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Nr. 29. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 12. März 1910. Seite 6. M Wmnmg des Reiches Michen der Bundeskaalen md Gemeinden. Wie ein dem Reichstage zugegangener Gesetzentwurf kundgibt, soll das Deutsche Reich schon vom 1. April d. I. ab dafür Steuern bezahlen und zwar an die betreffenden Bundesstaaten und Gemeinden, daß es in einer Reihe von Fällen durch Reichsbetriebe die Bundesstaaten oder die Gemeinden belastet. In der Begründung dieses Gesetzes wird ausgeführt, daß dieses Gesetz einen zweifel haften Rechtszustand beseitigen und nach dem Rechte der Billigkeit den Bundesstaaten und Gemeinden einen Er satz für Leistungen schaffen solle, die sie dem Reiche ge währen. Danach ist vor allen Dingen das Reich ver pflichtet, die in einem Bundesstaate oder in einer Ge meinde für die Benutzung der im öffentlichen Interesse unterhaltenen Veranstaltungen und für einzelne Hand lungen der Amtsorgane Benutzungs- und Verwaltungs- gebühren zu bezahlen, wenn dem Reiche nicht auf Grund eines besonderen Rechtes die Gebührenfreiheit zusteht. Wir erwähnen da zunächst, daß das Reich Gebührenfrei- heil genießt im Bezug auf die StaatSsteuern mit Aus nahme von Bier und Malz. DaS Reich kann aber in demselben Umfange wie jeder Bundesstaat zu den Real steuern vom Grundbesitz und zu indirekten Steuern, die aus den Erwerb oder die Veräußerung von Grundstücken und Rechten gelegt werden, sowie zu den Abgaben von Malz und Bier herangezogen werden. Eine Gemeinde, der wegen eines in ihr aus Reichsmitteln unterhaltenen Reichsbetriebes Ausgaben erwachsen, ist ferner berechtigt, vom Reiche einen Zuschuß zu ihren Ausgaben zu ver langen, wenn die in dem Betriebe beschäftigten Arbeiter mit einem Einkommen von weniger als 2000 Mark mehr als 10 Prozent der Zivilbevölkerung der Gemeinde auS- machen. Die Höhe der Zuschüsse soll nach dem Durch schnitt der Lasten berechnet werden, die in den letzten fünf Jahren an allgemeinen Verwaltungskosten, VolkS- schulkosten und Armenlasten in der Gemeinde bezahlt worden sind. Von dieser Summe soll der Anteil auf die bezeichneten Personen berechnet, aber dabei die direkte Gemeindesteuer in Abzug gebracht werden. Von der sich dann ergebenden Summe soll ein Zuschuß von 30 Pro- zent vom Reiche an die Gemeinden gezahlt werden, wenn die Arbeiter und Beamten des Reiches zehn bis zwanzig Prozent der Gesamtbevölkerung auSmachen. Der Zu schuß soll auf fünfzig Prozent erhöht werden, wenn die Arbeiter und Beamten des Reiches zwanzig bis vierzig Prozent der Bevölkerung ausmachen. Man dürfte sich im allgemeinen fragen, in welchen Gemeinden Arbeiter und kleine Beamte des Reiche? einen so großen Prozent satz der Bevölkerung bilden. Man muß dabei aber an die großen Werften und Häfen des Reiches, ferner an die Schieß- und Truppenübungsplätze und ferner auch an die Stationen und Werkstätten der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen denken, und man wird daraus er kennen, auf welche Art und in welcher Richtung das neue Gesetz einen Ausgleich für Leistungen an da? Reich schaffen soll, die bisher von den Bundesstaaten und be- sonders von den betreffenden Gemeinden allein getragen wurden. OsrMckss und Sücksiscbes. — Am 10. dieses Monats hat eine abermalige Aus losung Königlich Sächsischer StaatSpapiere stattgefunden, von welcher die3°/„ StaatSschulden-Kasfenscheine vom Jahre 185S betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf noch beson ders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger ver- öffent.icht, auch bei sämtlichen Bezirkssteuereinnahmen, sowie bei allen Stadträten, Bürgermeistern und Gemeinde vorständen des Landes zu jedermanns Einsicht ausgelegt werden. Mit diesenMsten werden zugleich die in früheren Terminen auSgelosten bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder ausgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. ES können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Irrtums hinzugeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben, und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Einlösungsstellen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentierten ZinSscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgeloster oder gekündigter Kapitale über den Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von StaatSpapieren nur durch regel mäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der testierenden Nummern) schützen können. