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Nr. 68. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 11. Juni 1910. Seite 2. verschiedener Art entfallen. Tie überaus günstige Auf nahme, welche der ersten Pulsnitzer VerbandSlotterie zuteil geworden ist, läßt auch auf einen guten Erfolg der dies jährigen Verlosung schließen. — (Deutscher Flottenverein.) Um den Mit gliedern des Vereins Gelegenheit zu geben, sich durch per- sönliche Inaugenscheinnahme von der Entwickelung un serer Kriegsmarine zu überzeugen, veranstaltet die Ver einsleitung in den Tagen vom 23. bis 30 Juni eine Sonderfahrt nach Lübeck - Kiel - Sonderburg, Westerland- Helgoland-Hamburg. Anmeldungen zur Teilnahme ver mittelt die Ortsgruppe Pulsnitz. Obersteina, 11. Juni. Willkommen in Ober steina! Das ist der Gruß, der allen Gästen entgegen gebracht sei, die zu des Turnvereins 25-jähriger Jubel feier und der Weihe der neugeschafften Fahne unseren Festort betreten. Im Fe st schmuck wird Obersteina prangen. Noch überall ist man mit Emsigkeit und fröh lichem Herzen dabei, den Schmuck in den Straßen anzu bringen und schon jetzt läßt sich ein sarbenschöneZ an- mutendens Bild in unserem Orte bewundern. Was nun die Festtage bringen und was die verschiedenen Ausschüsse in freudig geleisteter Arbeit vorbereitet haben, das ver zeichnet alles das Programm. Möge ein freundliches Geschick das Fest mit dem rechten Festwetter ausstatten, damit sich alles programmgemäß vollziehen kann. Die Aussichten sind bisher durchaus günstig und wenn auch die Dresdner Wetterwarte ihrer Meldung „Gewitter neigung" beifügt, so braucht doch nicht gerade in Ober steina der Himmel seine Schleußen zu öffnen. Wir haben jetzt immer Wetterglück gehabt, und so wollen wir hoffen, daß uns dasselbe auch während des Festes nicht untreu wird. — Ueber die am Dienstag verursachten Gewitter schäden wird weiter aus Niedersteina berichtet, daß dort Schloßen in Wallnußgröße herniedergingen. Trotz dem die Schloßen ohne Wind fielen, richteten sie immer noch großen Schaden an. Die Gartengemüse und Feld- srüchte wurden vollständig zerschlagen, vom Korn min destens der dritte Teil, und das Obst von den Bäumen geworfen. Ein Blitz ging in die elektrische Leitung und beschädigte dieselbe, sodaß am Dienstag nachmittag dort der Betrieb ruhte. — In Bischheim traf ein Blitzstrahl in ein HauSgrundstück, zündete jedoch nicht. Königsbrück, 10. Juni. Die vom Blitz getöteten An gehörigen des 177. Regiments wurden heute unter mili tärischen Ehren dem Schoße der Erde übergeben. Der Gefreite Klinkicht wurde in Cunnersdorf bei Hohnstein, der Soldat Hornickel auf dem Friedhöfe zu Löbtau und der Soldat Boden auf dem Friedhöfe in Königsbrück be stattet. Der Oberst des Regiments hatte zu den einzel nen Bestattungen Abordnungen kommandiert. Lausa Am Dienstag nachmittag 3 Uhr scheute das Pferd eines Wagens mit Fischwaren. Der Kutscher Kettmann aus Löbau wurde von der Schelsstraße nach der Königsbrücker Straße geschleift, bis der Wagen um stürzte. Zum Glück kam in demselben Augenblick Herr vr. meck. Ullrich aus Langebrück an der Unfallstelle vor bei. Er lud den Verunglückten aus sein Automobil und stellte in seinem Untersuchungszimmer nur schmerzhafte Hautabschürfungen fest. Das Pferd hat ebenfalls nennens werte Verletzungen nicht erlitten. Der Wagen allerdings war zertrümmert. Dresden, 10. Juni. Prinz Luitpold von Bayern hat an den König folgendes Telegramm gerichtet: Schmerzlich berührt durch die Nachricht von dem