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Nr. 61. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag den 26. Mai 1910. Seite 6. Abgeordnetenhauses befindliche Breslauer LandtagSabge- ordnete vr. Wagner die erste Hilfe. Mit schweren Brand wunden wurde der Lokomotivführer Scheumann, der Hilfsmaschinenfüher Heppe und der Heizer Klose unter der Lokomotive hervorgezogen. Der Zustand der beiden ersteren gibt zu Besorgnissen Anlaß. Von den Passagieren wurde glücklicherweise niemand schwer verletzt. Leicht ver letzt wurden ferner ein Herr und zwei Dam-m aus Ber lin. Der Hilfszug traf um 12 Uhr 5 Min. von der Unglücksstelle in Breslau wieder ein. Die Schwerver letzten wurden aus dem Hilfszuge mittels Krankenwagen in die hiesige Universitätsklinik gebracht. Trier, 24. Mai. (Ein neues Ballonunglück?) Heute früh 4 Uhr überflog ein Ballon so niedrig den Eifelort Meisburg, daß er einen Schornstein umriß. Ein wohnern gelang es nicht, den Ballon, der keine Insassen hatte, herabzuziehen. Der Ballon kam aus der Richtung Köln und flog in der Richtung Wittlich. Man vermutet, daß ein Unglück passiert ist. Zum Lumps im dcuWkn Laugemerbe. Der Bezirks-Arbeitgerer-Verband für das Baugewerbe im Königreich Sachsen schreibt: Trotz allen gegenteiligen Meldungen in den verschiedensten Zeitungen steht der Kampf im deutschen Baugewerbe für die Arbeitgeber- Verbände nach wie vor sehr günstig. Die Vorsitzenden der 37 zurzeit im Königreich Sachsen bestehenden Arbeit geber-Verbände mit insgesamt 1293 Baugeschäften waren am 23. Mai in Dresden zu einer Vorstandssitzung zu sammengetreten. Es erfolgten eingehende Aussprachen, die klarlegten, daß in ganz Sachsen unter den Arbeit gebern vollständige Einigkeit herrscht und daß man ge willt ist, festzuhalten an dem gesteckten Ziele. Hervorge hoben sei noch, daß unter anderem beschlossen wurde, den jenigen Materiallieferanten nach Aufnahme der Arbeit in erster Linie Lieferungen zu übertragen, die das Bau gewerbe während des Kampfes durch strikte Befolgung der Verbandsbeschlüsse tatkräftig unterstützt haben. Von allen Seiten wurde betont, daß in erster Linie für volks wirtschaftliche Interessen gekämpft wird. Das Baugewerbe führt den Kampf für die Arbeitgeber aller Berufsstände. Am Schluß der dreistündigen Sitzung faßte man ein stimmig folgende Resolution: „Die heute im Kaiser Wilhelm-Saal des Haupt bahnhofs zu Dresden vollzählig versammelten Vertreter der 37 Unterverbände des BezirkS-Arbeitgeber-Verbandes für das Baugewerbe im Königreich Sachsen erklären, auch heute noch an den Beschlüssen der Dresdner Hauptversammlung unbedingt festzuhalten, sie sprechen die Erwartung aus, daß diese Beschlüsse bei den in Aussicht stehenden Friedensverhandlungen zugrunde gelegt werden und daß die Aussperrung keinesfalls aufgehoben wird, bis im gesamten Gebiete des BezirkS- VerbandeS der Abschluß eines Tarifvertrages auf zu friedenstellender Grundlage gesichert ist." Wettervorhersage der Kgl. S Land.swcttcrwarte z» Dresden Freitag, den 27. Mai. Nordostwind, heiter, wärmer, trocken. Magdeburger Wettervorhersage. Abwechselnd heiter und wolkig, im Westen keine wesentlichen Nie derschläge, im Osten noch teilweise Regenschauer, früh kühl, am Tage meist ein wenig wärmer. 6us Vsm Serlcdtssaale. 