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Nr. 100. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 25. August 1910. Seite 2. stände im sozialdemokratischen Parteilager und die große politische Not unserer Zeit dazu beitragen, Männer aus den Plan zu rufens die das Vaterland von dem soziali stischen Alpdruck der unversönlichen Opposition endgültig befreien. OsrMcdes unS Säcdsiscdss. Pulsnitz. (S e d a n f e i e r.) Die bereits an dieser Stelle erwähnte Feier der 40jährige Wiederkehr des Se- dantageS auf dem Schwedenstein mit Waldgottesdienst auf dem Ohorner Berg findet nächsten Sonntag, den 28. d. M. statt. Eine rege Teilnahme seitens der Kgl. Sächs. Militärvereine des Pulsnitzer Bezirkes ist sehr zu wünschen. Nur dadurch, daß das deutsche Volk heute nach außen einig ist, ist uns seit nun vierzig Jahren der Frie den erhalten geblieben. Wir haben daher auch alle Ur sache, den 40. Jahrestag von Sedan festlich zu begehen, nicht zum Zeichen der Freude über das Niederringen eines starken Volkes, sondern als Zeichen der Freude, daß auch nach 40 Jahren unsere Einigkeit nach außen hin die , gleiche ist wie vor 40 Jahren. Pulsnitz. (Wie wird das Wetter am Sonn- > tag sein?) Es bleibt die alte Sache! Vorgestern schien eine etwas dauernde Besserung eintreten zu wollen, denn das südwestliche „Hoch" hatte sich bis nach Island auS- gebreitet, wodurch es weiteren Störungen vom Ozean her den Zugang zu unserem Erdteile versperrt hatte. Aber weit gefehlt, jetzt ist die Lage schon wieder völlig verän dert. Der Streifen hohen Drucks nach dem Norden hin ist ganz schmal geworden, westlich von Irland war be reits ein neues, sich schnell näherndes Minimum erschie nen und es ist 100 gegen 1 zu wetten, daß auch diesem in schneller Folge ein weitere- nachsolgt, sodaß wir auch für Sonntag bei wechselnder Bewölkung und mäßig warmer Temperatur etwas Regen zu erwarten haben bei zeitweise stärkerem Winde. — Die Wärme hatte vorgestern in Deutschland etwas abgenommen, die 15 deutschen Sta tionen der Wetterkarte meldeten 8 Uhr vormittags zusam men am Montag 249, am Dienstag aber nur 213 Grad Wärme, das ergibt pro Ort im Mittel 16,6 bez. 14,2 Grad. Ein weiteres Sinken der Temperatur ist zunächst nicht wahrscheinlich, obwohl es im Norden Europas an dauernd kühl ist. Island hatte nur 5 Grad Wärme. — Ja, es wird Herbst, ehe wir es denken. — Die Tasche im Damenkleid kehrt wieder. An den neuesten Modellen moderner Kleider kann man zu beiden Seiten der Vorderfront sogar gleich zwei Taschen sehen. Die Kleider, in Tunikaform, zeigen die Taschen ungefähr in Höhe der Knie, sodaß sie bequem mit der Hand zu erreichen sind. Da verschwindet hoffentlich bald der kleine Handkoffer! — (Druckfehler.) Wer sich über Druckfehler ärgert, möge zur Beruhigung lesen, was ein Paul Feige darüber zu sagen hat: „Druckfehler sind Irrtümer, die weder der Setzer, noch der Korrektor, noch der Redakteur, sondern nur der Leser entdeckt (und auch dieser oft nicht). Druck fehler gehören zu den unvermeidlichen Eigenschaften jedes Druckerzeugnisses, das schnell hergestellt werden muß, sie verhalten sich wie der Rost zum Eisen, wie die Hefe zum Wein, wie Dissonanz zur Harmonie, nur mit dem Unter schied, daß vor dem Druck noch niemand weiß, ob sie fehlen oder ob sie sein werden — mancher Satz wird überhaupt erst lesenswert durch einen