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Nr. 20 PulSn'Z-er Mochcublott. Sonnabend, den 19 Februar 1S1 Ä-nr: 6. gehrtes. Das wissen die zu großen Verbänden zusammen- getretenen Herren Metzger sehr wohl und benutzen dis Konjunkturen des Auslandes. Vorwiegend Nordamerika, wo die Landwirtschaft zurückschreitet und die Industrie erheblich vorwärtsschreitet, ist und wird Hauptkäufer un serer Rohware bleiben. Diese Umstände bedingen, daß alles, was aus Leder hergestellt wird, die Berechtigung zu erheblich höheren Preisen hat. Nun ist es ja bekannt, daß die selbständi gen Schuhmacher, welche noch viele, viele Tausende steuer zahlende, tüchtige Staatsbürger umfassen, wohl am mei sten zurückgesetzt werden, wenn es für sie gilt, den be rechtigten Lohn für ihre so schwere Mühe und Arbeit zu erlangen. Leider kommt der Schuhmacher immer zu letzt an die Reihe im Haushaliplan, obgleich ein gutes Schuhwerk unentbehrlicher für Gesundheit und Erhaltung des Körpers ist, als so viele überflüssige andere Sachen und Genüsse. Der Grundsatz „Leben, und leben lassen" wird ge rade diesem Erwerbszweig gegenüber wenig gewürdigt. Deshalb geht der Ruf an die Einsicht des Publikums, unserm durch die besondere Lage schwer bedrängten Hand werk: die „infolge de: viel teurer gewordenen Einkaufspreise sämtlicher Materialien höher gegangenen Preise für Reparaturen und neues Schuhwerk auch zu ge währen." ES kommt noch erschwerend hinzu, daß auch die Löhne für die Arbeiter ganz erheblich gestiegen sind und auch der Lebensunterhalt jetzt bedeutend mehr kostet, als früher. Und dann sei noch eines recht wunden Punktes des öffentlichen Lebens in unserm lieben Vaterlande gedacht, welcher wohl in keinem Lande der Erde so ausgeprägt ist, wie leider bei unS: „Der unseligen Borgwirtschaft." Dieses Thema ist ein schier unerschöpfliches für alle Er- werbszweige. Für das Schuhmacherhandwerk aber, wel ches leider Gottes von altersher trotz seiner schwierigen Lage und sehr mühseligen Arbeit sehr oft noch über die Achsel angesehen wird und von dem es oft genug heißt: „du Schuhmacher, du kannst warten." Es ist doppelt em pfindlich. Bedenkt doch, daß dem Schuhmacher zirka dreimertel des Wertes eines jeden Paares an Materialien und Arbeitslohn kostet und er nur zirka ein Viertel für seine Mühen hat, von dem er leben, Familie erhalten, Steuer zahlen und alle sonstigen Lasten des öffentlich n Lebens bestreiten muß. „Darum nochmals, gewährt Euren Schuhmachern die für ihre Existenz notwendigen höheren Preise und auch recht pünktliche Zahlung." vutterpreise auf vom diesigen wockenmarkls Sonnabend, den 19. Februar 1910. 4 Stück Mark 2.60. Uebersicbt über die an den Hauptinarktsrten Deutsch lands in der letzten Woche gezahlten Fettviehpreise Die Preise sind in Mark für 50 Kx Schlachtgewicht bezw. Lebendgewicht (1 bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erst» Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Viehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) Hammel, Rmdmeh Schafe u. Großvieh Kälber Lämmer Schweine Aachen.... 48-74 68—120 68-82 68—72 Barmen . . . 60-70 70—85 76—82 65—71 Berlin .... 42-74 57—130 53—83 61—73 Bremen . . . 60—74 60—110 55—85 60—69 Breslau . . . 43—73 51-84 61-81 60—70 Bromberg. . . 24-361 30—401 21—341 46—501 Chemnitz . . . 45—78 45—561 30—401 61—77 Dortmund . . 50—77 42-561 60—65 62—71 Dresden . . . 46—86 70—82 74—85 65—76 Elberfeld . . . 60—83 70-90 76 60—71 Essen .... 