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß vom 15. dieses Monats ab die Ausgabe neuer ZinSbogen zu den 3 «/o Rentenunleihen von den Jahren 1894/1900 bei der Staatsschuldenbuch halterei in Dresden-Altstadt, Ständehaus, Augustusstraße, ersolgt. — In Löbau sind 114 Mann bei der Pianoforte fabrik in Ausstand getreten. Die Forderungen der Ar beiter bestehen in Wiedereinstellung der entlassenen Arbei ter, Arbeitsverkürzung auf 54ü/z Stunden wöchentlich und 10 Prozent Lohnerhöhung. kauptgswinne vsr S. Lanveslottsris. 4. Klasse. — Gezogen am 10. März 1910. — Ohne Gewähr. <>0000 m 63713 50000 M 107895. 5000 M 82687. 5000 M 25085 31661 38370 43135 63490 92830. 2000 M 4095 4096 5751 7989 35084 66630 67435 75952 84733 94131 1000 IN 209 13317 17489 19848 21436 25246 25655 29053 32502 34311 35058 38329 39644 39764 49843 61085 71418 75112 76446 77350 83365 88442 92070 96081 101491 108543. 500 N 1280 1553 1881 2568 2695 348? 3524 3665 5387 5482 6001 6678 7821 8194 8487 8936 9081 9483 9492 10623 12029 12454 14753 16646 17134 18145 19234 20989 21490 21794 22407 22884 23226 23414 24254 24621 24678 25125 26252 28723 29193 29552 30523 31651 33385 33797 34934 36422 36758 37635 38135 38732 39136 39497 39938 40394 41396 43622 45418 45599 46226 47878 48679 48759 48832 50221 51276 51406 51813 52239 52867 53689 54312 54413 54504 55883 56304 56519 56566 56653 57894 58825 59348 61180 64687 65533 66202 66210 66887 66925 67352 67729 71855 72397 73371 73446 73620 73639 73731 74901 75026 75441 76789 77414 82164 82529 82704 82900 83172 83768 83888 84537 85403 882S6 89035 89057 89314 89674 92795 93081 94975 9532» 97890 99042 100202 100246 101736 102957 106135 10861« 199345 10937« 109394. SriEkkostsn F. in P. Sie haben die Kosten für das Vorrtchten ihre? Logis, welche» v»n Ihnen angeblich schon vier Jahre bewohnt wird, selbst zu tragen, sobald mit dem Vermie ter keine schriftliche Vereinbarung getroffen ist. R. P. i. N Die Mark-Fahrräder liefern die Mars- Fahrradwerke (Doos) Nürnberg. Für Pulsnitz und Um gegend hat den Verkauf dieser Näder Herr Schlofsermeister Brunq Garten in Pulsnitz. Ob die Fabrik Fahrräder einzeln abgibt, entzieht sich unserer Kenntnis. Dresdner Produkten-Börse, 7. März 1910. Wetter: Schön. Stimmung: Süll. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Weizen, weißer, — — — M, brauner, neuer, 74—78 Kilo, 213—221 M, do. feuchter M, russischer rot 233—245 M, do. russisch, weiß M, Kansas 244—247 M, Argentinier — M, Amerikanischer, weiß — M. Roggen, sächsischer 70—73 Kilo 152—158 M, rusi. 180—183 M. Gerste, sächsische, 152—165 M, schlesische 162-175 M, Posener 159—170 M, böhmische 179—190 M, Futtergerste 132-138 M Hafer, sächsischer 158—164 M, beregneter 140—152 M. schlesischer 158—164 M., russischer 148—154 M. Mais Cinquantine 177—186 M, alter M, Laplata, gelb, 159—162 M, amerikan. Mired-Mais— , Rundmais, gelb, 156—160 M, do. neu, feucht M. Erbsen, 180—190 M, Wicken, sächs. 