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Str. 91. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 4. August 1910. Seite 2. — Das Aufstetgenlassen von Papierluft ballons ist verdaten. Jetzt ist die Zei der Sommer feste, bet denen es vielfach Sitte war, zur Belustigung von jung und alt Papierluftballons, in denen die Luft durch mttgeführteS Feuer, wie z. B. mit Spiritus ge tränkte Watte nsw., erhitzt wird, steigen zu lassen. Das Verbot begründet sich aus die durch solches Verfahren ge gebene Feuersgefahr. Die hierüber ergangene Ministerial- Verordnung vom 12. Dezember 1909 droht Geldstrafe bis zu 60 M oder entsprechende Haft an. Da dieses Verbot noch nicht überall bekannt sein dürfte, wollen wir nicht unterlassen, nochmals an dieser Stelle daraus hinzu- weisen, um sich vor Strafe zu schützen. — (Steigender Eisenverbrauch — steigende Konjuktur.) Man pflegt im allgemeinen die Gesamt- lage der Industrie nach dem Verbrauch von Eisen und Kohlen zu beurteilen. Wenn man nun den Eisenver brauch des ersten Vierteljahres von 1910 mit der ent sprechenden Zeit des Vorjahres vergleicht, so ergibt sich, daß der Eisenverbrauch um fast 16 Prozent gestiegen ist. Die Menge des im Deutschen Reiche verbliebenen Roh eisens hat sich um 12 Prozent vermehrt. Das sind in der Tat ganz bedeutende Steigerungen, und man kann daraus entschieden schließen, daß sich ein großer Teil un serer Industrie wieder in aufsteigender Linie befindet. Dieser Schluß wird übrigens auch bereits durch die Nach- frage auf dem Arbeitsmarkte bestätigt, denn auf dem landwirtschaftlichen Arbeitsmarkte wird schon stark über zunehmenden Arbeitermangel geklagt. — Halsbänder der Hunde. ES ist schon wie derholt wahrgenommen worden, daß die Halsbänder der Hunde zu fest geschnallt waren und die Tiere darunter sehr zu leiden hatten. Wir bitten jeden Hundebesitzer, seinen Hund daraufhin untersuchen zu wollen. Großröhrsdorf. (Jubiläum.) Am Dienstag war es unserem verehrten Herrn Pfarrer Schleinitz vergönnt, au- eine reichgesegnete 25 jährige Wirksamkeit im geist lichen Amte zurückblicken zu können. Aus diesem Anlaß wurden dem Jubilar zahlreiche Ehrungen zuteil. Kamenz. Der hiesige Männergesangoerein „Sänger bund" unternimmt zur Zeit eine mehrtägige Sängerfahrt nach der sächsischen Schweiz und dem angrenzenden Deutschböhmen. Königsbrück, 3. August. Freitag, den 5. August, vor mittags wird eine Felddienstübung des 1. Bat. 3. Jnf.- RegtS. Nr. 102 in dem Gelände zwischen Königsbrück, Laußnitz und Gräfenhain stattfinden. Etwaige Ansprüche wegen erlittenen Flurschadens sind sofort unmittelbar an genanntes Bataillon, das bis 17. August sich auf dem Truppenübungsplätze befindet, zu stellen. — Während des Aufenthalts der Königlichen Familie im Jagdschloß Moritzburg können in der Zeit vom 2. bis 20. August mittags Führungen daselbst nicht statt finden. 