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Nr. 79. Pulsnitzer Woche^^tt. — Donnerstag, den 7. Juli 1910. Seite 2. Kirschennutzung in Pirna, die voriges Jahr 1400 Mark Pacht erzielt hatte, brachte Heuer nur SO Mark. Ohorn, 6. Juli. Die Ziegen-Zuchtgenossen- sch asten von Ohorn, Rammenau und Elstra hielten am vergangenen Sonntag in der Luchsenburg hier eine gut besuchte Versammlung ab. Es wurde die Gründung eines Lausitzer Ziegenzuchtverbandes in Erwägung gezo gen, nachdem Herr Tierzuchtinspektor Dietrich-Bautzen in ausführlicher Weise die großen Vorteils eines solchen Verbandes dargelegt und auch die Unterstützung durch den landwirtschaftlichen Kreisverein in Aussicht gestellt hatte. Die eigentliche Konstituierung soll im Herbste stattfinden und zwar bei der nächsten Versammlung, welche wieder hier stattfinden wird. Kamenz. Während der letzten Zeit wurden in hiesiger Stadt fortgesetzt Diebstähle verübt, ohne das anfäng lich irgendwelcher Anhalt zur Habhaftmachung der Diebe vorhanden war. Ein weiterer schwerer Diebstahl ist am 28. v. M. im Kirschner'schen Hause in Jesau verübt worden, wobei ein Portemonnaie mit ca. 30 M entwendet wurde. An diesem Tage hatte die dortige Gutsbesitzers ehefrau Gräfe auf dem Boden ihres Wohnhauses ein un- kanntes etwa 14jährigeS Mädchen angetroffen. Dasselbe mußte sich, da die Haustür verschlossen war, den Ein gang in das Haus entweder durch ein offnenes Fenster oder den Kuhstall verschafft haben. Als das Mädchen der Frau ansichtig wurde, lies es, ihr „Guten Tag" wün schend, die Treppe hinunter, schloß eilends die Haustür von innen auf und verschwand. Kurz darauf ist von anderer Sette beobachtet worden, daß sich das Mädchen in auffälliger Weise dem Kirschner'schen Hause näherte, und dort hat dann die jugendliche Diebin nach Ein drücken der Fensterscheibe und Einsteigen in die Wohnung den obenerwähnten Diebstahl ausgeführt. Infolge der von der Gendarmerie gegebenen näheren Beschreibung der Person gelang es gestern den Bemühungen der hie sigen Polizei, in dem hier wohnenden Schulmädchen R. die Mffsetäterin zu ermitteln. Sie hat zugegeben, in hiesiger Stadt sechs Diebstähle, wobei ihr bedeutende Geld beträge in die Hände fielen, und auch den Diebstahl in Jesau verübt zu haben. Die Beute hat sie zum Teil mit gleichaltrigen Schulfreundinnen geteilt bez. vernascht. Bei Ausführung der Diebstähle nahm sie den Eingang in die Wohnungen regelmäßig durch offenstehende Türen und Fenster. Leppersdorf. (Einbruch.) In der Nacht vom Mon tag zum Dienstag ist beim hiesigen Gemeindevorstand Eisold und beim Fleischermeister Schöne eingebrochen worden. Beide male haben die Diebe den Weg durch das Fenster genommen und alle Kästen und Schränke durchwühlt. Vergeblich haben sie beide male nach größeren Geldsummen gesucht. Bet Fleischermeister Schöne er brachen sie die Ladenkasfe, fanden aber nur eine kleine Summe. Sie begnügten sich schließlich mit Fleisch, Wurst, Zigarren, Eiern, einem Kopfkissen und einem Fsrnglase. Aus-demselben Wege gelangten sie wieder ins Freie mit ihrer Beute. Beim FleisMrmeister Schöne hatte der Dieb die Tür von innen verschossen. Schwepnitz. (Explosion.) Durch Explosion einer Luftgaslampe wurde am Sonntag früh gegen 4 Uhr vom Warenhause des Handelsmanns Schneider der rechte Giebel des Gebäudes teilweise zerstört. Bautzen. (Oberlausitzer Bundesgesangsfest 1912 in Bautzen.) Nachdem die hiesigen Bundes- Vereine bereits früher ihre Bereitwilligkeit zur Ueber- nahme des nächsten Bundesgesangsfestes erklärt hatten, fand am Sonnabend im Hotel „zur Weintraube" eine gemeinsame Beratung von Bundesvorstandsmitgliedern und Vorstands- und Ausschußmitgliedern der vier Bautze ner Bundes-Vereine statt. Hinsichtlich des Zeitpunktes wurde man schlüssig, das Bautzner Fest vor dem in Nürnberg stattsindenden Deutschen Bundesgesangsfeste (23.