170—185 M. Nachweisen, inländischer 185—190 M, do. fremder 185—190 M. Oelsaaten, Winterraps, feucht —,—, trocken — M. Leinsaat, feine —, ,— M, mittl. —, ,— M. Laplata 320,00—330,00 M. Bombay 335,00—340,00 M. Rüböl, rafsinierres 61,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 13,50 M, runde M Leinkuchen (Dresdner Marken) 1 19,50 M, ll 19,00 M. Mai, 26,00—31,00 M. Weizenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszng 37,00 —37,50 M, Grießlerauszug 36,00—36,50 M, Semmelmehl 3500,—35,50 M, Bäckermundmehl 33,50—34,00 M, Grießlermundmehl 25,00 bis 26,00 M, Pohlmehl 18,00—19,00 M. Roaaenmehle «Dresdner Marken) Nr. 0 25,00—25,50 M, Nr. 0/1 '24,00—24,50 M, Nr. 1 23,00- 23,50 M, Nr. 2 20,50—21.50M, Nr. 3 17,00—17,50 M, Futtermehl 14,00—14,20 M, ercl. der städtischen Abgabe. weiienkleie(Dresd.Mark.): grobe 11,60—11,80,feine 11,00—11,20. Roggenkleie (Dresdner Marken): 11,50—11,70 M. Vutlsrprsiss auk dsm kiesigen Worvsnmarkts Sonnabend, den 12. März 1910. 4 Stück Mark 2.70. WKttsr'P'vvtzer'ssFS dss KKWizMch ALMischerr M Dresde«. Sonntag, den 13. März. Westwind, etwas kälter, Bewölkungszunahme, einzelne Nieder- — schlüge. — MnHKeimNgsr Wettyrv-SNtzersage. Zeitweise heiter, vielfach wolkig bis trüb, stellenweise etwas Regen, bei Tage frühlingsmäßig milde. Montag, den 14. März. Wechseld bewölkt, milde, vielfach etwas Regen. btomVssQMts - NaÄdriÄZten vom 5. bis 11. März. Geburten: Elsa Liddy, T. des Fabrikarbeiters Ro bert Paul Förster in Niedersteina. — Paul Herbert, S. des Fabrikarbeiters Friedrich Paul Schöne in Ohorn. — Richard Heorg, S. der ledigen Näherin Ida Marie Schmidt in Pulsnitz M. S. — Anna Marie, T. des Bäckermeisters Friedrich Oskar Oswald in Ohorn. — Meta Hilda, T. des WirtschastSgehilfen Hugo Max Haase in Niedersteina. — Martha Gertrud, T. des Schuhmachers Emil Johann Gierth in Pulsnitz. — Frieda Herta, T. des Maurers Emil Max Rosenkranz in Obersteina. — Daul Erich, S. der ledigen Fabrikarbeiterin Hulda Rosa Schäfer in Niedersteina. Eheschließungen: Karl Heinrich Richter, Eisenbahn arbeiter in Bischofswerda, mit Anna Martha Hübner, Fabrikarbeiterin in Ohorn. Sterbefälle: Martha Gertrud, T. des Schuhmachers Emil Johann Gierth in Pulsnitz, 2 T. alt. — Emma Auguste Militzer geb. Richter, Ehefrau de» Schuhmacher meisters Julius Robert Militzer in Pulsnitz, 49 I. 1 M. 2 T. alt. — Christiane Caroline verw. Reppe geb. Pierstg, früher Le chenfrau in Ohorn, 77 I. 4 M. 2 T. alt. mit welcher peinlichen Sorgfalt der vorzügl. Malzkaffee Bamf hergestellt wird, so würden Sie überhaupt keinen anderen Malzkaffee mehr trinken als Bamf. Baron hohmütig, „aber dennoch will ich Ihre Frage beant worten. Mein zukünftiger Schwiegersohn heißt Ferdinand von Dürenstein." »Da« ist wohl derselbe Herr, den ich neulich hier gesehen habe?" „Genau derselbe." „Hm", meinte Springer mit ernster Miene, „so war di« Befürchtung de« Konsortium» also doch nicht grundlos! Herr Baron", fuhr er mit erhobener Stimme fort, »Sie mögen meine Worte auffassen, wie Sie wollen, erklären Sie dieselben meinet wegen für eine unverschämte Anmaßung oder irgend etwa« Anders war für mich nicht gerade besonder» schmeichelhaft ist, da» alle» wird mich nicht davon abhalten, Ihnen zu bemerken, daß über den Herr v. Dürenstein sehr bedenkliche Gerüchte im Umlauf sind. Jedenfalls werden Sie gut daran tun, über seine VermögenSverhältnisis zuverlässige Erkundigungen einzuziehen, denn es handelt sich hier um die Zukunft Ihre« einzigen Kinde», dessen Wohlergehen mir durchaus nicht gleichgültig ist." Der Baron, dessen Gesicht einen noch hochmütigeren Aus druck angenommen ^okte, erwiderte in eisigem Tone : „Sie trell Wohlwollen für mich und meine Tochter : - zer Mann, sogar viel weiter al» e» fu> t. .^hrer Lebensstellung sich paßt. Ich halte eS für ganz überflüssig, Ihnen auSeinanderzusetzen, daß e» eine maßlose Un—bescheidenheit Jhrerseit» ist, wenn Sie mir in» Gesicht erklären, daß das Wohlergehen meiner Tochter Ihnen nicht gleichgültig sei, denn ich glaube nicht, daß Ihr« Begriffe von Anstand genug entwickelt sind, um etwa» derartige» ein sehen zu lernen. Ihre gegen Herrn v. Dürenstein ausgesprochene Verleumdung dagegen ist eine nichtswürdige Infamie, wegen welcher derselbe Sie leider nicht zur Rechenschaft ziehen kann, da Sie al» KommiS zu tief unter ihm stehen. Unsere Unter