8. Dresdeu, 2. August. (Unstimmigkeiten zwi schen Fleischerh andwerk und Stadtrat.) Die Er- öffnung des neuen städtischen Vieh- und Schlachthofs am großen Ostragehege der Elbe steht vor der Tür, aber wer sich am wenigsten zu diesem Ereignis freut sind die Flei scher und das Publikum. Immer mehr macht sich un ter den Dresdner Fleischermeistern die Anschauung Bahn, daß diese ungeheure Riesenanlage, die ein Kapital von 17 Millionen Mark verschlungen hat, absolut unnötig war, und daß dieselbe nur geeignet ist, das Fleisch noch mehr zu verteuern. Infolgedessen sind die Dresdner Flei scher auch gar nicht sonderlich an den geplanten Feier lichkeiten interessiert und auch in einer Versammlung der Fletschergesellen, die vor einigen Tagen in Dresden statt- sand, wurde die ganze Schlachthofangelegenheit aufge rollt. Es wurde behauptet, daß durch den neuen städti schen Schlacht- und Viehhos viele von der Dresdner Flei scherinnung bisher beschäftigte Schlachthofsgesellen ar beitslos werden Der Altgeselle behauptet sogar, daß gegen 40 Familienväter aus der Arbeit treten müßten. Die Brüderschlachtler sind ebenfalls nicht mit dem neuen Schlachthof einverstanden. Sie erklärten in der letzten Versammlung, die Stadtverordneten, privatisierenden Flei schermeister Niedenführ und Renz hätten aus eigene Faust, ohne die Dresdner Fleischermnung zu fragen, für die Einweihungsfeierlichkeiten 5000 Mark verlangt. Die Fletscherinnung hat an der feierlichen Einweihung des neuen Vieh- und Schlachthofes, wie uns von maßgeben der Seite mitg-teilt wird, kein besonderes Interesse. Fast 10 Jahre lang hat sich die Dresdner Fleischerinnung ge gen die Einrichtung eines städtischen Schlachthofes ge sträubt. Nachgegeben hat man am Ende nicht etwa, weil man den städtischen Schlachthof für notwendig hielt, sondern weil die Gerichte in letzter Instanz entchieden hatten, daß die Stadt berechtigt sei, den Viehhof resp. Viehmarkt zu verlegen. Einen Schlachthof ohne Vieh- markt hätte man aber in einer Großstadt besonders we ¬ gen des umständlichen Transportes zu den verschiedensten Schwierigkeiten geführt und wäre auch allein nicht ren tabel gewesen. Darum einigte sich die Innung mit dem Rat zu Dresden auf Schließung des Jnnungsschlachtho- fes. Auch heute ist man in Interessentenkreisen noch der Ansicht, daß die Errichtung der städtischen Anlage nicht notwendig war. Daß sich auch die Verwaltung des Dresdner Jnnungsschlachthofes jederzeit erbötig gezeigt hat, ihre Räume zu Versuchen zur Verfügung zu stellen, und daß man auch von diesem Anerbieten Gebrauch ge macht hat, soll nur nebenbei erwähnt werden. Der neue Schlachthof verursacht durch die hohen Schlachtgebühren eine so bedeutende Mehrbelastung des Fleischergewerbes, daß nach Ansicht der Vorstandsmitglieder der Dresdner Fleischerinnung man wahrscheinlich mit einer Erhöhung der Fleischpreise wird rechnen müssen. Schon aus die sem Grunde können die Dresdner Fleischer und noch we nige: das konsumierende Publikum den neuen Schlacht hof nicht mit Freuden begrüßen. In der Fleischerinnung sind sehr viele Stimmen laut geworden, welche eine Be teiligung an der Einweihungsfeier überhaupt ablehnten, und nur das Bestreben, mit dem neuen Hauswirt auf bestem Fuße zu leben, hat die Mitglieder dazu bewogen, dem Vorschläge des Vorstands zuzustimmen, nach welchem sich die Innung in Corpore an der Einweihungsfeier be teiligen soll. Dresden, 3. August. Lord Roberts wird am 8. Sep tember hier eintreffen, um dem hiesigen Hofe die Thron besteigung des Königs Georg von England zu notifi zieren. — Für die Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden 1911 wird die Verpachtung des großen, neu zu erbauenden, etwa 5000 Personen fassenden Bier- RestaurantS mit