8 Dresden, 24 Mai. (Skattournier — eine öffentliche Lotterie?) Eine für Skatspieler und Gastwirte beachtenswerte Entscheidung fällte die 2. Straf kammer des Landgerichts Dresden. Der Vorsitzende des Allgemeinen Sächsischen Skatklubs, der Holzhändler Louis Max Weiße, erließ Anfang Dezember 1909 Einladungen zu einem im „Goldenen Stern" zu Leuben zu veran staltenden Skattournier. Um sicher zu gehen, meldete er und der Besitzer des „Goldenen Stern", Gastwirt Gustav „Nein, da» nicht, durchaus nicht, aber e» hieß, da« Fräu lein habe diese und ander« Schlüssel in Verwahrung und sie war nach der Stadt gefahren. Und da ich nicht sagen sollte, daß Sie herautkämen, so haben sie im Schlosse wohl nicht gedacht, daß ich rhn so früh schon brauchte. Wir müssen also warten." „Nein", sagte Godiberg, „ich will dann meine Blumen aus die Schwelle der Gruft legen, ich kann nicht warten." Durch die feuchten, schattigen Pfade ging Godsberg nach dem Ende de« Parke«, wo in dem von alten Eichen beschatteten Mausoleum seit zweihundert Jahren sein« Vorfahren im letzten Schlaf« au«ruhten. Di« Begräbnisstätte der Godtberg war in Form einer romantischen Kaprll« errichtet. Zu seinem Erstaunen sah er die schwere Eisentür, die sich über ausgewaschenen Stufen erhob, geöffnet. Er ging daraus zu und trat in da« Innere der Kapelle. Düster lag der Raum vor ihm da, durch gemalte und er blindete Scheiben fiel ein graulich Schimmerlicht in die Stätte der Toten. Ein leise» Geräusch, wie von rauschenden Frauengewändern machte ihn ausschauend, doch er gewahrte nicht», und stille war» wie vorher. Er wandte sich nach link», wo der mit schwarzem Sammet überzogene Sarg der Mutter stand, und sah ihn, überrascht, bereit» ««ich mit frischen Blumen geschmückt. Wa» war da»? Wer dacht« so liebevoll an seine Mutter? Ein tiefer Atemzug berührt« sein Ohr, und «r wandte sein Auge nach dem Inneren der Kapelle. Einem elektrischen Schlage gleich durchzuckt« eü ihn, al» er über einem Sarge da« durch die Beleuchtung geisterhaft erscheinende Antlitz Else Mehlburger» erblickte, deren große Augen scheu und ängstlich auf ihn gerichtet waren. Sie stand so brwrgung«lo» va, daß man ein Bild vor sich zu haben glauben konnte. Die Augen der beiden Menschen hasteten auf einander, sie sprachen allein, stumm war der Mund. So ver- Richard Donath, die Veranstaltung bei der Gemeinde behörde an. Letztere gab das Anmeldeschreiben an die Amtshauptmannschaft weiter, die ihrerseits die Genehmi gung erteilte unter der Bedingung, daß die Teilnahme an dem Skattournier nur besonders geladenen Personen gestattet sein soll. Deshalb wurden an die sich meldenden Reflektanten Karten ausgegeben und diese in NamenS- listen eingetragen. Am 12. Dezember, dem Tage des SkattournierS, fanden sich nahe an 200 Geladene ein und „kloppten" an 46 Tischen um die Preise von 20, 40, 60 und 100 M. Natürlich fehlte e§ auch an „Kie bitzen" nicht. Donath und Weiße aber übten scharfe Kontrolle und wiesen einige Unbefugte, von denen sich mehrere vorübergehend am Spiele beteiligten, hinaus. Da die Aufsichtsbehörde von diesen Vorgängen Kenntnis erhielt, schickte die Amtshauptmannschaft dem Veranstalter des SkattournierS und dem Wirt eine Strafverfügung über je 3 M Geldstrafe mit der Begründung, daß