redung ist hiermit beendet, und ich will nur hoffen, daß Sie sich meine Bemerkungen genügend zu Herzen nehmen, um bei unserem nächsten Zusammensein auf da» rein Geschäftliche sich zu beschränken." Die zornige Miene, welch« die ersten Worte de» Baron» bei Springer hervorgerufen hatten, verwandelte sich allmählich in den Ausdruck einer schmerzlichen Besorgnis, und nicht ohne Bewegung erwiderte er: „Daß Sir meine wohlgemeinte Warnung mit Beleidigungen belohnen würden, da» hatte ich erwartet und war mithin darauf gefaßt, im Uebrigen aber weiß ich, daß Sie, noch eh vier Wochen vergangen sind, Ihr mir gegenüber soeben begangene» Unrecht bereuen werden. Ich habe nur meine Pflicht erfüllt, indem ich Sie warnte, wollen Sie die» nicht beherzigen, so ist da« allein Ihre Sache. Leben Sie wohl." Mit einer höflichen Verbeugung vor dem ihm sprachlo» an starrinden Hausherrn entfernte er sich darauf. Er überschritt den wüsten, vernachlässigten Hof, ging zwischen den Resten von Pfeilern der früheren Zugbrücke hindurch und befand sich wiede rum in der freien Natur. E« war ein herrlicher Tag. AuS dem klaren tiefblauen Himmel sandte die Sonne ihre erwärmenden Strahlen auf die Erde hernieder, die Luft war ruhig und still und mit balsa mischen Düften, die au« den Wiesen und Wäldern sich erhoben, gewürzt, und wohin da» Auge dickte, überall begegnete e» den üppigsten, saftigsten Grün. Au» den Wäldern klang da» Girren der Turteltauben, auf den Wiesen der Gesang der Heimchen an sein Ohr, während über ihm ein im majestätischen Fluge dahinschwcbender Raubvogel hellschreiend« Töne von sich gab. Außer dem letzteren war kein lebende» Wesen zu erblicken, und doch schien überall rings umher da» blühendste und froheste Leben sich zu entfalten, selbst die Pflanzen und Bäume schienen den wundervollen Tag zu empfinden und kräftiger sich empor- zurecken. Springer sah nach seiner Uhr, und da e» erst halb zwölf war, er mithin noch eine volle Stunde Zeit bi» zum Mittag- «ffen hatte, so beschloß «r, «inen Umweg durch den schattigen Wald zu machen. Er schritt quer über die in der Mitte de» Tale» gelegenen Wiesen, bi» er auf der anderen Seite desselben an dem Walde angelangt war, der hier größtenteils au» Eichen bestand und durch den, wie er wußte, ein schmaler Fußpfad bis nach Hohenheim führte. Diesen Fußpfad zu finden, gelang ihm ohne Mühe, und nunmehr schlug er auf demselben den Heim weg ein. Die Stille de» Walde» tat ihm wohl, er konnte sich hier so recht ungestört seinen Betrachungen über die Ereignisse der letzten Tage hingeben. »E« ist Zeit, daß dem Spaße ein Ende gemacht wird", sprach er vor sich hin. „Aber freckich ich kann nicht» tun, ehe meine Papiere eingetroffen sind, und bi» dahin können noch einige Wochen verlaufen. Daß jener Mensch ein Schurke und ein Betrüger ist, da» hätte ich auf den ersten Blick erkannt, auch wenn ich nicht wüßte, daß er und kein anderer die ver lorenen Papiere sich angeeignrt haben kann. Ich muß da» äußerste versuchen, um Marga au» seinen Händen zu befreie», Habs ich die» zu Stande gebracht, dann sind meine Pflichten mehr wie genügend erfüllt, dann bin ich frei, an keine Rück sichten mehr gebunden, und dann, Hedwig, werbe ich dir mich vielleicht ganz erkennen geben. Ob sie mich wohl; auch ein wenig liebt, da» herrliche Mädchen! Ich ahne e», daß ich ihr nicht ganz gleichgültig mehr bin, und doch, wird sie auch stark genug sein, um ihrer Liebe da» Opfer zu bringen, daß sie den armen KommiS, für den sie mich ansieht, zu sich emporhebt? Um meiner selbst willen muß sie mich lieben, und erst wenn ich hiervon felsenfest überzeugt bin, dann erst werde ich meine Liebe ihr gestehen. Denn ohne «ine echte und aufopfernde gegenseitige Neigung halte ich ein dauernde» eheliche» Glück für undenkbar." Mit einem Mal« hielt er inne mit seinen Monolog, er glaubte in der Ferne Tritte zu vernehmen, die ihm direkt ent gegen kamen. (Fortsetzung folgt.)