ernst." „Mein heiliger Ernst". „Da« ist «in Opf-r, welche« Sie bringen wollen — au« Mitleid — au« sonst welchem Grunde — ich — nein, Ursula, da« nehme ich nicht an." Sie drückte beschwörend seine Hand. „Kurt, wenn sie mich zurückwrisen — ich könnte da« Leben nicht mehr ertragen", sagte sie entschlossen. „Eie wissen nicht, wa« Sie auf sich nehmen wollen. Dem gesunden Mann wollen Sie nicht angehören, dem Krüppel wollen Sie sich opfern, au« Mitleid — nicht au« Liebe." Sie nahm sich zusammen. Wenn sie da« Opfer nicht voll und ganz bringen wollte, war ihm nicht geholfen. Sie mußte ihn überzeugen, daß die Liebe ihr^Verhalten diktierte, sonst wie« er sie zurück. „Doch Kurt — au« Liebe. Seit ich weiß, wie Eie um mich gelitten, hab« ich Sie lieb, von ganzem Herzen." Sie sprach lächelnd di«s« Lieb« au«. Ei« sollt« ihn glück» lich machen. Wa« lag daran, ob sie schwer oder leicht fiel, ob fie ein ganze«, lange« Leben oder nur kurze Zeit dauern sollte. Der Helle Jubel, der nun au« keinen Augen strahlte, machte e« ihr leicht, zärtlich zu ihm zu sein. Er zog sie an sich und küßte sie. „Ursula, meine teure Ursula! Nun will ich nicht mehr murren, daß ich ohne Fuß nach Hause komme, hab ich doch dich errungen. Mein Lieb, mein holde«, süße« Mädchen, wie danl' ich dir, daß du mich so glücklich machst." Sie ließ sich willig küssen und strich ihm sanft da« wirre blonde Haar au« der Stirn. Ein heilige«, erbarmende« Gefühl überkam sie. Wie eine zärtliche Mutter beugte sie sich über ihn. (Fortsetzung folgt.)