Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Wochenblatt 1elegr.-?lLr.: Wochenblatt Pulsnitz Erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnabend. 5lmls Les l^ömgl. Amtsgerichts und Les StaLtrates zu Pulsnitz ssiv umkassend Lie Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Srotzröhrsdork, vrstnig, Vausvvalde, Ohorn, Obersteina, Dieder- 1» 11llp 0 lUll l Ut ue u 1tIn tvg e l tU^LS uez IX ^/UlSUl^, stsina, Weißbach, Ober-u. Disderlichtenau, §riedersdorf-IhiemsnLork, Mittelbach, Orotznaundork, Lichtenberg, Nlein-Dittmannsdork. Verantwortlicher Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Dienstag, den 14. Juni 1910 62. Jahrgang Ar. 69 Punkt August Sedrlcd, Stadtoerordneten-Vorsteher. PulSni tz, den 14„ Juni 1910. Weißbach, im Juni 1910. vor Semeinverat. Nantag, den 20. Nm 191V: Wmrkt in WchmrN Inserate kür denselben lag sind bis vormittags 10-Uhr aufzugeben. Dis fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum 12 pk., Lokalpreis 10 Pf. Neklame 25 Pf. Lei Wiederholungen Nabatt. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Tarik. Erfüllungsort ist Pulsnitz. 1 2 3 4 5 I ohne den Feind überhaupt zu sehen, werden auf die Kriegführung einen so großen Einfluß auSüben, daß die selbe vielfach mit ganz neuen Vorsichtsmaßregeln rechnen lernen muß. Präsenz des Heeres abgesehen werden solle. Auch sollten sowohl der Reichskanzler wie auch der Reichsschatzsekretär es zur Bedingung bei der Uebernahme ihrer Aemter ge macht haben, daß für das Heer ke<ne neuen Summen gefordert werden dürften. Allen diesen Gerüchten ist jetzt die offiziöse „Nordd. Allg. Ztg." 'n einem Artikel ent gegengetreten, in dem sie alle bisherigen Mitteilungen über den Verzicht auf eine neue Militär-Vorlage mit be sonderen Forderungen für reine Erfindung erklärt. Nach der „Nordd. Allg. Ztg." kann es daher keinem Zweifel unterliegen, daß im nächsten Winter eine neue Militär- Vorlage eingebracht werden wird uno daß dieselbe auch bestimmte Neuforderungen für das Heer stellen wird. Man erfährt bei dieser Gelegenheit auch, daß die neue Militär-Vorlage wiederum den Zeitraum von fünf Jahren umfassen und in voller Uebereinstimmung zwischen dem Reichskanzler und dem Kriegsminister die notwendigen Forderungen für den Ausbau des deutschen Heeres enthalten und nichts vermissen werden wird, was nach dem Urteile der maßgebenden Behörden im Interesse der Schlagfer tigkeit des deutschen Heeres notwendig ist. Es ist gut, daß durch diese Ausführungen der „Nordd. Allg. Ztg." schon jetzt eine gewisse Klarheit über die neue Militär- Vorloge geschaffen worden ist, denn dadurch werden falsch- Gerüchte beseitigt. Freilich erfährt man noch nichts von den Mehrforderungen der neuen Mllitär- Vorlage. Aber man hat deshalb nicht nötig, sich über triebenen Befürchtungen hinzugeben. Vor fünf Jahren wurde eine Erhöhung der Friedenspräsenz des deutschen Heeres von 10389 Mann verlangt und bewilligt und damit die Friedenspräsenz des deutschen Heeres auf 505 839 Mann erhöht, und mit einer ähnlichen Vermeh rung wird wohl auch jetzt für das deutsche Heer zu rech nensein. Eine fortdauernde Vermehrung des deutschen Hee res muß schon auf Grund des Gesetzes der allgemeinen Wehr pflicht eintreten, da sich das deutsche Volk von Jahr zu Jahr be trächtlich vermehrt und die allgemeine Wehrpflicht nicht genü gend gelten würde, wenn bei der Neueinstellung der Rekruten nicht auf das Wachstum der Bevölkerung