—25. Juli 1912) zu feiern und als Termin den 9. und 10. Juli festzuhalten. Die Durchführung des Festes anlangend, einigte man sich auf folgendes Programm: 1. Festtag (Sonntag): vormittag Empfang der auswär tigen Sänger, hieran anschließend Hauptprobe, nachmit tags Festkonzert und abends Kommers, 2. Festtag (Mon tag): vormittags geistliches Konzert der Bautzner Bundes- Vereine in der Petrikirche, nachmittags Festzug mit an schließendem Konzert und Kommers. Als Festplatz wurde die Schießbleiche vorgesehen, woselbst eine große Fssthalle errichtet werden soll. Wie der Bundesvorsitzende betonte, feiert der Oberlausitzer Sängerbund, dem zur Zeit 97 Vereine angehören, im Jahre 1912 auch sein SOjährigeS Bestehen und soll diese Jubelfeier mit dem BundeSge- sangsfest vereinigt und darum alles aufgeboten werden, letzteres in besonders glänzender und würdiger Weise zur Ausführung zu bringen. Dies wird die Aufgabe der verschiedenen Festausschüsse sein, die bei der nächsten Ver sammlung gebildet werden sollen. Dresden, 6. Juli. (Großseuer am Alberth afen.) Ein verheerendes Großfeuer wütete seit gestern abend in den umfangreichen Speichereien des König-Albert-HafenS zu Dresden. Brand entstand in den niedrig gelegenen Räumen, in denen Baumwollvorräte aufgestapelt sind. Die zahlreichen Dampfspritzen standen zuerst dem Feuer machtlos^gegenüber. Der Feuerwehrmann Karl Schneider von der Dresdner Berufsfeuerwehr, hat, obwohl er mit Rauchmaske in die Glut eingtzdrungen war, leider seinen Tod durch Ersticken gefunden, einige andere erlitten er hebliche Brandverletzungen. Der Schaden wird aus 2 Millionen Mark berechnet, ist aber durch Versicherung gedeckt. Sehr bald nach Ausbruch des Brandes waren die Santtätskolonnen oom Samariteroerein und vom DMML»Kreuz erschienen, von Aerzten die Herren I)r. Franke, Menzel und BezirkSassistentSarzt v. Schroe- WD^Die Stadtverwaltung hatte einen Unfallwagen auf dem Brandplatze stationiert. Erfreulicherweise ereigneten sich keine weiteren Unfälle. Jedoch leisteten die Sani tätsmannschaften große Dienste, indem sie den erschöpf ten Löschmannschaften erfrischende Getränke zutrugen. Als Ursache nimmt man Selbstentzündung der Baum wolle an. In der 11. Stunde war es gelungen, den Brand vollständig zu lokalisieren. Die Kähne im Hafen waren eine Zeit lang gefährdet. Zum Glück trieb der Westwind die Flammen von den übrigen Speichern ab. Die Hitze war dermaßen stark, daß ein neben dem Brand herde stehender grüner Baum in Flammen aufging. Der verunglückte Feuerwehrmann hinterläßt außer seiner jungen Frau drei kleine Kinder. Dresden, 5. Juli. Se. Majestät der König besichtigte auf dem Truppenübungsplatz in Zeithain das Militär- luftschiff IA III, das seine Fahrt nach Gotha dort hat unterbrechen müssen. 