55—88 38—75 70—80 62—72 Frankfurt a. M. 40—85 74—93 77—80 69—74 Hamburg . . . 40—75 85-137 63—80 57—67V, Hannover. . . 47—74 65—100 65-85 65—72 Husum .... 68—70 — — 45—491 Kiel 45—70 65—95 80—82 36—541 Köln a. Rh. . . 54-81 60—108 70-.-90 60-71 Leipzig.... 40—81 42-581 30-411 60—73 Magdeburg . 32—421 30—521 34—401 60—72 Mainz .... 42-79 88—92 —- 66—77 Mannheim . . 50—82 85-95 60—70 71—74 Nürnberg . . . 58-84 56—70 40—65 70—73 Stettin.... — 45-75 — 63—68 Zwickau . . . 40-76 45-541 35—441 67—76 Aufgestellt am 17. Februar 1910. Mitberücksichtigt sind noch die am 16. Februar abgehaltenen Märkte. Dresdner Proudkten-Börse, 18. Februar 1910. Wetter: Schön. Stimmung: Geschäftslos. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Weizen, weißer, — — — M, brauner, neuer, 74—78 Kilo, 218—226 M, do. feuchter M, russischer rot 240—252 M, do. russisch, weiß M, Kansas 249—252 M, Argentinier M, Amerikanischer, weiß —M. Roggen, sächsischer 70-73 Kilo 157-163 M, russ- 183-186 M. Gerste, sächsische, 152—167 M, schlesische 164—179 M, Posener 159—174 M, böhmische 179—194 M, Futtergerste 135—142 M Laser, sächsischer 161—167 M, beregneter 143—155 M. schlesischer 161-167 M., russischer 151-157 M. Mais Cinquantine 178—187 M, alter M, Laplata, gelb, 160—163 M, amerikan. Mired-Mais , Rundmais, gelb, 159—163 M, do. neu, feucht M. Erbsen, 180—190 M, Wicken, sächs. 170—185 M. Buchweizen, inländischer 190—195 M, do. fremder 190—195 M. Gclsaaten, Winterraps, feucht —,—, trocken M. Leinsaat, feine 320,00—330,00 M, mittl.305,00—320,00M. Laplata 315,00-320,00 M. Bombay M. Rüböl, raffiniertes 62,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 13,oO M, runde M Leinkuchen (Dresdner Marken) I 19,00 M, ll 18,50 M. Mal? 26,00—31,00 M. Weizenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 37,50—38,00 M, Grießlerauszug 36,50—37,00 M, Semmelmehl 35,50—36,00 M, Bäckermundmehl 34,00—34,50 M, Grießlermundmehl 25,50 bis 26,50 M, Pohlmehl 18,00-19,00 M. Roggenmehle (Dresdner Marken) Nr. 0 25,80—26,00 M, Nr. 0/1 24,50—25,00 M, Nr. 1 23,50- 24,00 M, Nr. 2 21,00—22,00 M, Nr. 3 17,50—18,00 M, Futtermehl 14,20—14,40 M, ercl. der städtischen Abgabe. Weizenkleie (Dresd. Mark.): grobe 11,80—12,00, feine 11,30—11,50. Roggenkleie (Dresdner Marken): 12,20—12,40 M. Marktpreis« zu Kamenz am 17. Februar 1910. höchster j niedrigst. Preis. Preis. 50 Kilo M. Pf- M. Pf- M. Pf- Korn 7 75 7 50 5 50 Weizen 11 10 10 90 4 — Gerste 8 — 7 50 — . 1200( Schütt- Otroh Psd.^Maschin. 33 — Hafer 8 30 8 10 30 — Heidekorn 10 — 9 80 Butter Ko ( 2 70 Hirse 17 — 16 — innrer (niedrigst. 2 60 Kartoffeln 2 50 — — Eier — SV, Erbsen 50 Kilo 15 — Als rettender Enger wird zahlreichen W- M ÄWlÄkM die frohe Botschaft kommen, daß es nach langen Vorarbeiten ge lungen ist, von dem berühmtesten Heilmittel des Orients gegen allen Huste», VnMinumg, chronische Ratanste, Asthma, Atemnot, kungenleiöen dem so seltenen und kostbaren arabischen oder Uto-Balsam größere Quantitäten nach Europa zu bringen und daß die Morgenländische Drogen - Import-Gesellschaft in Jaffa (Palästina) und Berlin 15, die sich mit der Einführung dieser so interessanten Droge beschäftigt, bis auf weiteres Proben davon kostonlos an alle In teressenten abgibt. Der Uto-Balsam ist der naturreine Harzsaft eines an den Küsten des Roten Meeres wachsenden Balsambaumes. Ihm wer den bei der Behandlung chronischer Erkrankungen der Atmungs organe im ganzen Orient wahre