Garten ausgeschrieben. — Die diesjährigen WahlfähigkeitSprü- fungen an den Lehrerseminaren und an den Lehrerinnen seminaren in Dresden und Leipzig, sowie die Fachlehrer prüfungen in Musik und Turnen sollen zwischen Michaelis und Weihnachten stattfindsn. Diejenigen Hilfslehrer und Hilfslehrertnnen, welche sich der WahlsähigkeitSprüfung unterwerfen wollen, haben spätestens am 24. August ihre Zulaffungsgesuche bei dem Bezirksschulinspektor ihres Wohnortes unter Beifügung der in Z 16 der Prüfungs ordnung vom 1. November 1877 (Seite 313 des Gesetz- und Verordnungsblattes) vorgeschriebenen Zeugnisse ein zureichen, worauf sodann von den Bezirksschulinspektoren die Gesuche mit tunlichster Beschleunigung und spätestens bis 9. September unter Beobachtung von Z 16 der Prü fungsordnung an den Prüfungskommissar abzugeben sind. Diejenigen, welche sich einer der vorstehend erwähnten Fachlehrer-Prüfungen unterwerfen wollen, haben ihre Ge suche um Zulassung nebst den nach Z 28 der vorgenannten Prüfungsordnung beizufügenden Unterlagen ebenfalls bis spätestens den 24. August bei dem Bezirksschulinspektor ihres Wohnortes anzubringen. 82K. Dresden, 3. August. (Ein „Vogelwiesen- seuerwerk" vor Paris vor 40 Jahren.) Nor 40 Jahren gab es wegen des deutsch.französischen Krieges in Dresden keine Vogelwiese. Aber eine Art „Vogelwiesen feuerwerk" haben die sächsischen Truppen vor Paris mehr fach gehabt. Anfang Oktober lagen die sächsischen Pioniere in Montfremeil vor Paris. Schon am Tage ihrer An kunft dort mußten trotz großer Ermüdung der Truppen durch den Marsch Schützengräben auSgeworfen werden. Abends nach 9 Uhr wurden dabei die sächsischen Truppen zum ersten Male von einem elektrischen Scheinwerfer von Paris aus beleuchtet, der unseren Soldaten etwas so Neues und Unbekanntes war, daß sie garnicht wußten, was es war und ihn für eine Laterna magica hielten. Um 11 Uhr stieg von Paris ein mächtiges Kugelbouguet auf; die Franzosen hofften offenbar, so unsere Soldaten eher zu bemerken. Die aber warfen sich jedesmal zu Boden, sodaß die Franzosen sie nicht sehen konnten. Das lange Zeit fortdauernde Leuchtkugelfeuerwerk machte den Soldaten viel Spaß. Die Leuchtkugelbündel stiegen auch noch aus, als die Truppen schon lange in das Quartier eingerückt waren. Der Spaßmacher des Bataillons, der „dicke Krause", meinte, das stimme ihn ganz wehmütig, da es ihn an das schöne Feuerwerk am Freitag auf der Dresdner Vogelwiese erinnere. Es sei doch zu ärgerlich, daß er Heuer nicht hätte auf der Vogelwiese sein können. Ein Freiwilliger erwiderte: „Seien Sie nur froh, daß Sie hier wenigstens Leuchtkugeln zu sehen bekommen, denn in Dresden hatS dieses Jahr gar keine Vogelwiese ge geben." „Ach richtig," erwiderte Krause, „wissen Sie auch, warum?" „Wegen des Krieges," sagte der Freiwillige. „I Gott bewahre," meinte Krause ernsthaft, weil Sie nicht in Dresden waren." — Alle brachen in ein lautes Gelächter aus. So scherzten unsere Sachsen in ernster Zeit vor Paris und hatten dort vor 40 Jahren ein „Vogel wiesenfeuerwerk". 