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Nr. 91. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 4. August 1910. Seite 3. und in Detaillistsntreisen macht sich eine sehr bedeutende Einschränkung des Konsums bemerkbar. Nach dem ge ringen Ergebnisse der ersten Monate des neuen Jahres sind die Aussichten sür die nächste Zukunft nur als sehr schlechte zu bezeichnen. Eine Entschädigung der durch das Tabaksteuergesetz brotlos gewordenen Zigarettenarbeiter ist vom Bundesrat abgelehnt worden und zwar leider, wie es sich bei unseren Behörden immer mehr einzubür gern scheint, ohne Angabe der Gründe. Diese Stellung des Bundesrates ist sehr bedauerlich, weil sie sich weder vom menschlichen, noch vom juristischen Standpunkte aus rechtfertigen äßt, und steht ist vollem Gegensätze zu der Auffassung des Reichstages, denn gelegentlich einer Inter pellation haben die Redner fast aller Fraktionen mit aller Deutlichkeit und Schärfe sich für den UnterstützungSan- spruch der Zigarettenarbeiter ausgesprochen. — Schließlich hebt der Geschäftsbericht noch die außerordentliche Höhe der Steuerlast hervor, welche die Zigarettenindustrie zu tragen hat. Einer der größten Zigarettenbetriebe, der infolge seiner fast ausschließlichen Handarbeit noch dazu ein sehr großes Personal beschäftigt, zahlte 1909 für Steuer das ifl,fache der Lohnsumme. Die gesamte Lohn summe in der Zigaretten-Jndustrie betrug 1909 etwas über 11 Millionen Mark, an Steuer hatte die Industrie zu entrichten mehr als 20 Millionen Mark. — Das Scharfschießen der Küstenbatterien in Swine münde. Bei dem Scharfschießen in See des Artillerie- Bataillons, dem der Kaiser beiwohnte, wurde aus sämt lichen Küstenbatterien gegen geschleppte und verankerte Scheiben geschossen. Diese Scheiben stellten ein großes Geschwader, aus nordöstlicher Richtung kommend, dar, das den Kampf mit den Küstenbefestigungen ausgenom men hatte. Nach dem Abschießen hielt der Kaiser Kritik ab und sprach sich anerkennend aus über die flotte Be dienung der Geschütze und die erreichte Wirkung'— Ueber einen aufregenden Zwischenfall beim Scharfschießen wird gemeldet: Als der stark besetzte Dampfer „Hertha" der Stettiner Dampfschiffahrtsgesellfchaft I. S. Bräunlich, von Saßnitz kommend, Heringsdorf passiert hatte und sich Swtnemünde näherte, schlug eine aus den Batterien der Swinemünder Hafenbefestigung kommende Granate knapp 200 Meter vor dem Bug deS Dampfers ein und krepierte in See, eine hohe Wassersäule auftreibend. Der Dampfer hatte die ausdrückliche Erlaubnis zur Einfahrt während des Schießens der Hafenbatterien erhalten. Wie es heißt, ist eine Untersuchung eingeleitet, ob ein Versehen der Schießleitung vorliegt. Der Kapitän unterbrach sofort die Weiterfahrt, bis das Schießen aufhörte. Der Vorfall hatte begreiflicherweise unter den Passagieren des dicht besetzten Dampfers die größte Aufregung heroorgerufen. — (Der Ruck nach links.) Auf einer Tagung der fortschrittlichen Volkspartei in Eibau wurde beschlos. sen, Bündnisse mit den Nationalliberalen bei den kom menden Reichstagswahlen möglichst überall zu vermeiden. — (Anracher II.) In der Münchner Diözese legte nach dem Vorbilde des Pater Anracher der katholische Geistliche vr. Sickenberger sein Amt nieder, trat zur evangelischen Kirche über und verheiratete sich. Dem Erz bischof, der ihn für den Fall der Verwirklichung feines