8. Dresden, 5. Juli. (Denkstein für die durch Blitzstrahl getöteten Soldaten.) Auf dem Trup penübungsplätze Königsbrück läßt die 3. Kompagnie des Infanterie-Regiments Nr. 177, die vor kurzem anläßlich eines schweren Gewitters durch Blitzstrahl drei Kamera den verlor, einen Denkstein setzen, dessen Weihe Anfang September stattfinden soll. 8. Dresden. (Salat-Plantagen.) In den Gärt nereien bei Stetzsch-GohliS sind in dieser Saison 80000 Schock Salat angebaut, die größtenteils in Dresden, Chem nitz und Berlin verzehrt worden sind. Seit einiger Zeit läßt die städtische Straßenbahn nachts Sonderwagen nach Dresden gehen, um die Erzeugnisse der großen Gemüse gärtnereien der Dresdner Hauptmarkthalle zuzuführen. Dresden, 6. Juli. (Protestversammlungen.) Gestern abend fanden vier sozialdemokratische Protestver sammlungen gegen die Reichsversicherungsordnung statt, in denen eine gleichlautende Resolution an den Reichs tag Annahme fand. Dresden, 6. Juli. (Uebersahren.) Aus dem Wege zur Schule wollte am Montag früh auf der Böcklin straße in Vorstadt Mickten ein 11jähriger Kutschersohn auf den von seinem Vater geliehenen Sandwagen steigen. Infolge plötzlichen Anziehens der Pferde stürzte der Knabe herab und wurde überfahren, wobei ihm der rechte Arm und die linke Hand zermalmt, sowie die Zehen an den beiden Füßen zerquetsch wurden. 8. Wehlen a. d. E.,5.Juli. (Unglück beim Böller schießen.) Beim Böllerschießen gelegentlich des diesjäh- rigen Schützenfestes ereignete sich ein schwerer Unglücks- sall. er Steinbrecher Krebs, der schon seit 20 Jahren das Böllerschießen versorgt, wurde durch ein Geschoß so schwer am Kopfe verletzt, daß er wahrscheinlich das Augen licht einbüßen wird. Der Verunglückte wurde ins Kran kenhaus überführt. Leipzig. (Wahldemonstrationen vor dem Leip ziger Nathause) Die Einteilung der Wahlkreise und Bezirke für die dritte Abteilung, über die man in der gest rigen Stadtverordnetensitzung ausführliick debattierte, gab der sozialdemokratischen Partei Veranlassung zu ausgedehnten Wahlrechtsdemonstrationen vor dem Rathause. Man hatte sich bereits lange darauf vorbereitet, denn die in den Volks versammlungen am 3(. Mai gegebene Anregung war auf fruchtbaren Boden gefallen. So gab man denn gestern „heimlich" die Parole aus, aber die Polizei erfuhr davon, und als die Demonstranten vor dem Rathaus ankamen, fan den sie ein großes Schutzmannsaufgebot vor, das das Rat haus nach allen Seiten hin absperrte. So mußte man sich denn damit begnügen, in weitem Bogen um das Rathaus herumzudemonstrieren. Der Demonstrationszug mochte etwa 4000 bis 3000 Personen zählen, von einer Ueberraschung, wie sie augenscheinlich geplant war, konnte also nicht die Rede sein. Die auf dem Marktplatze versammelten zogen durch die Grimmaische Straße nach dem Augustusplatz, wo vor dem Mendebrunnen eine Rede gehalten und mehrere Hochs auf das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht ausgebracht wurden, vor dem Rathaus selbst wurden wiederum mehrere Hochrufe ausgebrachl. Unter Absingung mehrerer sozialistischer Lieder zogen die Demon stranten ohne jede Störung von dem Rathaus weg und zerstreuten sich. — Durch den Polizeihund „Nora von Cains dorf" wurde in Lößnitz der verüber eines Linbruchs- diebstahls beim Klempnermeister Friedemann entdeckt; der Hund hatte an des verdächtigen Handwerkszeug Witterung genommen, lief dann (0 Meter zu einem Schuppen, wo er eine Leiter, die der Dieb jedenfalls benützt hatte, heranzog und dann den zwei Stock hoch gelegenen Schlafraum der drei Gesellen aufsuchte. Dort Holts Nora ein auf dem Bett liegendes Buch und dann mehrere Wäschestücke usw., wo durch klar wurde, daß der Dieb der (8jährige Klempnerge selle Siegel aus Böhmisch-Wiesenthal sein mußte, der aber bereits nach Vesterreich abgedampft ist. Chemnitz, 5. Juli. Wie die „Neuest. Nachr." melden, hat