Wunderdinge nachgesagt und gilt er dort schon seit alters her als „das kostbarste Produkt des gan zen Pflanzenreiches" und die „edelste aller Arzneien". Die Pil ger, die nach Mekka zum Grabe des Propheten wallfahren, brin gen ihn, in kleine Bleifläschchen eingeschlossen, „als die Medizin der Medizinen" mit in di« Heimat, wo er wie eine Reliquie ge hütet und nur im Falle der höchsten Not, wenn die Arzneikunst am Ende des Könnens angelangt ist, angewendet wird. Hervor ragende Aerzte aller Zeiten haben wiederholt eingehende Versuche mit ihm angestellt, und berichten sie fast durchweg von überra schenden Resultaten, die damit erzielt wurden. Nach Europa kam der Utu-Balsam nur höchst selten und auch dann nur in solch minimalen Quantitäten, daß an seine allgemeine Verwendung nicht gedacht werden konnte. Die Schwierigkeiten seiner Beschaffung sind jetzt aber beseitigt, und heute kann das so außergewöhnlich heilkräftige Mittel, das lange mit dem doppelten Gewichte des baren Goldes ausgewogen wurde, schon zu einem Preise in den Handel gebracht werden, der es auch Minderbemit telten ermöglicht, sich die Wohltat seiner einzigartigen Wirkung nutzbar zu machen. In welcher Weise der Utu-Balsam bei chronischen Erkrankun gen der Atmungsorgane sowie als Unterstützungsmittel bei der Bekämpfung der Lungenschwindsucht seine Wirkung aus übt, welche Erklärungen die moderne medizinische Wissenschaft für die mit ihm in zahlreichen Fällen erzielten, geradezu verblüffen den Erfolge hat, darüber gibt eine hochinteressant geschriebene Broschüre des vr. meä. Ludwig Laszky Auskunft, die wir allen Interessenten gern kostenlos zur Verfügung stellen. Jeder Bro schüre fügen wir MOcky gratis tinr Prade des Utu-Balsams bei, wenn dem Ersuchen 20 Pfennig in Brief marken für Porto usw. bcigefügt werden. (Man adressiere alle Korrespondenzen an die Morgenländische Drogen - Import- Gesellschaft Berlin W. 15.) Möge jeder Hals- und Lungenleidende, auch wenn anschei nend vorläufig eine Gefahr noch nicht vorliegt, in seinem eigenen Interesse sich Probe und Broschüre, die beide zu nichts verpflichten, kommen lassen. In vielen selbst verzweifelten Fällen werden die selben noch unberechenbaren Nutzen stiften können. Marktpreise Mr Scbwsine und Ssrksl in Kamenz am 17. Februar 1910. Läuferschweine: pro Paar: Ferkel: höchster Preis 110 Mk., höchster Preis 48 Mark, mittler „ 90 Mk., mittler „ 38 „ niedrigster „ 85 Mk., niedrigster „ 26 „ Zum Verkauf waren gestellt: 48 Läufer und 309 Ferkel. Für ausgesuchte feine Ware wurden Preise über Notiz gezahlt. Var Sstrsidsmarkt. Wochenbericht vom 15. Februar bis 18. Februar 1910. Die Verhältnisse auf dem Getreidemarkte sind unverändert. Roggenmehl ist besonders geschäftslos, da solches meistens auf viele Monate hinaus vorverkauft ist. Auf dem Futtermittelmarkte ist wenig neues zu berichten. Der Absatz in Roggenkleie besonders ist andauernd schlecht, sodaß sich allseits größere Läger bilden. Das Angebot in Stroh ist reger geworden, die Preise haben in der letzten Verichtswoche demzufolge etwas nachgelassen. Durch größeren Bezug von Siebenbürgen, schwedischen und holländischen Heu, welches in guten Quantitäten hier anlangte, sind die Preise für hiesige Qualitäten ebenfalls gedrückt worden. Die Aussichten für das Saatkartoffelgeschäft werden günstiger. Brennkartoffeln erstellen sich etwas besserer Nachfrage. Die Brennereien benutzen noch die kurze Zeit, die ihnen frei