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Nr. 9. Pulsnitzer Woch enolalt. — Dienstag, den 26. Januar 1910. Seite 2. leitete das Fest mit einem schneidigen Marsch ein. Herr Vorstand Gustav Klare begrüßte die Erschienenen und dankte für den zahlreichen Besuch. In seiner Ansprache berichtete er über den Verlauf des letzten Vereinsjahres und über die Unterstützungen, welche den von Unglück oder Krankheit betroffenen Mitgliedern gezahlt wurden. Redner gedachte ferner der im letzten Jahre Dahingeschie- denen und fchloß mit einem Hoch auf unser sächsisches Königshaus, in das alle begeistert einstimmten Hierauf folgten Gesangs- und humoristische Darbietungen sowie Theater, deren recht gutes Gelingen durch lebhaften Bei fall ausgezeichnet wurde Der nun in seine Rechte tre tende Ball hielt die Anwesenden noch lange in fröhlich ster Simmung beisammen. Das so schön verlaufene Fest wird allen noch lange in Erinnerung bleiben. Großnaundorf. Im festlich geschmückten Saale des Lunzeschen Gasthofes feierte am 23. Januar von nach mittags 4 Uhr ab der hiesige Gesangverein „Sänger- bund" sein Stiftungsfest. Viele Schaulustige von nah und fern hatten sich eingestellt in der Hoffnung, einige recht genußreiche Stunden verleben zu können. Ihre Erwartungen wurden auch sicher befriedigt, ES ge langten ernste und heitere Gesänge zur Darbietung, und die Kouplets und Einakter ließen erkennen, daß weder Mühe noch Arbeit gescheut worden waren; sämtliche Dar steller führten mit Eifer und Geschick ihre Rollen durch und zeigten aufs neue, daß der Verein über sehr gute Kräfte verfügt. Auch die hinzugezogenen Mädchen zeigten ein gutes Talent und war ganz besonders gelungen der Einakter „Eine Christnacht in der Waldherberge" und das „Tiroler lied". Dies alles ließ erkennen, daß sämtliche Stücke von sehr geübter Hand des Herrn Kantor Stübner eingeübt waren, welcher nun diesen Verein schon über 25 Jahre mit aller Liebe und Treue leitet. Möge diese bewährte Kraft dem Verein noch recht lange erhalten bleiben. Ein flotter Ball, welcher bis zu vorgerückter Morgenstunde dauerte, bildete den Schluß des allseitig gelungenen Festes. Er wurde in später Stunde unterbrochen durch eine mit Begeisterung aufgenommene Ansprache des Vereinsvor standes Herrn Gutsbesitzers R. Söhnel, wobei Ehren tafeln an 25jährige Mitglieder überreicht wurden. O. Großröhrsdorf. Eine interessante Winter-Uebung unternahm am Sonntag die hiesige Sanitäts-Ko lonne vom roten Kreuz. Im Walde des Philippschen Gutes im Oberdorfe nahm sie den improvisierten Bau von Schutzhütten und Windschutzvorrichtungen zum Schutze verwundeter und kranker Krieger vor, der gut gelang. Die beteiligten Mannschaften führten zweckentsprechend und zu vollster Zufriedenheit mit Eifer, Umsicht und re- gem Interesse die ihnen ausgetragenen Obliegenheiten aus. Großröhrsdorf. Am Montag vormittag erhielten die bei der Firma Aug. Cornelius Boden 35 bez. 30 Jahre beschäftigten Arbeiterinnen Lina Nitsche und Juliane verw. Schletter durch Herrn Gemeindevorstand Rentzsch in An wesenheit der Inhaber der Firma und deren Familien mitglieder unter entsprechenden Worten das tragbare „Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit" ausgehändigt. Die Inhaber der Firma fügten dieser Auszeichnung noch eine Ehrengabe in Gestalt eines Sparkassenbuches bei. — Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich am Sonntag nachmittag an der Kreuzung der Pulsnitz-Rade berger Chaussee mit der Großröhrsdorf-Lichtenberger Straße. Ein Wagen, der, den Eierberg herabkommend, seinen Weg nach Großröhrsdorf nehmen wollte, kam im folge der scharfen Einbiegung, verbunden mit der Glätte der Srraße, ins Rutschen, schlug um und die Insassen wurden herausgeschleudert. Eine Dame erlitt hierdurch einen Schlüsselbeinbruch, während eine andere leichte Ber letzungen im Gesicht davontrug. Auch der Wagen wurde beschädigt. Weitere Folgen hat der Unfall nicht im Ge folge gehabt. 