gestern abend die Majorität des Vorstandes des hie sigen nationalliberalen Vereins sowohl ihr Vorstands mandat niedergelegt, als auch ihren Austritt aus dem Verein erklärt. Die übrigen Vorstandsmitglieder werden in den nächsten Tagen gleichfalls ihr Amt niederlegen und austreten. Zur Neuwahl des Vorstandes wird eine Mitgliederversammlung einberufen werden. riQgssgssrÄlÄrte. Deutsches Reich. Die Kaiserin wird auf ihrer 10 tägigen Kreuzfahrt in der westlichen Ostsee auch die Plätze an der SchleSwigschen Küste aussuchen, in denen sie einen Teil ihrer Jugend verlebt hat. — Das „B. T." macht folgende Mitteilungen: Der Chef der Ostseestation, Admiral v. Prittwitz und Gaffron, gedenkt in den Ruhestand zu treten. Vizeadmiral Schroe der, der seit mehreren Jahren, das zweite Linienschiffge schwader befehligt, ist als sein Nachfolger in Aussicht ge nommen. DaS zweite Linienschiffgeschwader wird der frühere Chef des ostasiatischen Kreuzergeschwaders, Kontre- admira! Jngenohl, übernehmen. — Die Tendenz der neuen ReichSversichsrungsordnung, deren Beratung in der ReichStagS-Kommission noch an dauert, dem Gewerbeleben immer neue Lasten aufzul?Mh hat in den Kreisen des NährstandeS bekanntlich schon so viel böses Blut gemacht, daß die meisten Angehörigen des Nährstandes trotz aller Bemäntelungen vom grünen Tische es offen aussprechen, man solle lieber alles lassen, wie es ist, bevor dies Gesetz angenommen w rde. Die Unmenge von Beamten, welche der Entwurf nötig macht, kosten soviel, daß erheblich höhere Beiträge gar nicht zu umgehen sind, und der Gedanke, die Krankenkassenkosten zur Hälfte dem Arbeitgeber und dem Arbeiter aufzuerle- gcn, k.nnte nur von jemand vorgeschlagen werden, der von den tatsächlichen ErwerbSverhältniffen im Nährstande, und namentlich im mittleren und kleineren Betriebe keine wirkliche Kenntnis hat. Ueberall wird von den Arbeit gebern geklagt, daß die Unkosten mehr wie je den Ver dienst verzehren. Die Arbeiterlöhne bleiben im wesent lichen gleich oder steigen, während die Existenzverhältniffe dessselbständigen Gewerbetreibenden sich verschlimmern. Man siehtS ja aus der Abneigung, einen praktischen Beruf zu ergreifen, wie die Dinge in Wahrheit liegen. Ganz ge wiß würde nicht der kolosfale Andrang zu den Beamten- laufbahnen bestehen, wenn in anderen Berufen mehr ver dient würde. Es ist erfreulich, daß die ReichstagSkom- mission diese Aenderung nicht mitmachen, sondern die Beitragsverteilung beim alten lassen will. Wir wollen nicht rasten und nicht rosten, aber vor dem Reformieren kommt im praktischen Leben das Existieren. Was helfen uns alle ideale Bestimmungen zum Besten der Arbeiter, wenn die Arbeitgeber nicht in der Lage sind, ihren Be trieb auf der Höhe zu halten? Wie die Dinge heute lie gen, tun Reformen zum Besten der Betriebsinhaber min destens ebenso nötig, wie zum Besten dir Angestellten und Arbeiter. Die auf Grund der vorgeschriebenen Handlungs bücher bei den Steuerkommissionen gemachten Einnahme- Aufstellungen sprechen Bände, darüber sollten sich die Herren Reformer am grünen Tische einmal statistische Aufstellungen geben lassen. Sie würden dann erkennen, daß wir, für jetzt wenigstens, mit Rücksicht aus die Kon kurrenzfähigkeit am Ende der sozialpolitischen Leistungs fähigkeit angelangt sind. Wir haben keinen Staat, in welchem derartige Aufwendungen, wie bei uns, die in absehbarer Zeit einen Jahresbeitrag von tausend Millionen Mark ausmachen, für soziale Benefizien aufgebracht wer