Rücksicht ge nommen werden würde. Sicher werden auch wieder eine Anzahl neuer Regimenter für das deutsche Heer gebildet werden, wie dies die Vermehrung des Heeres wichtig sind. Ferner dürfen auch im Bezug auf die Ausrüstung und Bekleidung der Truppen notwendige Forderungen gestellt werden, um das Heer den modernen Kriegsausgaben und den Veränderungen der Schießtechnik anzupaffen, denn die ungeheuere Tragfähigkeit der modernen Ge- schütze und Gewehre und die Tatsache, daß heranmar schierende Truppenteile schon feindliches Feuer bekommen, Druck und Verlag von L. L. Lörster's Erven flnh.: Z. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Dr. 265. Osrtttcbes unv Säckfisedss. Pulsnitz, 14. Juni. Gestern gegen 6 Uhr nachmit tags passierte ein Detachement Gardereiter die hiesige Stadt, um jedenfalls eine nächtliche Uebung in hiesiger Umgebung abzuhalten. Gegen 10 Uhr abends kehrten diese schmucken Reiter wieder durch unsere Stadt nach be endeter Uebung nach ihrer Garnisonstadt zurück. Soviel uns bekannt, werden die diesjährigen Herbstübungen des Königlich Sächsischen 12. Armeekorps in hiesiger Umgegend abgehalten, sodaß uns in den Monaten August und Sep- tember größere Einquartierungen bevorstehen. Bei enger Belegung hiesiger Stadt ist aus zirka 1400 Mann Ein quartierung zu rechnen. Auch soll Se ne Majestät der König in hiesiger Stadt bezw. Rittergut, Standquartier beziehen. Bretnig, 13. Juni. (Sommer-Fest des D. H. V.) Gestern fand hier im Deutschen Haus das Sommersest des Deutschen Handlungsgehilfen - Verbandes unter der Begünstigung des schönsten Wetters statt. Nach 3 Uhr fanden sich die Mitglieder nebst geladenen Gästen ein, um an den vielen Belustigungen teilzunehmen. Der Ver gnügungsausschuß hatte sich alle Mühe gegeben das Fest zu einem schönen zu gestalten, hauptsächlich ober ist das originelle Panorama und der Bettelmusikantenzug mit der Kinderwagengruppe, welche beide der Kaufmann Robert Ziegenbalg entworfen hatte, großartig gelungen. Auch Herr Feller als Polizeileutnant sprach gut an. Mancher mußte „in die Zelle" und durste nur nach Erlegung von Lösegeld wieder' heraus. Als der Königsschuß ge fallen, den Herr Ziegenbalg erzielte, begann das Saal fest, welches bis zum frühen Morgen dauerte. Besonders seien noch erwähnt die großartigen Gesänge des Kollegen Meuser und nicht zuletzt das flottgespielte Theaterstück, wo jeder Spieler, insbesondere Frl. Werner-GroßröhrSdorf, zum guten Gelingen beitrug. „ES war schön", so klang es aus jedem Munde, und es wäre zu wünschen, daß solche Kräfte dem Verein lange erhalten blieben. Panschwitz. (Verbandstag.) Am vergangenen Sonn tag wurde hier der Verbandstag der Freiwilligen Feuer wehren in der AmtShauptmannschaft Kamenz abgehalten. Der Ort war festlich geschmückt und beflaggt. Bei herr lichem Sonnenschein und einer bedeutenden Hitze wurden zwischen bis '/,12 Uhr vormittags die fremden Wehren empfangen und begrüßt. Sämtliche Feuerwehren Das Wichtigste. König Friedrich August von Sachsen will an den Papst ein Handschreiben richten, worin dem Be dauern über die schweren Angriffe aus die evange lischen Staatsbürger Sachsens Ausdruck gegeben wird. Das Schiedsgericht für das Baugewerbe ist am Mon- tag in Dresden zusammengetreten. M Berlin wurden am Sonntag nachmittag 80 Per sonen von einem Blitz getroffen. Einige waren sofort tot, viele wurden schwer verletzt. Ä den Verhandlungen des Vatikans mit dem preu ßischen Gesandten