Planes mit der Exkommunikation bedroht hatte, über- sandte er einen offenen Brief, der Protest gegen die zur Heuchelei zwingende Knechtung der katholischen Geistlichen erhebt. — (Ein deutscher Bischof gegen die Barro- mäuS-Enzyklika.) Der hohe Würdenträger, der nach der Versicherung des Stadtpfarrers vr. Feurstein v. Do- nauefchistgen mit Entrüstung von den Ausfällen der BarromäuS-Enzyklika gesprochen hat, soll nach der „Köln. Ztg." der Freiburger Weihbischof Friedrich Justus Knecht 'sein, seit 48 Jahren Priester, seit 16 Jahren bereits Ti- tularbischof. — Ehre dem gerecht denkenden Manne! — Die nationalliberale Reichstagsfraktion hat in einem Schreiben vom 30. Juli dem Abgeordneten Basser mann ihr volles Vertrauen ausgesprochen. — Die Tochter des nationalliberalen Parteiführers und Abgeordneten Bassermann, Fräulein Elisabeth Basser mann, promovierte laut „Voss. Ztg." an der Straßburger Universität summa cum laucie zum Doktor der Staats- Wissenschaften. Eine glänzendere Zensur gibi'S nicht. Mannheim, 2. August. Wie die „Neue Badische Landes zeitung" von durchaus zuverlässiger Seite erfährt, wird Abgeordneter Bassermann bei den nächsten Reichstags- wählen im 12. badischen Wahlkreis kandidieren Der Wahl kreis wird gegenwärtig von dem nationalliberalen Abge ordneten Beck vertreten. Friedberg (Hessen), 2. August. Trotz aller Dementis bestätigt es sich doch, daß das Zarenpaar am 25. August hier eintrifft und im großherzoglichen Schlöffe Wohnung nimmt. Die Zarin wird von hier aus eine 6wöchige Kur im Bad Nauheim gebrauchen, die von den Aerzten ungeraten wurde. Gleichzeitig wird auch das Großher zogpaar von Hessen dort Wohnung nehmen, das von hier aus die Manöver in Oberhessen besichtigen will. Der Großherzog von Hessen traf heute morgen zur Besichtigung der Renovierungsarbeiten hier ein Mainz, 3. August. Die alljährlich auf dem Großen Sand stattfindende Truppenschau ist nunmehr auf Diens tag, den 16 August festgesetzt. Der Kaiser, der Großher zog von Hessen und Prinz und Prinzessin Friedrich Karl werden ihr beiwohnen. Da am gleichen Tage der Ueberlandflug Frankfurt-Mainz-Mannheim seinen Anfang nimmt, so wird man hier zugleich ein interessantes avia- tisches Schauspiel genießen können, da, wie bereits mit geteilt, auf dem Großen Sand Zwischenlandungen vorge sehen sind. Mainz, 3. August. In einer sehr aufgeregten Ver sammlung der sozialdemokratischen Partei wurde gestern abend auch das Verhalten der badischen Landtagsfraktion besprochen. Eine in Vorschlag gebrachte Resolution, die den Standpunkt der badischen Landtagsfraktion billigte und Aufhebung der seinerzeit gefaßten Nürnberger Reso lution forderte, fand nicht die erforderliche Majorität. — Bismarck war stets konservativ. Zur Bekräftigung dessen erzählt der Regierungs-Präsident a. D. v. Puttkamer eine kleine Episode. Er war damals als konservativer Reichstagsabgeordneter Ausgangs der 70er Jahre öfters Gast des Bismarckschen Hauses. Nach der Tafel wurde zum Kaffee und zur Zigarre auch ein vortrefflicher Kognak gereicht. Einer der Gäste, der General v. Wittich, lehnte den Kognak ab. Als Bismarck dies bemerkte, sagte er scherzend: „Exzellenz, diesen Kognak können Sie ruhig trinken, den kann der konservative Mann trinken, den trinke ich auch." Da richtete der alte Kriegsheld den Blick fest auf den Fürsten und fragte: „Sind denn Eure Durchlaucht auch