beide ohne behördliche Erlaubnis eine öffentliche Ausspielung von Gegenständen veranstaltet hätten. Beide beantragten gerichtliche Entscheidung und wurden vom Schöffengericht frergesprochen. Letzteres nahm an, daß die Veranstaltung keine öffentliche gewesen sei, da daran nur eine gewisse, m voraus bestimmte Anzahl von Personen tetlgenommen haben. Da es die Beschuldigten an Aufsicht und Kon trolle nicht haben fehlen lassen, kann ihnen nicht zum Vorwurf gemacht werden, wenn sich einige Fremde, die iogen. Kiebitze, unbefugt Zutritt zu der Veranstaltung verschafft haben. Das freisprechende Urteil focht die Staatsanwaltschaft mit dem Rechtsmittel der Berufung an, doch auch die 2. Instanz beließ es bei der Freispre chung. Das Landgericht ging in seiner Auffassung sogar noch weiter als der Vorderrichter. Die Frage, ob die Veranstaltung eine öffentliche gewesen sei, braucht — so führte der Vorsitzende aus — in Rücksicht auf die objek tive Seite des Falles nicht erst erörtert zu werden. Das Skatspiel sei nicht als Glücksspiel zu betrachten, da dabei Gewinn oder Verlust nicht lediglich vom Zufall, sondern mehr oder weniger von der Geschicklichkeit und Berech nung abhängen. Deshalb könne auch das Skaitournier nicht als eine öffentliche „Ausspielung" im Sinne des 8 286 des Strafgesetzbuches betrachtet werden. Einer obrig keitlichen Genehmigung dazu hätte es also nicht bedurft. Z Dresden, 24. Mai. (Der Völlerei-Paragraph.) Ein Prozeß, der bis zum Sächsischen Oberlandesgericht durchgeführt morden ist, hat für den gesamten Gastwirts stand hohes Interesse. Ein Gastwirt in Engelsdorf bei Leipzig war auf Grund de§ ß 135 der Gewerbeordnung der Begünstigung angeklagt. Dieser Paragraph bedroht den Wirt mit Strafe, wenn er es begünstigt, daß Gäste sich beim Trinken übernehmen und dann Exzesse veran stalten. Des Schankwirts Frau hatte nun im September vorigen Jahres einem Arbeiter eine größere Anzahl Nord- Häuser-Schnäpse verabfolgt und an den Folgen des SchnapSgenusseS war der Mann am folgenden Tage ge storben. Der Angeklagte machte geltend, er habe nicht vorauSsehcn können, daß dem Manne die Schnäpse scha den würden. Das Gesetz verlange zu einer Bestrafung, daß es auch zu Zänkereien und Schlägereien komme. Das sei aber nicht der Fall gewesen. Das Landgericht Leipzig bestätigte die Verurteilung, weil das Gesetz vor allem die Völlerei habe beschränken wollen. Das Oberlandes gericht hat das angefochtene Urteil jedoch aufgehoben und den Angeklagten kostenlos freigesprochen, da beide Voraus setzungen gegeben sein müßten, nämlich das Uebernehmen in Branntwein und daß Gäste infolgedessen Zänkereien und Schlägereien vornehmen. 8 Wien, 25. Mai. (Prozeß Hofrichter. DerPro- zeß gegen Oberleutnant Hofrichter wurde heute morgen um 8 Uhr wieder ausgenommen. Er wird in derselben Weise wie an den vorhergehenden Tagen weiter sortge- führt. Heute werden die Gutachten verlesen werden. Nach gestern veröffentlichen offiziellen Mitteilungen über den Beginn des Prozesses wurde der UeberwachungSdienst noch verschärft, damit keine Beeinflussung der Richter gingen Sekunden. Mit gedämpfter Stimme sagte er dann: „Mein Fräulein, verdanke ich Ihnen diese» ergreifende Zeichen einer Teilnahme an der ihren Kindern so teuren Toten?" Sie