sind Schwierigkeiten entstanden, da die Erklärung der Kurie in Berlin als nicht ^genügend angesehen wird. den bis jetzt vorliegenden Meldungen scheint es, als ob eine Einigung im Baugewerbe nur in weni- . gen Orten zustande kommen wird. ^as nächste Deutsche Bundeskegeln findet in Braun- A schweig statt. ^ch übereinstimmenden Berichten aus Tanger steht es fest, daß in Marokko ein Thronwechsel als un mittelbar bevorstehend angesehen wird. Fernsprecher: Nr. 18. DezirKS-^NZSigSr Bekanntmachung. ES wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß den Unteroffizieren und Mannschaften der Armee dienstlich verboten ist, innerhalb ihrer eigenen oder einer frem den Truppe oder Behörde Zivilpersonen oder den Handwerksmeistern der Truppen und der militärischen Anstalten pp. zur Ausübung des Gewerbebetriebes Beihilfe zu leisten, insbesondere durch Vermittlung oder Erleichterung des Abschlusses von Kaufgeschäften, Versicherungsverträgen uno dergleichen. Den Unteroffizieren und Mannschaften ist zugleich befohlen, von jeder an sie ergehenden derartigen Aufforderung ihren Vorgesetzten Meldung zu machen. Dr e s den den 14 Juni 1910 k s S g S N l st S k l U M Arbeitsnachweis. Gesucht werden: 1 jüngerer Tischler in dauernde Beschäftigung von R. Kirschner, Bau- und Möbeltischlerei, Grüngräbchen. 1 älterer, verheirateter Mann als Hofwächter, dessen Frau die Fütterung des Jungviehs und der Schweine übernimmt, von H. Schäfer, Rittergut Möhrsdorf, Post Bischheim i. Sa. 1 unverheirateter Vogt für 1. Juli, eventuell früher, von Scheunert, Pachter, Obergersdorf bei Bischheim i. Sa. Tischlergeselle von Paul Haase, Bau- und Möbeltischlerei, Gersdorf bei Bischheim. Die diesjährige Kirschennutzung der Gemeinde Weißbach soll Donnerstag, den 16. Juni nacdmlttags 6 Udr im Naumannschen Gasthofe hier verpachtet werden. Eine nm MM-WrlW. Bekanntlich wird die Stärke des deutschen Heeres ^cht jedes Jahr vom Deutschen Reichstage bewilligt, son- die Zahl der Mannschaften des stehenden Heeres wurde ^her immer auf eine Reihe von Jahren festgesetzt, früher pschah dies immer auf sieben Jahre, und man sprach Mals von dem Septennat. Bei den letzten Beratungen er die Stärke des stehenden Heeres im Jahre 1905 Mde aber die Militär-Vorlage, die eine Erhöhung der j^edenSpräsenz des Heeres um 10 339 Mann forderte, Kd» Jahre bewilligt und man spricht daher vom Quinquennat im Ausbau des deutschen Heeres, fles Quinquennat läuft in diesem Jahee ab, und es ^aus notwendig, daß durch eine neue Militär-Vor- ue die Friedenspräsenz des deutschen Heeres gesetzlich h Egelt wird. ES haben sich nun allerlei Gerüchte über Iij Behandlung dieser neuen Militär-Vorlage schon seit iy^re Zeit gebildet. Diese Gerüchte wollen wissen, daß Hinblick auf die schlechte Finanzlage des Deutschen und die ganz ungenügenden Ergebnisse der Men Finanzreform von einer Erhöhung der FriedenS Mlt „Illustr. Sonnlagsblatt", „Landwirtschaft licher Vellage" und „§ür vaus und verd". Kbonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins vaus, durch die Post bezogen Mk. 1.41. und Zeitung öl all Tagesordnung. Haushaltplan der Feuerlöschkaffe. „ „ des Elektrizitätswerkes. „ „ der Stadtkaffe. Regulativ über Benutzung der städtischen Wasserleitung. Grundstücksankauf im Quellengebtet betr. — Hierauf nichtöffentliche Sitzung. — SettenMclie Sta-lvenop-neken - bikung. Donnerstag, als den 16. Zunt 1910, abends Uhr, im Sitzungssaale dss Natvaufss