steht, die gesetzlich gestattete Spiritusmenge, soweit ihre eigenen Kartoffelvorräte reichen, herzustellen. Nach diesem Zeitpunkt dürfte Zukauf von Bedeutung nicht stattfinden. Infolge der neuen Steuer verhältnisse soll das Brennen sehr wenig lohnend sein. M-Mervsichers»Fr der LSniglich KÄchftfche« W Dresden Sonntag, den 20. Februar: — Südwestwind — wolkig — mild — zeitweise Regen. — MttKdedrrrger Wettervorhersage. Sonntag, den 20. Februar: Wechselnd bewölktes, zeitweise heiteres, früh etwas kälteres, am Tage mildes Wetter mit zunehmender Windstärke und Niederschlägen. Montag, den 21. Februar: Ziemlich trübe, unruhig, ziemlich milde, Niederschläge. . StandEsamts - NQcdriÄZten vom 12. bis 18. Februar. Geburten: Emil Helmut, S. des Fabrikarbeiters Friedrich Emil Schmidt in Ohorn. — Marie Anna, T. des Buchbinderei arbeiters F isdrich Bruno Lindenkreuz in Pulsnitz. — Olga Frida, T. der ledigen Wirtschaftsgehilfin Martha Olga Böhme in Obersteina. — Meta Hedwig, T. der stdigen Wirtschastsgehilfin Anna Meta Oswald in Nieder steina. — Karl Helmut, S. des Schuhmachers Friedrich Oskar Chemnitz in Pulsnitz. — Alfred Georg, S. des Schmiedes Carl Hermann Krenz in Pulsnitz M. S. — Hedwig Antonie, T. des Wirtschaftsbesitzers Franz Alwin Großmann in Ohorn — Elsa Helene, T. des Tagearbeiters Richard August Weitzmann in FriederSdorf. Sterbefälle: Erich Wiegand, S. des Maurers PaulRichardOswald in Obersteina, 5 M. 27 T. alt. — Lohntreiber Johann Karl Wilhelm Birnstein in Niedersteina, 84 I. 1 M. 17 T. alt. — Privata Christiane Johanna verw. Rimpler geb. Schulze in Pulsnitz, 85 I. 3 M. 6 T. alt. KlrckUeks NrrÄrrlÄZtsn. p u! s n i tz. Sonntag, den 20. Februar Rcminiscere: V-9 Uhr Beichte s . 9 „ Predigt (Hebr. 12, 1—6) j Pfarrer Schulze. 5 „ Passt mSpredigt (Röm. 8, 31—39.) Pastor Resch. 8 „ Jungsrauenverein. Amtswoche: Pastor Resch. Mittwoch, den 23 Februar, l. Bußtag: AN <s-h. s. 1°-^ ! 5 „ Predigt (Matth. 9,10—13), anschließend Beichte und heiliges Abendmahl. Pfarrer Schulze. ^3 „ Bibelstunde in der Schule zu Ohorn. (Phil. 2, 19—30 HilfSgeisU. Prehn. Am Bußtag wird eine Kollekte für die innere Mission gesammelt werden. Linkender g. Sonntag, den 20. Februar, Reminiszere: 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. 2 „ Taufe. Mittwoch, den 23. Februar, 1. Bußtag: 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt und Kollekte für die innere Mission. 3 „ Passionsandacht in der Schule von Mittelbach. Getauft: Walter Kurt, S. des Maurers und Hausbesitzers Emil Bernhard Seidel, hier. — Helmut Kurt, S. des Maurers und Hausbesitzers Ernst Louis Gärtner, hier. SrotznaunSork. Sonntag, den 20. Februar, Reminiscere: 9 Uhr Predigtgotte^dienst. Text: Hebr. 12, 1—6. 2 „ Kindergottesdienst. 4 „ Passionsstunde in der Schule. Mittwoch, den 23. Februar, 1. Bußtag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Text: Joh. 8, 46. 47. Kollekte für die innere Mission. 0 v e r! i cd 1 s n a u. Sonntag, den 20. Februar, Reminiscere: 9 Uhr Predigt über Matth. 26, 57—75. 1 „ Kindergottesdienst. 2 „ Trauung. Mittwoch, den 23. Februar, 1 Bußtag: 9 Uhr Predigt über Joh. 8, 46—47 3 „ Beichte und heiliges Abendmahl. Am Bußtage wird eine Kollekte für die innere Mission gesammelt. Die Bibelstunde fällt in dieser Wwche aus. Begraben am 14. Februar: Oskar Friedrich Gebauer in Oberlichtenau, 33 I. 3 M. 22 T. alt. MMMSll! Libt keinen unö SS kenn keinen ^Lirkeffss Leben, des beseel' ist wie 8ruut!