anwortete nicht, aber sie schritt um den Sarg, der fast ihre ganze Gestalt verdeckt hatte, herum und kam auf ihn zu. In ihrem Hellen Morgenkleide, den auf die Schultern hernieder wallenden Locken glich fi« einer Lichterscheinung, au» einer anderen Welt herniedergesandt zur Stätte der Toten. Langsam kam sie näher, sie war bleich, nicht allein durch da« fahle Lich,, und ihre Stimme bebte, al« sie sagte: „Ich habe ein Unrecht getan, mögen Sie mir verzeihen, aber ich dacht« mir e« so schön, die Kinder der Entschlafenen, wenn sie heute sich am Sarge ihrer Mutter einfinden würden, durch ein Zeichen zu erfreuen, daß sich die teuren Rest« in liebevoller Obhut befinden." Er schaute ihr in da« liebliche gesenkte Gesicht mit inniger Rührung, dann ergriff er de« Mädchen« Hand — sie bebte in der seinen — und sagte: „Fräulein, ich danke Ihnen von Herzen." Er ließ ihre Hand lo«, sie schaute zur Erde und tiefe Atemzüge zeugten von ihrer Bewegung. Nach einer Weil« suhr er fort: „In diesem Sarge ruht da« kostbarste, wa» Mathilde und ich auf Erden hatten und so lange wir atmen, werden un» di« heiligen Rest« t«urer sein." Er legt« di« mitg«bracht«n Kränze auf den dunklen Sarg, und schweigend in ernstem Sinnen, standen Beide daneben. Else unterbrach die tiefe Stille mit den Worten: „Und ewig tröstlich der holde Glaube, daß die Geister der Entschlafenen au» reinerer Welt zu un» hernieder blicken." Er neigte zustimmend da» Haupt. In der Tür erschien Gottfried und schaut« erstaunt auf die Gruppe am Sarge seiner einstigen Herrin. Langsam gingen Heinrich von God»b«rg und stattftnden könne. Die Mitteilung des Urteils an die Blätter und das Publikum wird erst nach der Bestätigung durch den Gerichtsherrn resp. das Militär-Obergericht erfolgen. Es können bis zu diesem Zeitpunkt aber noch mehrere Wochen vergehen. Wesentliche Momente aus der Verhandlung sind nicht bekannt geworden. patsntscbau. Vom Patentbureau O. Krueger 6c Co„ Dresden, Schloßstraß« 2. Abschriften billigst, Auskünfte frei. Richard Tappert, Klotzsche b. Dresden: Verfahren zur Herstellung einer gießbaren Kunststeinmasse aus Magne siumhydroxyd. (Ang. Pat.) — Adolf Riedel. Bischofswerda: Zigarrenspitzen-Abschneider und Sammler mit Feder. (Gm.) — Emil Mucke, Elstra: Elastischer Ring als Wickelschluß für Zigarren. (Gm. — Dresdner Tischfabrik Hermann Menzel, Großröhrsdorf: Runder Ausziehtisch. (Gm.) — Bernhard Heider, Liegau b. Radeberg: Steigbügel. (Gm.) — Otto Brückner, Königsbrück: Glasursieb für die kera mische Industrie. (Gm.) — Fa. C. G. Großmann, Groß röhrsdorf: Stickereistoff. (Gm.) — G. L. Werner 6- Söhne, Großröhrsdorf: Garnstern usw. (Verläng.) bocken - Spielplan der königlichen koftbeter zu Dresden. Königliches Opernhaus. Donnerstag, 26. Mai: Tristan und Isolde. (Anfang 6 Uhr.) Freitag: Madame Butterfly ('^8 Uhr.) Sonnabend: Die Stumme von Portici. (sts8 Uhr.) Sonntag: Margarethe. (7 Uhr.) Montag, 30. Mai: Tannhäuser. (7 Uhr.) Königliches Schauspielhaus: Donnerstag, 26. Mai: Schiller-Cyklus, 2. Abend: Die Verschwö rung des Fiesko zu Genua. >Anfang 7 Uhr.) Freitag: Kyritz-Pyritz. C/28 Uhr.) Sonnabend: Der Veilchenfresser. (>/z8 Uhr.) Sonntag: Schiller-Cyklus, 3. Abend: Kabale und Liebe. (7 Uhr.) Montag, 30. Mai: Goldfische, ('/zö