8. Dresden, 2. August. (Vor den Augen des Gatten ertrunken.) In der Nacht zum Dienstag war die Elbe der Schauplatz einer ergreifenden Familien tragödie. In der ersten Morgenstunde, als noch tiefes Dunkel den Elbfluß einhüllte, erwartete die im 40. Lebens jahre stehende Gattin des Kapitäns Dünnebier aus Postel- witz aus einem Lagerkahn in der Nahe von „Onkel Doms Hütte" am großen Ostragehege das Einlaufen des vom Kapitän Dünnebier geführten Frachtdampfers „Falke". Gegen 1 Uhr nachts lief der „Falke" ein. Die Kapitäns frau stand, im Arme ihr einziges, vierjähriges Kind, auf dem Lagerkahn und wartete auf den Augenblick, wo der „Falle" die Anker fallen ließ. Als das geschehen war, beeilte sich die Kapitänsfrau, an Bord des „Falke" zu gelangen. Sie lief trotz der Dunkelheit über mehrere Kähne hinweg und suchte durch einen kühnen Sprung aus den Dampfer zu gelangen. Sie sprang jedoch fehl und stürzte in die Elbe. Ihr Hilfegeschrei machte den Kapitän aufmerksam. Er sprang seiner versinkenden Gattin nach, vermochte sie aber nicht zu erreichen und konnte nur sein Kind noch erfassen. Die KapitänSfrau versank vor den Augen ihres Mannes. Ihr Leichnam konnte noch nicht geborgen werden. Lockwitz. Das Abstimmungsverfahren über den be antragten 8Uhr-Ladenfchluß innerhalb der Gemeinde Lockwitz ist nunmehr abgelausen. Darnach haben sich von 34 Geschäftsinhabern 23 für und 9 gegen den frühen Ladenschluß ausgesprochen. Unter diesen Verhältnissen steht auch in unsrer Gemeinde der 8 Uhr-Ladenschluß mit Ausnahmetagen bald zu erwarten. — Wegen betrügerischen BankerottS ist der Säge werks- und Mühlenbesitzer Ernst Steglich aus Wehrs - d orf, über dessen Vermögen vor drei Monaten das Kon- kursoerfahren eröffnet wurde, verhaftet und dem Amts- gerichtSgesängniS in Schirgiswalde überwiesen worden. An Masse waren ungefähr 30000 Mark vorhanden, denen eins Schuldenlast von über 350000 Mark gegen übersteht. Leipzig, 3. August. In Kunersdorf bei Buchholz ist der 60jährige Maurer Pilz verhaftet worden, weil er seine Frau fortgesetzt derart mißhandelt hatte, daß sie in folge der erlittenen Verletzungen heute vormittag starb. Königswartha. (Ein eigenartiger Blitzschlag.) Bei dem starken Gewitter am Montag schlug der Blitz in den Gartensaal des Schlosses auf Rittergut Königs wartha. Eine Dame, welche im Saal saß, kam mit dem bloßen Schrecken davon. Die Eigenartigkeit des Vorfalles besteht darin, daß am ganzen Gebäude von einem Blitz schlag nichts zu sehen ist außer drei kleinen Löchern in der Decks des Zimmers. Außerdem ist die auf dem Tisch befindliche Klingel demoliert. 8. Lippersdorf bei Lengefeld. (Eine Wahlver sammlung unter freiem Himmel verboten.) Am letzten Sonntag sollte in Lippersdorf auf dem David WeißgerberschenGrundstück eine sozialdemokratischeWähler- versammlung unter freiem Himmel abgehalten werden, in der der ehemalige Pastor Göhre zu den Wählern sprechen wollte. Die Amtshauptmannschaft hatte diese Versammlung verboten und zwar aus folgenden Gründen: „Nach den von der Königlichen Amtshauptmannschaft an gestellten Erörterungen ist der Versammlungsplatz ledig lich durch einen Privatweg zu erreichen. Da jedoch der eine der auf diesem Wege Berechtigten gegen die Be nutzung desselben durch die Versammlungsbesucher aus drücklich Widerspruch erhoben hat, fehlt es überhaupt an einem Zugänge zum Versammlungsplatze. Dieser Mangel an Zugehörigkeit macht schon die Versammlung tatsäch lich unmöglich. ES ist aber auch anzuneymen, daß der Wegebsrechtigte das unbefugte Betreten des Weges zu verhindern versuchen würde, dabei könnte es leicht zu Ausschreitungen kommen. ES ist sonach auS der Abhal tung der Versammlung Gefahr für die öffentliche Sicher heit zu befürchten. 