8. Dresden, 24. Januar. (Auszeichnung.) Dem in Dresden wohnenden berühmten Pianisten Professor Emil Sauer ist vom Herzog von Anhalt der Hausorden Albrechts des Bären 1. Klasse verliehen worden. 8. Dresden, 24. Januar. (Spuren vom Ballon „Luna".) Beim Sächsischen Verein für Luftichiffahrt ist die Nachricht eingegangen, ein Bauer in Sigdal im Amt BuSkarud, westlich von Christiania, habe am 21. oder 22. Dezember v. I. ungefähr 50 Kilometer von feinem Standorte entfernt einen leuchtenden Gegenstand nieder gehen sehen Die deutsche Gesandtschaft in Christiania hat infolge dieser Nachricht Nachforschungen anstellen lassen, die aber bis jetzt resultatloS verlaufen sind. Die Suche nach dem vermißten Ballon ist ohne Erfolg ge blieben, auch Ueberreste des Luftschiffes sind in der frag lichen Gegend nicht gefunden worden. 8. Dresden, 24. Januar. (Glückliche Ballon fahrten.) Ballon „Heyden ll" stieg am Sonnabend 10 Uhr 20 Min. vorm. in Weißig auf, landete 4 Uhr nachmittags glatt bei Seiffen im Erzgebirge. Ballon „Dresden" stieg Sonntag 10 Uhr vormittags in Reick auf und landete 2 Uhr 15 Min. nachmittags in Nimburg in Böhmen. Ballon „Heyden l" stieg am Sonntag 10 Uhr vormittags in Weißig auf und landete nach mittags 2 Uhr 45 Min. sehr glatt bei Deutsch-Gabel in Böhmen. Der in Leipzig ausgestiegene Ballon „Leipzig" landete Sonntag nachmittag 4«/« Uhr glatt in Wilsdruff. 8. Dresden, 24. Januar. (Furchtbares Brand unglück.) Am Montag mittag sahen Hausbewohner und Passanten aus der Parterrewohnung des Grund stücks Markgraf Heinrich-Platz Nr. 7, die von der Familie des seit Weihnachten verschwundenen Tischlers Glaser be wohnt wird, Rauch dringen. Man fand die Türen ver schlossen, denn die Mutter war auf Arbeit gegangen und hatte ihre beiden fünf- und dreijährigen Knaben ohne Aufsicht zurückgelassen. Die Kinder hatten in der Ab wesenheit der Mutter in der Wohnung Streichhölzer ent deckt und diese entzündet. Die brennenden Hölzer hatten die Kleider des dreijährigen Knaben Willi in Brand ge- steckt. Den Eintretenden bot 'ich ein entsetzlicher Anblick. Der unglückliche Knabe war am ganzen Körper mit furchtbaren Brandwunden bedeckt. Hilfe kam zu spät, denn das Kind war bereits tot. 82K. Dresden, 23. Januar. (Stellungnahme des Landesverbandes ev. Arbeitervereine zur Errichtung paritätischer Arbeisnachweise.) Der Landesverband ev. Arbeitervereine im Königreich Sachsen hat an die Zweite Ständekammer die Bitte gerichtet, die Kgl. Staatsregierung zu ersuchen, 1. die Errichtung von paritätischen Arbeitsnachweisen in allen Jndustriebezirken unseres Vaterlandes energisch weiter zu betreiben und 2, eine engere Verbindung aller vorhandenen Nachweise herbeiführen zu wollen. 