Uhr.) LircheiiimstMsWng m Al Nai lMl Die vom Kassierer aufgestellte Rechnung für das Jahr 1910 wurde genehmigt Bei der Durchsicht der Wählerlisten wurde darauf hingewiesen, daß in diesem Jahre 3 KircksnvorstandSmit- glieder für Pulsnitz, 1 für Pulsnitz M. S., 1 für Nie dersteina und 2 für Oberstetna zu wählen sind Die Anmeldung zum Eintrag in die Wählerlisten kann jeder zeit erfolgen. Formulare sind in dem Pfarramt und bei den einzelnen Kirchenvorstandsmitgliedern zu haben. Be kannt wurde gegeben, daß eine jährlich an den Weih- nachtsfetertagen zu veranstaltende Kirchenkollekte zum Besten der hiesigen Gemeindediakonie von der Konsisto- rtalbehörde genehmigt worden ist. Am 5. Juni wird der Predigtamtskandidat Schuster durch den Oberkirchen rat Rosenkranz in unsrer Kirche ordiniert und als Hilss- geistlicher eingewiesen werden. Von einer Einladung des Kirchenvorstandes zu Bretnig zu dem am 29. Mai daselbst stattstndenden Heidenmissionsfeste wurde Kenntnis genom men. Die Gemeindemitglieder werden noch darauf auf merksam gemacht, daß neben den bisher in der Kirche befindlichen Opferbüchsen auch solche für „die Kranken und Armen unsrer Gemeinde" angebracht worden sind. MrÄMcvs NaHrrlcktsn. Pulsnitz. Sonnabend, 28. Mai: 1 Uhr Betstunde. Pastor Resch. Sonntag, den 29. Mai, 1 «ach Trinitatis: 8 Uhr Beichte > Marr-r Schulze '/,9 „ Predigt (2. Bitte) I ^arr.r «squlze V-2 „ Gottesdienst für die konfirmierte weibliche Jugend. Pastor Resch. 8 „ Jünglings- und Männerverein. AmtSwoche: Pastor Resch Else Mehlburger auf den Eingang zu, traten aus die Stufen, welche zu ihm emporführten, und so in da» Tagerlicht hinau». Nie hatte Else so lieblich autgesehen, al« jetzt: da« ein fache Morgenkle»d, die langen Locken, welche jetzt ein rosig an gehauchte« Angesicht umgaben, da« die Verlegenheit, in so früher Morgenstunde bei dem LiebeSwerk überrascht zu s«in, wieder spiegelte, gaben ihrer Erscheinung einen Hauch echter Poesie. Der junge Mann, ergriffen von einem Zeichen so zarter Teilnahme, fühlt« da« tief im Herzen. Else schritt die Stufen hinab und entfernte sich einige Schritte von der Kapelle, Godiberg und Gottfried folgten. Dann wandte sie sich mit freundlicher Geberde an den Alten, d«r, wie sein Herr, bewegt war und sagte: „Sie müffen mir verzeihen, Gottfried, daß ich Ihnen den Schlüffe! zur Kapelle nicht gestern auslirferte. Aber ich war auf so frühen Besuch nicht vorbereitet und hatte mir vorbehalten, die Ruhestätte Frau von GodSberg» zu schmücken." „E« ist schön, Fräulein", entgegnete Gottfried, „«« ist schön von Ihnen und freut einen alten Diener de« Hause«." „Sie kannten meiner Mutter Tode«tag, Fräulein?" wandte sich Heinrich an sie. „Ich fand ihn in der Chronik Ihrer Familie, Herr von Godtberg." Sie gingen hierauf schweigend einige Schritte neben ein ander her. An einem sich zum Schlöffe abzweigenden Wege blieb Else stehen, reichte God«berg die kleine Hand und sagte: „Ich bedauere, daß Sie nicht eine andere Stunde gewählt haben, um auf Schönfeld zu erscheinen, doch finde ich e« natür lich, daß Sie bei einem Besuch, der den Toten gilt, allein sein wollten. Für mich ist r« Zeit, mich zurückM,iehen." Sie neigte da« Köpfchen, wandte sich und schritt davon, bald hinter Büschen verschwindend. (Fortsetzung folgt.)