wirklich konservativ?" Sofort richtete sich Bismarck hoch auf, aus seinen Augen sprühten Blitze, mit der Faust schlug er auf den Tisch und in einem Tone, der aus tiefstem Herzen kam, sagte er: „Na ob, bin nie etwas anderes gewesen." Oesterreich-Ungarn. Innsbruck, 2. August. An den demnächst stattfindenden Herbstmanövern des XIV. Armee korps nehmen zum ersten Male englische und italienische Offiziere teil. Die Uevungen finden an der Südgrenze statt. Frankreich. Paris, 2. August. Das spanische KönigS- paar ist um 11 Uhr vormittags mit dem Spezialzuge auf dem Bahnhose von Rambouillet eingetroffen. Zu seinem Empfange war der Präsident und seine Gemahlin erschienen. In Begleitung des Königspaares befand sich der neue spanische Botschafter in Paris, Cabalero. Unter den begeisterten Zurufen der Bevölkerung fuhren das KönigSpaar und der Präsident nach dem Schlöffe Ram- bouillet, wo kurze Zeit darauf Ministerpräsident Briand und Minister Pichon eintrafen. Die Abendblätter ver sichern, daß der Zusammenkunft des Königs von Spanien mit dem Präsidenten Falliere? keine Bedeutung beizu legen sei. Das Königspaar begab sich um 3 Uhr nach Paris. Paris, 3. August. Der kurze Aufenthalt des spanischen KönigSpaar in Paris wurde durch keinen Zwischenfall ge stört, Heute Mittag reist das KönigSpar nach England weiter. König Alfons wurde gestern im Theater, wo er der Aufführung beiwohnte, vom Publikum außerordentlich lebhaft begrüßt. Ruhland. Petersburg, 3. August. Das Zarenpaar wird am 24. ds. M. in Schloß Friedberg eintreffen. Offiziell wird bestätigt, daß zwischen dem Zar und dem Kaiser Wilhelm II. eine Zusammenkunft stattfinden wird. England. London, 3. August. Der Präsident des Geheimen Rates für Kanada, Sir Wilfried Laurier hielt eine Ansprache an die Ansiedler in Regina, welche ver sprachen, einen Teil ihrer Söhne zum Dienste in der neuen kanadischen Marine zustellen. Er sagte, er glaubte nicht an die Möglichkeit eines Krieges mit Deutschland. England sei, wie auS vielen Kriegen ersichtlich, stets „Deutsch lands bester Freund" gewesen. Nicht nur wegen inter nationaler Verpflichtungen, sondern schon aus Vernunfts gründen sei ein Krieg zwischen beiden Ländern unmöglich. Nus aNer Berlin, 2. August. (Zusammenstoß auf der Stadtbahn.) Ein schwerer Eisenbahnunfall ereignete sich heute morgen in der sechsten Stunde auf der Strecke zwischen den Stadtbahnhöfen Börse und Friedrichstraße. Dort überfuhr der Lokomotivführer des Spandauer Vor ortzuges 4310 das Haltesignal und fuhr in den vor dem Einfahrtssignal haltenden Auswandersrzug 6122 hinein. Die Packwagen beider Züge entgleisten und sperrten das Gleis bis gegen 8 Uhr morgens. Bei dem Zusammen stoß wurden die Fahrgäste des Auswandererzuges von ihren Sitzen geschleudert, acht Personen wurden verletzt, davon zwei ziemlich schwer und sechs leichter. Der Lo komotivführer des Vorortzuges, den die Schuld an dem Unfall trifft, wurde vom Dienst suspendiert. Berlin, 3. August. (Doppelselbstmord eines dänischen Liebespaares.) In einem Zimmer deS Hauses Chauffeestratze 115 erschoß in der Nacht der 36 Jahre alte Kaufmann und Leutnant der Reserve Paul Junker die 22 Jahre alte Erna Brusendorff und dann sich selbst. Beide stammen aus Kopenhagen und kamen vor sechs Wochen nach Berlin. Das Mädchen hatte vor 14 Tagen einem Knaben das Leben geschenkt. Man vermutet, daß Junker in Dänemark