Druckfehler. Der Korrektor freilich kann davon sagen: Nur wer die Praxis kennt, weiß, was ich leide! So lange musiziert und ge- sungen wird, wird es falsche Töne, so lange geschrieben und gedruckt wird, wird es Schreib- und Druckfehler ge ben; eS scheint nur ein alter Kalenderreim am besten da rauf zu passen: „Gib, Leser, nicht zu scharf auf alle Feh ler acht, — denn niemals ist ein Blatt, und der, der es Aus alter Zeit. vildor aus vsr Vsrgüngonkeit von Pulsnitz Von Paul Hübschmann, Königsbrück. Weiter zieht Jahr um Jahr an Pulsnitz vorüber und allmählich heilen die schweren Wunden, die der blu- ttge Krieg geschlagen. Allein Ruhe und Frieden wollen im Städtchen nicht etnkehren. Waren es erst äußere Feinde, die den Frieden störten, so bereiteten jetzt innere Unruhen den Bürgern schlimme Zeiten. Ein schwerer Kon flikt mit dem Schloßherrn ist ausgebrochen, die aus alle erdenkliche Art die Rechte und Freiheiten der Bürger zu beschränken suchen. Jahrzehntelang dauern die Streitig, keilen zwischen Herrschaft und Untertanen an als dann wieder Ruhe herrscht, da zeigt es sich, daß zu den bereits vorher ausgeübten Bedrückungen nur noch neue hinzuge kommen sind. Alle wichtigen Rechte sind der Bürger schaft genommen und neue Verpflichtungen zu psrsönli- chen Diensten und zur Entrichtung höherer Abgaben an die Herrschaft sind ihr auferlegt worden. Da kann sich ein freier Bürgersinn nicht entfalten. Das Handwerk, eingeengt in allerlei hindernde Gesetze, liegt darnieder. Handel und Verkehr haben beträchtlich an ihrer einstma ligen Bedeutung verloren. Da dringt ein Heller Strahl durch die deutschen Lande. Der Wittenberger Mönch Martin Luther hat es gewagt das Treiben der Kirche und des Adels im Lande in scharfen Worten zu geißeln und zu Tausenden fallen ihm die Anhänger feiner Lehre zu. Ingrimmig fehen die Herren der Kirche und der weltlichen Macht die Wirkungen der „Ketzerlehre" und es ist wohl damals schon zur Gewißheit geworden, daß die religiösen Gegensätze dereinst einen blutigen Krieg heraufbeschwören würden, daß das Glaubensbekenntnis nicht anders als mit den Waffen besiegelt werden müsse. Und jener furchtbare Religionskrieg, der 30 Jahre lang unser Vaterland verwüstete, er kam. Im Anfänge blieb unsere Gegend von der Kriegsfurie verschont, umso furcht- barer brach aber dann der Schrecken des Krieges herein. Wiederholt schon waren kleinere Streifkorps durch die gemacht, — und der, so er gelesen, — von allen Feh lern . . . frei gewesen!" — 8. U. K. WeristeinMann? Der beten kann! sang der wackere Kämpe der Freiheitskriege, Ernst Moritz Arndt, — Bei einem Spaziergange wird der Klasse Zucker- wasser mit Zitronensaft in Aussicht gestellt. Ein Kind aber meint: „Nicht Zuckerwasser, Bier, viel Bier, wie zu Hause!" — Wer ist ein Mann? Wer recht viel Bier trin- ken kann! Das Beispiel erzieht. Wie wärS mit einem 11. Gebot, frei nach der Bibel: „Du sollst der Jugend kein zweifelhaftes noch schlechtes Beispiel geben!" — X. 6. bl. Bei der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau ist eine vertrauliche Mitteilung eingegangen, an der namentlich die am Ausfuhrhandel nach den Ver- einigten Staaten von Amerika beteiligten Firmen Inte resse nehmen dürften. Die in Rede stehende Mitteilung kann in der Kanzlei der Kammer, Lessingstratze 2 c, ein gesehen werden und wird auch aus entsprechendes An suchen