schweren Unfall, der das 12. Sächsische Infanterie - Regiment betroffen hat, bitte ich Dich, die Versicherung meiner herz lichen Teilnahme und des aufrichtigen Mitgefühls der bayrischen Armee entgegenzunehmen. Luitpold. — Der König antwortete: Tief gerührt durch das freundliche Telegramm danke ich Dir vielmals für Deine und Deiner Armee Teilnahme an dem so schweren Unfall, der mich und meine Armee betroffen hat. Ich kann Dir nur die Versicherung geben, daß meine Armee hoch beglückt ist durch den Ausdruck wahrer kameradschaftlicher Gesinnung von Dir. Friedrich August. 8. Dresden, 9. Juni. (Massenverhaftung von Dresdner Buchmachern.) Schon seit Jahren macht die Dresdner Kriminalpolizei die größten Anstrengungen, das in Dresden besonders grassierende Buchmacherunwesen aus der Welt zu schaffen. Bestrafungen und Verurtei lungen waren an der Tagesordnung, aber das Buch macher-„Gewerbe" war nicht auszurotten. In letzter Zeit hat nun die Dresdner Kriminalpolizei nicht weniger als 20 Buchmacher hinter Schloß und Riegel gebracht, die Geldbeträge bis zu 14000 M bei sich führten, vorher aber nichts besessen hatten. Die 21. Verhaftung ist nun heute erfolgt. Der Verhaftete führte 1000 M bares Geld und für 3000 M Wettaufträge bei sich. Ebenso wurden acht in seinen Diensten stehende Zuträger, sogenannte Schlepper, ermittelt. 8. Dresden, 8. Juni. Die vom Blitz getroffenen und verletzten Soldaten des 177. Infanterie-Regiments sind jetzt außer Lebensgefahr. Der König wird die Verletzten in den nächsten Tagen persönlich aufsuchen. Er hat dem Regiment telegraphisch sein Bedauern ausdrücken lassen. Dresden. Neben den Enttäuschungen, die uns Zeppelins plötzliche Ab sage gebracht hat, bringt der Nichtbesuch der Luftkreuzer auch mancherlei Schaden. Am meisten betroffen ist der Unternehmer der Tribüne auf dem Heller, die schon fix und fertig und drapiert aus der Sandwüste am Waldesrande steht. Aber auch Händler erleiden Verluste, denn viele halten sich Zeppelin- Postkarten und Andenken angeschafft, und ein Verlag hatte bereits eine Zeppelinschrift Herstellen lassen. Wirte empfahlen ihre frei- und hochgelegenen Lokale und Gärten als besten Beobachtungspunkt der Luftkreuzer; auch hatten sich viele Wirte schon für den bevorstehenden Massenzuzug Schaulustiger eingerichtet; Eis- und andere Händler hatten sich mit mehr als genügendem Vorrat versehen, um bei heißer Witterung den Menschenmengen Erfrischungen an- zübieten. Dem allen hat nun die Absage einen derben Strich durch die Rechnung gemacht, und manchem über eifrigen und überfixen Journalisten ist das ganze Konzept verdorben worden. Man munkelt sogar, daß eine „be sonders gewiegte" Korrespondenz die Phantasie-Berichte schon fix und fertig couvertiert bereit liegen hatte. Wo man heute nur steht oder geht in Dresden, überall ist das Gespräch von Zeppelins Absage, die sogar manche Absage von dem für die Zeppelintage angemeldeten Be such von Bekannten uno Verwandten zur Folge hat. Auch über die Ursache herrscht geteilte Stimmung. Die einen loben Zeppelins Vorsicht, bei sehr vielen aber hat das Vertrauen zum lenkbaren Luftschiff einen derben Knax gekriegt. Dresden. Die Konkurs-Eröffnung über das Vermögen der Gesellschaft mit beschränkter Haftung „Deutsche Si-Si-Werke" in Vorstadt Striesen, die sich in der Hauptsache mit der Herstellung alkoholfreier Getränke befaßt, erregt hier großes Aufsehen. Der Geschäftsgang der Gesellschaft galt infolge der immermehr zunehmen den Antialkohol-Bewegung als