verheiratet ist und das Mädchen überredet hat, mit ihm zu sterben. DaS Mädchen ist die Tochter begüterter Eltern in Ko- penhagen. Görlitz, 3. August. (LisbeSdrama) Hier erschoß der 18 jährige Kontorist Pfeffer in den Parkanlagen seine 16jährige Geliebte, die Kontoristin Gruettner aus Görlitz, und dann sich selbst., Gera, 3. August. (50 Personen an Fleischver giftung erkrankt.) Das „Geraer Tageblatt" meldet, in dem benachbarten Orte Langenberg liegen über 50 Per sonen au einer Fleischvergiftung krank darnieder. In dem nahegelegenen Stublach ist eine Frau an Fleisch vergiftung bereits gestorben? Jedoch befinden sich die in Langenberg erkrankten Personen auf dem Wege der Besse rung. Ueber die Ursachen der Vergiftungen werden von den Behörden eifrige Nachforschungen angestellt, bisher konnte jedoch noch nichts festgestellt werden. Posen, 3. August. (Eisenbahnerstreik.) Ein großer Teil des Fahrdienstpersonals der hiesigen Straßen bahn ist heute früh in den Ausstand getreten. Der Grund war in der Hauptsache darin zu suchen, daß sieben An gestellte, die sich in Sachen der Lohnerhöhungsbewegung der Direktion gegenüber in ihren schriftlichen Eingaben fortgesetzt ungebührlich benahmen und dies auch trotz mehrfacher Verwarnung nicht unterließen, entlassen wor den sind. Die Streikenden verlangen eine allgemeine Lohnerhöhung von 10 Mark pro Monat. ES streiken bis jetzt etwa 200 Straßenbahnangestellte. Der Verkehr wird nur sehr schwach aufrecht erhalten. Brüssel, 3. August. (Furchtbares Ende des Flugmeetings in Stöckel.) Der heutige letzte Tag des Flugmeetings in Stöckel endigte mit einem entsetz lichen Zwischenfall. Der Luftschiffer Kinet stürzte infolge eines plötzlich eintretenden Windstoßes aus 100 Meter Höhe mit seinem Apparat zur Erde nieder und blieb auf der Stelle tot. Der Unfall ereignete sich um 6 Uhr abenqs außerhalb der Fliegerbahn. Der ungeheuren Zu schauermenge bemächtigte sich eine furchtbare Aufregung. Auch der Luftschiffer OliSlaeger hatte große Schwierig keiten beim Landen und sein Apparat stand ebenfalls einen Augenblick in Gefahr. Er hatte bereits im Laufe des Nachmittags einen Apparat vollständig zertrümmert. Auch der Luftschiffer Baron de Caters zertrümmerte bei einer Biegung seinen Apparat. Der Luftschiffer Lanzer, welcher sich in dem Augenblick, in dem der erwähnte Windstoß einsetzte, mit einem Passagier in den Lüften befand, konnte noch rechtzeitig auf offenem Felde landen, ohne daß er einen Unfall erlitt. Der tödlich verunglückte Luftschiffer Kinet hatte die längsten Dauerflüge in dieser Flugwoche auZgesührt und war der Sieger des mit dem morgigen Tage beendeten Flugmeetings in Bezug aus die Dauerflüge. London, 3. August. (Zur Affäre Crippen.) Nach einer hier eingelaufenen Meldung soll vr. Crippen be kannt haben, mit seiner Frau in Streit geraten zu sein, weil sie ihm wegen seiner Intimität mit seinem Schreib- Maschinenfräulein eine Szene machte. Der Zank sei in Tätlichkeiten auSgeartet, und schließlich habe er seine Frau in der Wut des Augenblicks erschlagen. Die Le Neve hat der Polizei eine lange Erklärung zu Protokoll ge geben, leugnet aber nach wie vor jede Mitwisserschaft der Cripven'schen Tat. Neueste direkte Meldungen von Hirsch's Telegraphen-Bureau. Berlin, 4. August. Der Kriminalpolizei ist es ge lungen, in der Person des 19 Jahre alten Tischlers Karl Mohr den Führer