8. Dresden, 23. Januar. (Ahlwardt-Rummel in Dresden.) „Eintritt 20 Pfennige, Austritt nach Be- lieben — aber nicht unter 20 Pfennigen! hätte es eigent lich auf den Einladungen heißen müssen, die Rektor a. D. Ahlwardt zu seinem zweiten Vortrage im „Tivoli" er lassen hat. Motiviert wurde die „Nachforderung" damit, daß der Saal 30 M gekostet und Ahlwardt mitunter nicht das Notwendigste habe, wovon er leben könne. „Ich Habs Daheim schwarz aus weiß. Sie können es in jeder Bibliothek lesen!" Mit diesen Worten, die viertel stündlich wiederkehren, suchte er die oft sehr gewagten Behauptungen zu belegen. In seinen politischen An schauungen hat sich der ehemalige Judenfresser entschieden gemausert. Er macht jetzt nicht mehr so rücksichtslos in Anti semitismus, als vielmehr im AntijesuitiSmus. Trotzdem hat ihn der in Dresden gegründete „Antiultramontane ReichSverband" als Redner einstimmig abgelehnt, hält doch Ahlwardt selbst den Grafen Hoensbroch als einen verkappten Dienstmann der Jesuiten. Der dreistündige Vortrag, den der ehemalige „Rektor aller Deutschen" am Sonnabend abend im Dresdner Tivoli hielt, brachte im Allgemeinen nichts neues. Die „Einleitung" dauerte volle l»/z Stunden. ES war ein scharfer Feldzug gegen die Jesuiten, die nach des Redners Ausführungen den Kardinal Ganzanelli, den König Ludwig IX, dann aber auch Mozart, Josef II. Schiller, Hauff und Lessing durch Gift aus dem Wege räumten. Nun, Rektor a. D. Ahl wardt fürchtet sich nicht vor dem Gift der Jesuiten, mit denen er durch einen früheren intimen Freund, den be kannten Dichter Max Bever, ebenfalls einem verkappten Jesuiten — nach Ahlwardts Meinung natürlich — be kannt geworden sei. Das sind nun mehr oder weniger persönliche Ansichten und Meinungen. Die Behauptung aber, daß die Jesuiten die Macher dec amerikanischen Trusts sind, unsere gesamten Großbanken beherrschen — auch den Sturz der Leipziger Bank herbeigeführt haben — die großen Warenhäuser völlig in der Hand haben und schließlich die Schuld an dem gespannten Verhältnis zwischen England und Deutschland tragen — diese Be hauptung rief denn doch bei den meisten der Zuhörer ein ungläubiges Lächeln hervor. Gespannt darf man sein, auf das gesamte Aktenmaterial, was Ahlwardt über die Affäre Harden-Eulenöurg demnächst veröffentlichen will — Harden ein Werkzeug der Jesuiten gegen Eulen burg, ebenso Fürst Fürstenberg, Scherl, Karl Mai — eine interessante Zusammenstellung. Der dreistündige Vortrag verlief ruhig; es wurde nicht einmal eine Debatte gefordert. — Im Dresdner Kreuzchor werden kommende Ostern wieder einige Stellen für Sopranstimmen frei. Die 66 Alumnen und Kurrendaner dieses Chores ge nießen am Gymnasium zum heiligen Kieuz (Kreuzschule) besondere Vergünstigungen: Die Unterkurrendaner freien Unterricht, die Oberkurrendaner außerdem eine jährliche Beihilfe von 72 Mark, die Alumnen freien Unterricht, freie Wohnung, freie Beköstigung, freie Beaufsichtigung, Bücher, Bäder usw. Solchen auswärts wohnenden Eltern, die ihre Söhne in Erwartung einer Alumnenstelle einst weilen in Dresden in Pension geben müssen, können hierzu ansehnliche Beihilfen bewilligt werden. Knaben im Alter von etwa 10 Jahren, die stimmlich und musi kalisch besonders gut veranlagt, im Singen vom Blatt vorgebildet sind und gute Schulzeugnisse besitzen, können sich unter Vorlegung der letzteren bei dem Kantor der Kreuzschule, Herrn Königlichen Musikdirektor Otto Richter (Walpurgisstraße 16), Dienstag und Freitag, nachmittag 4 Uhr, melden, wobei das Nähere mitgeteilt wird. 82K. Dresden, 23. Januar. (Mißstände im zoll freien Grenzverkehr.) Der sächsische Obermeistertag beschäftigte sich