ein ausgezeichneter, sodaß die Eröffnung des Konkursverfahrens allgemein über rascht hat. Zschopau. ZurErsatzwahlim20. sächsischen Reichs- tagSwahlkreiss Zschopau-Marienberg empfiehlt das evan gelisch-nationale Arbeitervereins-Sekretariat für da§ Erz gebirge die Aufstellung des Pastors Richter in Königs walde als gemeinsamen Kandidaten der bürgerlichen Par teien. Die fortschrittliche VolkSpartei hat beschlossen, einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Wetter wird ge meldet, daß für die Natwnalliberalen der LandtagSabge- ordnete Langhammer kandidieren wird. Man rechnet auf den großen Anhang, den er noch von 1890 her hat, als er in diesem Wahlkreise freisinniger Kandidat war. Was sagt nach den letzten Vorgängen der National liberale Landesverein dazu? Oder stellt sich Langhammer selbst auf, ähnlich wie Rektor a. D. Ahlwardt? Wie eS scheint, finden sich ja in diesem Wahlkreise alle „Größen" zusammen, d nn auch der Arbeiterpastor Göhre wird sozialdemokratischersetts ausgestellt. TagEsgGsrDrÄdts. Deutsches Reich. Der wiederholt angekündigte Be such Kaiser Wilhelms bei Kaiser Franz Josef wird im Herbst d. I., wahrscheinlich in den ersten Septembertagen, stattfinden. Kaiser Wilhelm wird zunächst als Gast des Erzherzogs Friedrich an der Jagd teilnehmen und dann erst den Besuch bet Kaiser Franz Josef abstatten. Der Besuch wird vor oder nach den österreichischen Kaiser- manövern stattfinden. Auf keinen Fall aber wird der deutsche Kaiser an den österreichischen Manöver» teilnehmen. Berlin, 10. Juni. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt offiziös: Ein Artikel, der kürzlich aus einer ZeitungS- korrespondenz in die Blätter übergegangen ist, behauptet, daß nach Ablauf des Quinguenaats im Ausbau unseres Heeres ein Stillstand eintreten werde. Die Entscheidung darüber sei anscheinend schon beim Amtsantritt des Re.chskanzlers gefallen. Um das Fiasko der Reichsfinanz reform zu verbergen, solle am Landheer gespart werden. Nach Ansicht des Reichskanzlers und des Reichsschatz sekretärs, dessen Sparsamkeitsvollmacht gegenüber dem Heere der Kanzler zur Bedingung seiner Amtsübernahme gemacht habe, sei für den Ausbau und die Fortentwicke lung der Armee kein Geld übrig. Dazu bemerkt das Blatt: Wir wollen feststellen, daß alle diese Angaben mit Einschluß der angeblich vom Reichskanzler verlangten Sparsamkeitsvollmacht aus reiner Erfindung beruhen. Hinsichtlich der kommenden Neuforderungen für das Heer ist nichts zu vertuschen. Sie werden für das nächste Quinguennat in voller Uebereinstimmung zwischen dem Reichskanzler und den militärischen Stellen ganz im Sinne der hierüber früher schon gegebenen Erklärungen aufgestellt und werden nichts vermissen lassen, was nach dem Urteil der kompetenten Behörden im Interesse der Schlagfertigkeit des Heeres notwendig ist. Berlin. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" mel det, daß dem Staatssekretär des Reichs-KolonialamteS Dernburg unter Verleihung der Brillanten zum Roten Adlerorden erster Klasse die nachgesuchte Dienstentlassung erteilt worden ist. Zu seinem Nachfolger wurde der bis herige Unterstaatssekretär von Lindequist ernannt. Wei ter wird mitgeteilt, daß dem bisherigen Staatssekretär Dernburg folgendes Handschreiben des Kaisers zugegan gen sei: Da Sie zu meinem Bedauern auf dem Wunsche bestanden haben aus ihrem Amte als Staatssekretär des ReichskolonialamteS entlassen zu werden, habe Ich Mich entschlossen, Ihnen durch Order vom heutigen Tage den