der beiden jugendlichen Verbrecher Kawitzka und Löhnhe, die am Dienstag den Raubmord versuch an dem Küster Rößner verübt hatten zu ermit teln und zu verhaften, der trotz seiner Jugend schon vorbestraft ist. Mohr soll schon mehrmals Räuberban den organisiert haben. Er steht auch unter dem drin- genden Verdacht, am 29. September v. I. zwischen Saß nitz und Stubbenkammer den an dem Pastor Vermehren und dessen Ehefrau verübten Doppelmord begangen zu haben. Ferner ist er verdächtig, den Raubmordoersuch an dem Postassistenten Ebel vom Berliner Postamt 80 am 3. Dezember v. I. verübt zu haben. Berlin, 4. August. Gestern nachmittag stieß der Ber lin—Hamburger Schnellzug l) 6, der um 1° Uhr mit- tags den Lehrter Bahnhof verläßt, in Wittenberge wahr scheinlich infolge Defektes der Bremsvorrichtungen mit einer Vorspannlokomotioe zusammen, sodaß die Maschine stark beschädigt wurde und vier Personen leichtere Ver- letzungen erlitten. Hamburg, 4. August. Nachdem die hiesigen Rheder und vereinigten deutsche Seeschiffswerften die Forderungen der hiesigen Verbandsstelle des deutschen Metallarbeiter. verbandeS abgelehnt haben, haben die Werftarbeiter gestern abend in einer stark besuchten Versammlung beschlossen, sofort auf allen Hamburger Werften die Arbeit nieder zulegen. Dec Beschluß soll sich vorläufig nur auf Ham- burger Werften beschränken, doch wird befürchtet, daß andere Werftorte mit der Aussperrung der Arbeiter ant worten werden. In Hamburg beträgt die Zahl der Aus ständigen etwa 7 bis 8000 Mann. Wien, 4 Angust. Aus Gmunden kommt folgende, sehr der Bestätigung bedürfende Meldung: Hier verlautet, Kaiser Wilhelm werde dem Kaiser Franz Josef ein eigen- artiges Geburtstagsgeschenk auf dessen eigene Bitte machen. Nämlich die wiederholt schon angeplante Versöhnung mit dem Herzog Ernst von Cumberland, an der Kaiser Franz Josef viel gelegen sein soll. Die Versöhnung soll durch einen Telegrammwechsel zwischen Kaiser Wilhelm und dem Herzog von Cumberland angebahnt werden und definitiv bei der Anwesenheit Kaiser Wilhelms in Wien erfolgen, wo eine Begegnung des Deutschen Kaisers mit dem Herzog von Cumberland stattfinden soll. Konstantinopel, 4. August. Wegen der durch die Drusen verübten MassakreS in der Nähe von Damaskus wurde über das Haurangebiet der Belagerungszustand verhängt. Cetinje, 4. August. Der Erbgroßherzog von Mecklen- Surg-Strelitz ist behufs Teilnahme an den Jubiläums- fsierlichkeiten hier eingetroffen. Petersburg, 4. August. AuS Furcht vor der Cholera haben 470 Kohlenarbeiter die Kohlengruben im Kreise Tajanvoy (Südrußlandi verlassen und sich in ihre Hei mat begeben. London, 4. August. Der Korrespondent des „Daily Chronicle" in Quebec bestätigt in einem Telegramm, daß amtlicherseits erklärt wird, daß Or. Crippen noch kein Geständnis abgelegt habe. Nichtsdestoweniger so fügt der Korrespondent hinzu, habe ich aus sicherer Quelle folgende Details erhalten: Die Vernehmung Crippens erfolgte am Montag in Gegenwart von vier Polizeibeamten. Crippen verlangte, wie es das Gesetz vorschreibt, daß man ihm alles mittetle, was man gegen ihn vorbringe. Er hat darauf ein volles Geständnis abgelegt. Es ist wahr, so erklärte er, daß ich meine Frau getötet habe. Meire Geliebte hat mit der ganzen Geschichte nichts zu tu. Crippen hat während des Geständnisses geweint. Er verbringt den größten Teil des Tages mit Lesen.