den; wie groß der Dank dafür gewesen ist und noch heute ist, braucht wohl nicht lang und breit dargelegt zu wer den. Darum sei wiederholt, und dies muß auch der Reichstag übereifrigen Reformern zurufen: „Vor dem Re formieren kommt das Existieren! — Die zeitweilig offiziös bediente „Magdeb. Ztg." spricht in einer ihr aus Berlin zugehenden Meldung von einem Umschwung in Deutschlands auswärtiger Politik. Danach sei in der hohen im stillen eine bedeut same Schwenkung eingetreten. Deutschland sei in einer^ auffallenden Annäherung an England und Rußland be griffen, weil das selbstbewußte Japan den Vertrag, der ein Schutz- und Trutzbündnis mit den Briten bedingt nicht wieder zu erneuern gedenkt. — Eine erschütternde Nachricht kommt aus Palästina/ Der Vorstand des Syrischen Waisenhauses in Jerusalem erhielt die Nachricht, daß durch eine Feuersbrunst am Sonntag, den 12. Juni abends ein großer Teil de? Syrischen Waisenhauses vernichtet worden sei. Bekannt lich hat diese größte evangelische MissionSanstatt des Orients erst vor wenigen Wochen in Gegenwart des Prinzen Eitel Friedrich und einer großen Festgemeinde unter großer Teilnahme vom Morgen- und Abendlande ihr 50jähriges Jubiläum gefeiert. Der Turm ist abge brannt, die Anstaltskirche zerstört, zahlreiche Wohnungen und Räume total ausgebrannt, die Bewohner zum Teil obdachlos, aber kein Menschenleben verloren. Feuerver sicherung ist in Palästina unmöglich, Löschen aus Mangel an Wasser und Feuerwehr ausgeschlossen. Der Schaden beträgt mindestens 150000 Mark. Die Jubiläumsfreude des Hauses ist plötzlich in Weinen verkehrt worden. Die vielen Tausende, die sich mit dem Syrischen Waisenhaus an seinem Ehrentage gefreut haben, werden jetzt mit ihm trauern. Der Kaiser schickte alsbald unter Hinzu fügung von 4000 M folgendes Telegramm: „Potsdam, 14. Juni 1910. Pastor D. Ludwig Schneller AusS schmerzlichste berührt durch Ihre Meldung von dem schweren Brandunglück, welches das Syrische Waisenhaus in Jerusalem betroffen hat, spreche ich dem Vorstand des Waisenhauses meine herzlichste Teilnahme aus. Möge es mit Gottes Hille der treuen Arbeit des Vorstandes und der Opferwilligkeit christlicher Nächstenliebe bald gelingen, die großen Schäden zu beseitigen und die Fortführung des segensreichen Werkes im bisherigen Umfange zu sick-rn. Wilhelm l. U." — Der Kampf im deutschen Baugewerbe scheint jetzt endlich auf der ganzen Linie erloschen zu sein. In Magde burg gaben die Bauarbeiter den Streik auf und fügten sich der Entscheidung des Dresdner Schiedsgerichts. In zahlreichen rheinischen Orten fanden und finden Verhand lungen statt, die auch dort den Frieden bringen. Köln, 5. Juli. Dis „Köln. Volksztg." berichteten' einer Aeußerung des neuen Oberpräsidenten Freiherrn von Rheinbaben, wonach die Ernennung des Prinzen von Natibor zum Regierungspräsidenten in CobleM und des Oberpräsidialrats von Hagen zum R.gierungSpräsiden- ten in Aurich feststehe. Kiel, 6. Juli. Den „Kieler Neuesten Nachrichten" zufolge, sind zwischen dem Bund der Landwirte und den Nationalliberalen in Schleswig-Holstein Verhand lungen über eine gegenseitige Unterstützung bet den näch sten Reichstagswahlen im Gange. Die Verhandlungen sind dem Abschluß nahe, der sicher erfolgen wird ,da der Provinzialausschuß der nationalliberallen Partei ein stimmig diese Taktik gutgeheißen hat. Oesterreich - Ungarn. Wien, 6. Juli. An kompe tenter Stelle wird bestätigt, daß Kaiser Wilhelm im Monat September in Wien eintrtfft, um dem Kaiser