erbetenen Abschied in Gnaden zu bewilligen. Ich spreche Ihnen hierbei Meine vollste Anerkennung für die hervor ragenden Dienste aus, die Sie sich in vierjährigem, an Erfolgen reicher Arbeit um die Entwickelung der deut schen Schutzgebiete erworben haben. Ihr wohlgeneigter Kaiser und König. Ferner wird in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" geschrieben: Wenn sich Exzellenz Dernburg nicht hat entschließen können, sein Amt noch weiter sortzuführen, so ist das Bedauern darüber nicht am wenigsten lebhaft, ber dem Reichskanzler, der in ihm einen tatkräftigen, unermüdlichen und sachverständigen Mitarbeiter auf dem Gebiete geschätzt hat, das doch we sentlich erst durch Dernburgs Tätigkeit zu einem ver heißungsvollen Fruchtfeld geworden fft. Es heißt nur der ausgezeichneten Arbeit des scheidenden Staatssekretärs gerecht werden, wenn wir feststellen, daß er sich dabei in jeder Beziehung des vollsten Vertrauens beim Reichs kanzler erfreuen konnte, und daß sich in keinem Falle eine sachliche oder persönliche Differenz zwischen ihnen eingestellt hat. Der Staatssekretär war daher auch in allen sein Ressort angehenden Fragen des Rückhalten bei dem Reichskanzler sicher. Dieser hat auch die erfolgreiche Art, wie Dernburg seinen letzten parlamentarischen Kamps durchgeftchten hat, mit aufrichtiger Genugtuung begleitet. Bestätigen können wir freilich auch, daß die Rücktritts absichten Dernburgs nicht aus jüngster Zeit stammen. Der Staatssekretär hat sie bereits vor Jahresfrist dem damaligen Reichskanzler angekündigt, und sie dann dem jetzigen Reichskanzler bei dessen Amtsantritt wiederholt. Berlin, 10. Juni. Die „Berl. Morgenpost" schreibt: Mit wachsender Bestimmtheit tritt entgegen den Dementis das Gerücht auf, daß der Kolonialstaatssekretär Dernburg doch als Generaldirektor an die Spitze der Hamburg- Amerika-Linie treten wird. Die Reise nach Ostasten, die er demnächst anzutrsten beabsichtigt, soll er bereits im Interesse der Schiffahrtsgesellschaft unternehmen. — Au§ verschiedenen deutschen Städten wird ge meldet, daß die lokalen Einigungsverhandlungen im Bau gewerbe zu keinem Ergebnis geführt haben. Es ist nun mehr der Spruch des am 13. und 14. dieses Monats in Dresden zusammentretenden Schiedsgerichts zu erwarten, dessen Urteile beide Parteien anerkennen müssen. Griechenland. Athen, 10. Juni. Die Schutzmächte eröffneten gestern der kretischen Regierung, daß sie bei Fortsetzung der Weigerung der Kreter, die muselmanischen Deputierten ohne Eidesleistung zur Nationalversammlung zuzulassen, die zur Regelung der kretischen Zustände er forderlichen Mittel ergreifen würden. Daraus folgert man hier und in. Kreta, daß die Schutzmächte die defini tive Lösung des kretischen Problems aufschobm und even tuell nur provisorische Ordnungsmaßregeln auordnen werden. Bezüglich des Boykotts und der Ausschreitung gegen die Griechen in der Türkei hat Griechenland nur bei Ler Pforte protestiert, die Intervention der Mächte dagegen nicht angerufen. Griechenland erklärte vielmehr den Mächten, es hoffe durch direkte Verhandlungen in der Türkei jede Gefahr von Verwickelungen abwenden zu können. Türkei. Konstantinopel, 10. Juni. Die antihellenische Bewegung wird stündlich ernster. Nach Ansicht promi nenter Politiker ist der Antrag der 24 Abgeordneten, welche die Ausweisung aller Hellenen aus der Türkei fordert, voller Unterstützung der Mehrheitspartei sicher und wird morgen von der Kammer angenommen werden, was sehr ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten zur Folge haben muß, auch wenn die Durchführung mit orientali scher Lässigkeit betrieben wird. Konstantinopel, 10. Juni. Hier hat sich ein Frauen komitee gegründet zu dem Zwecke, Vorträge für die tür kischen Frauen über die Frauenfrage zu halten. Der erste Vortrag wurde bereits vorgestern in der amerika nischen Schule von Salik Zeky Bey gehalten. Zum erstenmale in der Türkei dürfte es geschehen sein, daß diesem Vortrage auch zahlreiche vornehme türkische Frauen beiwohnten. plus aller Welt. Berlin, 9. Juni. (Eisenkahnzusammenstoß) Ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einem Per sonenzug der Kremmener Bahn und einem Güterzuge ereignete sich heute nachmittag kurz vor 3 Uhr unweit des Bahnhofes Hennigsdorf bei Tegel. Etwa 200 m vor der Einfahrt zur Station bemerkte der Lokomotivführer plötzlich, daß ihm auf dem EinfahrtSgeleis ein vollbe ladener Güterzug entgegenkam. Beide Führer versuchten sofort zu bremsen. Ein Zusammenstoß war indessen un vermeidlich. Lokomotiven fuhren mit großer Gewalt gegeneinander und legten sich, arg demoliert, zur Seite. Das Personal beider Züge konnte sich durch Abspringen in Sicherheit bringen. Nur der Schaffner Petermann, der sich zur Zeit der Carambulage im Packwagen be fand, wurde schwer verletzt. Von den Paffagieren wurden 3 durch Glassplitter am Kopfe und im Gesicht verwundet. Einige andere meldeten sich krank sie klagten über Schmerzen im Rücken und über Nervenschock. Die Ursache des Zusammenstoßes ist, soweit bisher ermittelt werden konnte, darauf zurückzuführen, daß der Güterzug beim Rangieren infolge falscher Weichenstellung auf das Ein fahrtSgeleis geschoben wurde. Homburg v. d. H., 10. Juni. (Das Ende der Prinz Heinrich-Fahrt.) Die diesjährige Prinz Heinrich- Fahrt fand gestern ihren Abschluß mit einem Bankett, das der kaiserliche Automobilklub den Teilnehmern an der Fahrt im Kurhause gab. Es nahmen ca. 600 Per sonen daran teil. Die Hauptrede hielt Prinz Heinrich. Er gedacht zunächst der Opfer, die die Fahrt gefordert. Zum Schluß gab er bekannt, daß er einen neuen Preis für die nächsten drei Jahre gestiftet habe. Es werden Fahrten voraussichtlich eine nach England, die andere nach Rußland und die dritte nach Oesterreich führen. Er schloß mit einem Hoch aus den Kaiser. Halle a. d. S., 9. Juni. (Durch Blitzstrahl ge tötet.) Nach der „Saale-Zeitung" erschlug der Blitz in Groitzsch bei Bitterfeld zwei Dienstknechte, die mit Kar toffelnstecken beschäftigt waren. In Büschdorf bei Halle tötete der Blitz den Obcrgärtner Perstike. Köln, 9. Juni, (Blitzeinschlag.) Während deS gestrigen Gewitters schlug der Blitz in das in der Seve- rinstraße gelegene Kloster. Die Pensionärinnen befanden sich auf dem Spaziergange in den Anstaltsanlagen, daß 4 Mädchen vom Blitzstrahl getroffen bewußtlos h «stürzten. Ein Mädchen starb. Friedrichshafen, 9. Juni (Probefahrt des „2. Vll.") Das neue Luftschiff „2. VII", soll, wie von maßgebender Stelle versichert wird, frühesten Mitte nächster Woche mit den Probefahrten beginnen. Gemäß den festen Verein barungen mit der Deutschen Luftschiff Akt.-Ges. muß dieses neueste Zeppelin-Luftschiff noch in diesem Monat seinem Standort Düsseldorf zugeführt werden. München, 10. Juni. (Gesellschaftsskandal.) Die Münchner Polizei ist einem Sittlichkeitsskandal großen Stils auf die Spur gekommen. Zwei jungverheiratete reiche Herren, die den besten Ständen angehören, wurden in einem abgelegenen Teil eines großen Kaufhauses ber