hin geeigneten Firmen im Abdruck übersandt. Bretnig. Die Gruppe Radeberg des Sächs. Elbgau- sängerbundes, welche die Vereine von Radeberg, Lange- brück, Klotzsche, Großröhrsdorf, Pulsnitz und Bretnig um faßt, hält nächsten Sonntag, den 28. August, ein Grup penkonzert im Gasthof zum deutschen Hause ab. Es wer den zu demselben gegen 400 Sänger erwartet. Der Fest platz ist wiederum am Gasthof zum deutschen Hause ge legt worden, woselbst ein Podium zur Aufnahme der Sänger errichtet und Vorbereitungen zur Herstellung von Sitzgelegenheiten für die zu erwartenden zahlreichen Zu hörer getroffen werden. ES gelangen 5 Gruppenchöre, davon der erste: „Armin bei der Seherin vor der Schlacht im Teutoburger Walde" mit Orchesterbegleitung und sie ben Einzelchöre zum Vortrage. Einzelchöre haben über nommen: Männergesangverein Radeberg, Militärgesang verein Pulsnitz, Männergefangverein PulSnitz, Männer gesangverein Langebrück, Liederhain Klotzsche, M.-G.-V. Eschebach Radeberg, Männergesangverein Bretnig. Nach Beendigung des Konzertes ist von 7—9 Uhr ein Kom mers vorgesehen, bei welchem noch eine Anzahl Chor- und Volkslieder zu Gehör kommen werden. Bretnig. Der Kirchenvorstand gibt bekannt, daß das Erntedankfest in unserer Gemeinde nunmehr bestimmt Sonntag, den 28. August, gefeiert werden soll. Kamenz. Der Deutsche Fritz Ungar, der kürzlich in Haifa ermordet wurde, war der ehemalige Theaterdirektor Unger, der vor einer Reihe von Jahren wiederholt auch in der Oberlausitz (u. a. in Kamenz und Pulsnitz) und in anderen Gegenden Sachsens gewesen rst. Ein vielbe- wegteS Leben hat damit sein Ende gefunden. In der Sächsischen Schweiz versuchte Unger einmal eine Nach ahmung der Oberammergauer Passionsspiele. Nach Ab schluß der Kämpfe in Transvaal hielt er Vorträge über dieses Land, ohne, wie böse Zungen behaupten, je etwas davon gesehen zu haben. Kamenz. (Plötzlicher Tod.) Am Sonntag früh hatte Ler in Neuwelzow wohnhafte Glasbeschauer Grund mit seinen beiden Söhnen eine Radtour nach Kamenz unternommen. Auf der BernSdorf-Biehlaer Straße in Flur Straßgräbchen bemerkte der ältere Sohn, wie der Vater plötzlich vom Rade sank; Grund war sofort tot. Wie vom Arzt festgestellt wurde, ist der Bedauernswerte infolge Herzlähmung gestorben. Königsbrück, 24. August. (Tödlicher Unfall auf dem Schießplatz.) Beim Besichtigungsschießen des 28. Feldartillerie-Regiments am Montag ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Infolge zu früher Explosion einer Granate wurde ein Einjähriger des Regiments von einem Splitter getroffen. Leider war die Verletzung schwerer, als man anfangs angenommen hatte, sodaß der Verun glückte noch am gleichen Tage in das Dresdner Garni- Stadt gekommen, aber immer sind die Einwohner noch glimpflich davongekommen. Da naht das Jahr 1687. Die Kaiserlichen Hatzfeldischen Söldnerscharen Hausen furchtbar im Lande und allabendlich sehen die Pulsnitzer Bürger den brandgeröteten Himmel, der neue Schreckens taten des Feindes verkündet. Und eines TageS hallen die Gassen der Stadt wider von wüstem Schreien und Fluchen, von den Angstrufen Verfolgter und dem Röcheln der Verwundeten — der Feind ist da. In wilder Flucht eilt alles in die nahen schützenden Wälder. Wer zurück bleibt ist verloren; die blutgierigen Scharen kennen kein Mitleid. WaS begehrenswert erscheint, wird fortgeschleppt, das andere in