auf seiner letzten Tagung in Dresden eingehend mit den Mißständen, die den sächsischen Grenz fleischern aus dem zollfreien Grenzverkehr erwachsen. Es wurde beantrag,, immer wieder zu versuchen, diese viel seits empfundene Beeinträchtigung des Gewerbes zu be heben. Da in dieser Angelegenheit vom Verbandsvor stand des Bezirksvereins Königreich Sachsen des Deutschen Fleischerverbandes schon die Wünsche dem Reichskanzler, sowie verschiedenen Regierungen unterbreitet sind, wurde der gestellte Antrag dem Verbandsvorstavde als weiteres Material überwiesen. 8. Dresden, 23. Januar. (Petition des Landes verbandes ev. Arbeiter-Vereine an den Reichs tag.) Der 18 000 Mitglieder zählende Landesverband evangelischer Arbeitervereine im Königreich Sachsen hat folgende Resolution an die Reichsregierung und Reichs tag obgesandt: „Die bevorstehende Besprechung der Inter pellation Bassermann zur staatlichen Pensions- und Hinterbliebenversicherung der Prioatangestellten im Reichs tage benützt der Landesverband ev. Arbeitervereine im Königreich Sachsen (mit 18000 Mitgliedern), um in der Pensionsfrage seine volle Uebereinstimmung mit dem Bestrebungen der Prioatangestellten zum Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig bittet er die hohe Reichsregierung um schnellste Einbringung eines Gesetzentwurfes, die Pensions- und Hinterbliebenenversicherung der Privatan gestellten betreffend (bezw. bittet er den Hohen Reichstag, die Reichsregierung um schnellste Einbringung ineS Ge setzentwurfes, die Pensions- und Hinterbliebenversicherung der Privatangestellten betreffend, zu ersuchen). 8H<. Dresden, 25. Jan. (Aeroplan-Schauslüge in Dresden.) Der berühmte Aviatiker Gaubert-PariS, ein Schüler des Eifelturm-Umfliegers Graf Lambert, wel cher bei dem von der Dresdner Deutschen Luftschiffa^rtS- gesellschaft am 30. Januar und 1. Februar in Mügeln bei Dresden zu veranstaltenden Schauflügen starten wird, ist mit seinen Mechanikern bereits in Dresden eingetroffen. Der Aeroplan ist ebenfalls heute in Mügeln eingetroffen und sofort auf den in Mügeln gelegenen Flugplatz der Deutschen Luftschiffahrtsgesellschast, auf welchem die er forderlichen Baulichkeiten bereits in Angriff genommen worden sind, befördert worden, um dortselbst montiert zu werden. Wachwitz. Der Achtuhr-Ladenschluß tritt in unserm Orte und in Niederpoyritz mit dem 30. Januar in Kraft. Bautzen, 22. Januar. (U eberflüssige Opera tionen.) In der vorgestrigen Nummer einer hiesigen Zeitung" veröffentlichte der hier praktizierende vr. meck. Rohr, ein beliebter und geachteter Arzt, einen längeren Artikel, der in vielen Kreisen ob seiner Offenheit und Schärfe Aussehen erregt hat. Der Verfasser berührt ein leitend die durch Berliner Blätter gegangene Notiz, wo nach Or. Lepace, der 10 Minuten an dem Körper des nunmehr verstorbenen Königs Leopold operiert hat, für diese Operation ein Honorar von 100000 Francs ver langt. „Auch der Laie", so heißt es in dem Artikel, „der noch so sehr auf die Kunst des Chirurgen schwört, wird es, gesetzt, daß die Angaben auf Wahrheit beruhen, für unbegreiflich finden, daß an einem 76 Jahre alten, sich vor seiner Auflösung befindlichen Greise eine so ein greifende Operation wie ein Bauchschnitt mit nachfolgen der Darmoperation gemacht wird. Diese Operation war, ganz abgesehen von dem Alter und der Schwäche des Patienten, schon deshalb unnötig, weil später eine Ent leerung des Darminhalis aus natürlichem