82K. (Ein unbekanntes Kutschkelied.) Das Kutschkelied „Was kraucht dort in dem Busch herum, Ich glaub, e§ ist Napolium" aus der großen Zeit vor 40 Jahren ist allgemein bekannt. Es gibt aber auch noch andere Kutschkelieder, die nicht minder humorvoll und unbekannt sind. Eins davon geben wir hier wieder: Die Seife wird zur Mythe, Zur Sage wird das Hemd, Der Kümmel, meine Jüte! IS mich schon gänzlich fremd. Durch ist der rechte Socken, Den linken ich verlor, Das einz'ge, was noch trocken, Sind Kehle und Humor. Kurz, dieser Heroismus IS nich ganz ohne Reiz, Mich zieht der Rheumatismus Fürs Vaterland durchs Kreuz. Im Halse bin ich heiser Schon seit verwichener Nacht, So wird der deutsche Kaiser Im Einzelnen gemacht. Lagssgsscklcdte. Deutsches Reich. Berlin, 3. August. Der Kaiser traf am Mittwoch in Berlin ein. Dienstag unternahm der Kaiserin Swinemünde in Begleitung des Reichskanzlers einen Spaziergang und hörte sodann den Vortrag deS Vertreters des Chefs des Zivilkabinetts. Zur Frühstücks- täfel an Bord beim Kaiser war der Großherzog von Oldenburg mit Familie geladen. — Tags vorher hatte der Kaiser einem Scharfschießen der Swinemünder Küsten batterien beigewohnt, dem er Anerkennung zollte. — 8. Wirkung der Reichsfinanzreform auf die Tabak-Industrie. Der soeben herausgegebene Geschäftsbericht des Verbandes der deutschen Ztgaretten- Jndustrie über das Jahr 1909/10 bespricht u. a. die Wir kungen der Zigarettensteuer: Wenn auch die Statistik über die Produktion eine aufsteigende Linie zeigt, so muß doch vom wirtschaftlichen Standpunkte aus festgestellt werden, daß diese Steigerung nicht im Einklang steht mit der Rentabilität der Betriebe. Die Zigarettensteuer hat schon jetzt mit voller Klarheit gezeigt, daß speziell die kleinere Industrie unter der Steuerlast schwer zu tragen hat, einmal wegen der durch die Steuer erhöhten Anfor derungen an die Kapitalkrast, ferner, weil die Industrie nicht in der Lage war, die Steuer auf die Konsumenten abzuwälzen und somit die ganze Steuerlast auf ihre Schultern nehmen mußte, und drittens, weil.außecdem das Rohmaterial ständig stark im Preise gestiegen ist. Der Geschäftsbericht hebt weiter hervor, daß die Regierung auch die Vergütung der Differenz zwischen altem und neuem Steuersatz für die am 1. September 1909 vor rätigen, bereits banderolierten Zigarettenhülsen abgelehnt hat, obgleich die Nebergangsbestimmungen für die aus dem Auslande hereinkommenden Fabrikate eine Vergütung vorgesehen hatten. Dis Sicherheitsleistung für gestundete Zigarettensteuer wurde dadurch erleichtert, daß nunmehr auch die Rohrabakoorräte verpfändet werden dürfen. Auch der Tabak- und Zigarettenhandel hat nach Mitteilungen der Handelskammer Halle in dessen soeben veröffentlichten Jahresbericht außerordentlich gelitten. Die vor dem In krafttreten des Gesetzes eingetretene sta ke Beschäftigung wich einer außerordentlichen Stille im Geschäft, sodaß gegen Ende des Jahres die Fabrikanten vor Lagern des fertigen Fabrikates standen, die sie ohne Ausnahme zwangen, Arbeiter zu entlassen oder die Betriebe zu schlie ßen, Die nachteiligen Folgen des Gesetzes dauern an,