vandalischer Wut zertrümmert. Die un tergehende Sonne beleuchtet ein Bild des Jammers und Entsetzens. Und doch belebt noch eine Hoffnung die flüchtigen Bewohner, die aus sicheren Verstecken mit angstvollen Blicken hinübersehen nach der Stätte der wüsten Greuel; — ihre kleinen Wohnhäuschen wer den vielleicht die wilden Horden verschonen. Da flammt es am unteren Ende der Stadt rot auf, dichter Qualm steigt empor — der Feind vollendet sein ZerstörungSwerk noch durch Feuer. Rasch greisen die gierigen Flammen um sich und bald bildet die Stadt ein einziges Flam menmeer. Krachend stürzen die Giebel zusammen, die letzte Hoffnung der Bürger unter sich begrabend. Alles dahin. Mit einem jähen Schlage hat das Schicksal die stille Häuslichkeit vas jahrelange Schaffen der Einwoh ner vernichtet. Der heraufziehende Morgen blickt auf rauchende Trümmer, in den Gaffen umherliegende Hab seligkeiten, erbrochene Behältnisse, auf Jammer und Elend allerorten. Viele Einwohner packen die wenigen Habse ligkeiten, die sie gerettet, zusammen und verlassen ihre bisherige Heimat. Die Stadt, die noch zu Beginn des Jahres 1637 158 Privatgebäude auszuweisen hatte, ist fast völlig vernichtet. 113 bewohnte Gebäude sind zer stört oder von den Bewohnern verlassen, die innere Stadt hat nur noch 6, die Vorstadt noch 39 Wohnstätten auf zuweisen. Schwere Zetten brechen an. Jahr um Jahr vergeht, und noch immer will der furchtbare Krieg kein Ende sonlazarett übergeführt werden mußte. Hier ist er heute seinen Verletzungen erlegen. Dresden. Die Einweihung der König Friedrich August- Brücke erfolgt in Gegenwart Se. Majestät des Königs Dienstag den 30. August vormittags 11 Uhr. Die Ein ladung des Rates zu dieser Feier ist sehr geschmackvoll, sie enthält eine künstlerisch durchgeführte Radierung: die Brücke mit Schloß und Hoskirche von Georg Erler. Leipzig, 24. August. (Gegen die Fleischteue rung.) Die sozialdemokratische Partei veranstaltete gestern abend fünf Protestversammlungen gegen die Fleischteue rung. Die Tagesordnung lautete in allen Versammlun gen: „Fleischwucher und Reichspolitik." Es gelangten gleichlautende Resolutionen zur Annahme, worin sofortige Oeffnung der Grenzen für ausländisches Vieh, Aushebung der Viehzölle und von der sächsischen Regierung die Au- ßerkraftsetzung der Fleischsonderbesteuerung gefordert wird. Die Versammelten fordern von den Stadtverordneten und dem Rate, daß bei der sächsischen wie bei der ReichS- regierung um Erlaß der genannten Maßregeln zur Ver minderung der Fleischteuerung petitioniert werde. Alle Versammlungen waren sehr gut besucht. Großhennersdorf, 23. August. Zur Hebung der Landespferdezucht sind seit Jahren schon in den westlichen und nördlichen Teilen Sachsens, so besonders in der Großenhainer und Freiberger Gegend, Fohlen märkte mit Vorteil abgehalten worden. Gehandelt wer den aus diesen Märkten in der Hauptsache Absatzfohlen, während Ein- und Zweijährige nur vereinzelt zum Auf trieb gelangen. Besonders kleinere Züchter, denen es an ausgiebiger Weidegelegenheiten mangelt, verkaufen zu die sen Märkten ihre Fohlen an größere Aufzüchter, und eS entsteht so zum größten Vorteil der Zucht eine Zwei teilung derselben, wie diese in den hervorragendsten Pferde zucht treibenden Ländern erfolgreich gehandhabt wird. Im Anschluß an den am Dienstag, den 30. August, ab zuhaltenden Jahrmarkt