Wege nach der Operation erfolgte. Nachdem sich der Artikel noch mit dem enorm hohen Honorar für diese Operation beschäftigt, fährt der Verfasser weiter fort, daß es dem leidenden Publikum wahrscheinlich garnicht bekannt sei, daß zahl reiche, wenn nicht die meisten Operanonen, die zu hor renden Preisen von manchen Chirurgen und manchen anderen Spezialisten ausgesührt werden, nicht nur voll- ständig überflüssig, sondern direkt schädlich sind, da regel mäßig aus schwere Operationen, namentlich auf Kopf- operationen schwere traumatische Neurosen (Zustände von erheblicher Nervenschwäche) folgen, die oft viel schlimmer seien, als das Leiden, das vor der Operation bestand. Der Chirurg, so meint der Verfasser, erfahre von solchen traumatischen Neurosen vielfach nichts, da, nachdem er sein Honorar empfangen, der Fall für ihn erledigt sei und der Kranke den vielseitigen praktischen Arzt oder den Nervenspezialisten aufsuche. Der Verfasser spricht ferner von „gewissenloser Ausbeutung mancher be—rühm ten Spezialisten" und sagt am Schluß seiner Ausfüh rungen, daß dem Werte der Chirurgen keineswegs Ab bruch getan werden soll, nur soll der Chirurg, wie auch jeder andere Arzt, den humanen Gesichtspunkt der Me dizin nie aus den Augen verlieren und hilfreich und gut als Priester der Menschenliebe seinen strengen und schweren Beruf menschenfreundlich und uneigennützig ausüben. — Gegen diesen sehr bemerkenswerten Artikel nimmt nun der ärztliche Bezirksverein Bautzen in einer öffentlichen Erklärung Stellung und bezeichnet Form und Inhalt desselben als tief bedauerlich, da die Aus führungen geeignet seien, im Publikum falsche Ansichten über Pflichtgefühl und wissenschaftliche Auffassung des ärztlichen Standes zu erwecken. Löbau. (Eine nette Pleite.) Zum Konkurs des billigen Drucksachenlieferanten E. Nitsche, Buch- und Steindruckerei in Lauba, wird dem „Oberlausitzer Volks boten" geschrieben: „Der Nitschesche Zusammenbruch war schon längst kein Geheimnis mehr. Die Ar beiter konnten ihren Lohn schon lange nicht mehr regelrecht erhalten; es sollen Arbeiter darunte sein, die annähernd 200 Mark Lohn zu erhalten haben. Mehrere Arbeiter, die aus der Ferne herangezogen wurden, sind nun schlimm daran; sie haben weder Geld zum Leben, noch Arbeit. Wie es heißt, sollen 150s000 M Schulden (!!) vorhanden sein, oh: e die Hypotheken, die auf dem Grund stück lasten. Nitsche ist schon seit 3. Januar verschwunden. Wohin, weiß niemand; wahrscheinlich ist er nach Amerika mit allem, was loszukriegen war. Seine Geschwister und viele Fremde sind um Tausende von Mark betrogen worden." — DerLandesverbandsächsischerGeflügel- züchtervereine hält von 5. bis 7. Februar ln den Sälen des „Lindenhofes" in Zwickau seine 28. große Geflügel-Ausstellung ab. Meißen. Ein Opfer seines Berufes als Feuerwehrmann ist der langjährige Brandmeister der hiesigen Feuerwehr Klempnermeister LouiS Lochmann ge worden. Er starb vorigem Freitag an den Folgen einer Rauchvergiftung und eines Brustkrawpfes, die er sich beim Brande am HeinrrchSplatze zugezogen hatte. Der Verstorbene, der im 70. Lebensjahre stand, hat viele Jahre der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr angehört, und bekleidete in ihr schon lange das Amt eines Brand meisters. Mehrere Jahre ist er Stadtverordneter ge wesen. Lochmann erfreute sich großer Beliebtheit und genoß allgemeines Ansehen. Sein schnelles Hinscheiden wird allseitig bedauert.