soll nun erstmalig versuchsweise für die Südlausitz ein Fohlenmarkt in Großhennersdorf abgehalten werden. Eppendorf (Erzgebirge). (Für die Damen!) Der hiesige Gemeindeoorstand erläßt ein Verbot, nach dem das Tragen der Hüte seitens der Damen während des Tanzens untersagt ist. Oschatz, 24. August. (Sächsischer Fortbil dungsschultag.) Der 10. Sächsische Fortbildungsschul- tag findet am 24. und 25. September hier statt. Direktor Haasc-Oschatz wird über die staatsbürgerliche Erziehung in den Fortbildungsschulen und Lehrer Schäme-DreSden über den Dualismus im sächsischen Fortbildungsschul wesen und seine gesetzliche Beseitigung sprechen. Aus die sem Anlaß findet in der Bürgerschule eine Ausstellung von Schülerarbeiten und Lehrmitteln der hiesigen Fach- und FortbildungungSschule statt. TagssgsscklÄrts. Deutsches Reich. Posen, 23. August. Die katser- liche Familie ist heute vormittag nach Königsberg i. Pr. abgereist. Dem Kaiserpaar und den Prinzen wurden zum Abschiede die denkbar herzlichsten Ovationen dargebracht. Auf dem Bahnhofe hatten sich die Spitzen der städtischen und Staatsbehörden eingefunden. Der Kaiser richtete an die Herren einige Worte, in denen er seiner großen Be friedigung über den hiesigen Aufenthalt Ausdruck gab. Um 10 Uhr 35 Min. rollte der Zug aus der Halle. Königsberg i. Pr., 23. August. Den Auftakt zu den Königsberger Kaisertagen bildete heute vormittag die feierliche Proklamation und Investierung des Kronprinzen als Kector maAnikicentissimus an der hiesigen Albertina. Um 9 Uhr traf das Kronprinzenpaar, von der Einweih ung der Posener Kaiserpfalz kommend, in Königsberg nehmen. Not und Elend herrschen überall in den Lan den, jedweder Handel und Verkehr liegt darnieder, Seu chen wüten allerorten, alle Bande der Zucht und Ord nung sind gelöst. Ganze Ortschaften sind verlassen und dem Verfall preisgegeben. Als dann endlich 1648 die Friedensglocken läuten, wie sieht eS da aus in unserem deutschen Vaterlande? Furchtbar sind die Verheerungen, die dieser Krieg angerichtet hat und heute noch sind die Spuren jener Zeit wahrnehmbar. Allmählich erholt sich die Menschheit von den Schre cken der vergangenen Jahre, Handel und Gewerbe regen sich wieder, die Sicherheit im Lande wird wieder herge stellt und es ist, als ob Fürsten und Völker in edlem Wetteifer bemüht fein wollen, wieder gutzumachen, was die vergangenen schweren Zeiten den Ländern gebracht haben. Auch PulSnitz erholt sich im Laufe der Jahre. Hat der furchtbare Krieg den Bewohnern auch alles ge- raubt, eines konnte er nicht nehmen: das Vertrauen auf Gott und die eigene Kraft bald blüht aus Schutt und Asche ein Neu-PulSnitz empor und die Einwohnerzahl der Stadt mehrt sich von Jahr zu Jahr. Da ziehen zu Beginn des 18. Jahrhunderts wiederum Kriegswolken am Himmel heraus. Karl XII. von Schwe den ist m.t 22000 Mann in Sachsen eingefallen und seine Truppen stellen hohe Anforderungen für Lieferung von Lebensmitteln und KriegScontributionen. PulSnitz muß in der Zeit vom 3. bis 11. September 1706 für zwei schwedische Regimenter liefern: 3056 Pfund Fleisch, 3640 „ Brot, 664 „ Speck, 1108 Kannen Bier, 358 „ Grütze oder Erbsen, 1000 Bund Heu. Zum Glück dauert die Besetzung der Stadt nur wenige Tage, denn die Schweden sind auf dem Rückzüge nach Polen begriffen und können sich in Pulsnitz nicht lange aufhalten. (Fortsetzung folgt.)