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Nr. 47. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 23. April 1S0S. Seite S. Leinsaat, feine —, M, mittl. —, M. Laplata 340,00—345,00 M. Bombay 355,00—365,00 M. Rüböl, raffiniertes 64,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 13,00 M, runde M Leinkuchen (Dresdner Marken) I 19,50 M, II 19,00 M. Mai? 26,00-31,00 M. Weizenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 37,00—37,50 M, Grieglerauszug 36,00—36,50 M, Serumeimehl 35,00—35,50M, Bäckermundmehl 33,50—34,00M, Grieglermundmehl 24,50 bis 25,50 M, Pohlmehl 17,50—18,50 M. Roggenmehle (Dresdner Marken) Nr.O 25,00—25,50 M, Nr. 0/1, 24,00-24,50 M, Nr. 1 23,00—23,50 M, Nr. 2 20,50-21,50 M Nr. 3 16,50—17,00 M, Futtermehl 13,00—13,40 M, ercl. der städtischen Abgabe. Wehenkleie(Dresd. Mark.): grobe 11,00-11,20, feine 10,20-10,60. Roggenkleie (Dresdner Marken): 11,20—11,60 M. Uebersicht über die an den Hauptmarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gezahlten Fettviehpreise. Die Preise sind in Mark für 50 Kx Schlachtgewicht bezw. Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Viehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) Hammel, Rindvieh Schafen. Großvieh Kälber Lämmer Schweine Aachen.... Barmen . . . Berlin . . . . Bremen . . . Breslau - - - Bromberg. . . Chemnitz - - - Dortmund . . Dresden . - - Elberfeld - - - Essen . . . - Frankfurt a. M. Hamburg . Hannover. Husum . .. Kiel. . . Köln a. Rh. Leipzig. . Magdeburg Mainz . . Mannheim Nürnberg . Stettin. Zwickau 50—75 64—118 60—72 70—85 45-80 55—132 55—78 50—105 51—76 52—89 24—361 30—50l 40—75 38—50! 52—78 38—54 l 48—84 70—84 60—62 70—90 60-80 35—75 48—85 81—100 44-79 91—146 50—76 65—103 70—74 — 48—79 55—96 57—82 40—84 40-83 34-85! 20-44 l 28-85 48—82 95—98 54-84 90-105' 56—86 60—75 — 50—85 46—78 40—51 l 80—86 65-69 80—85 62—68 52—79 58—69 70—85 59-65 62—80 54—67 24—35 l 42-481 34-421 62-74 55—65 58—68 73—85 63—71 65—77 58-68 75—85 57—67 74—82 67—69 65—84 58-65'/ 60—80 58-66 65-75 40-461 76-86 35—511 80—92 54—68 36—401 54-68 29—401 56-70 62—73 65-75 68—70 40—82 67—70 — 60-65 38-441 61—72 Aufgestellt am 21. April 1910. Mitberücksichtigt sind noch die am 20. April abgehaltenen Märkte. Wettervorhersage der KSuigUch Sächsischen Ka«de»metter»»arte m Dresden. Sonntag, den 25. April: — Westwind, veränderlich, kühl, zeitweise Niederschlag. — Ma-deburger Wettervorher sage. Sonntag, den 25. April: Zunächst vielfach heiter und kühler Morgen, später wärmer, aber zunehmend bewölkt, Regen und stellenweise Gewitter. Montag, den 25. April: Mild, vorherrschend wolkig bis trüb, windig, Regen. Nou der ZHnMauWbe unseres MmOüA. Von dem Gesangbuch, das wir in Sachsen haben und das sich bisher in sehr schmucklosem, vielleicht allzu schmucklosem, nüchternem Gewände präsendierte, ist jetzt eine schöne, neue Ausgabe veranstaltet worden, eine Schmuckausgabe. Um keinen Irrtum aufkommen zu lassen, sei im Voraus bemerkt, daß die Lieder und Lieder- nvmmern ganz die alten geblieben sind — es ist also kein „neues Gesangbuch" geschaffen morden. Neu ist nur der sehr wertvolle Anhang, der 30 geistliche Volkslieder enthält. ES ist gewiß schon manchem befremdlich gewesen und hat manchem Leid geta , daß viele schöne Lie er bisher nicht im Gesangbuch standen; wir nennen nur: „O du fröhliche", „Stille Nacht, heilige Nacht", „So nimm denn meine Hand" u. ähnl. Diese Lieder finden sich also in der neuen Ausgabe als Ar. 687—716. Sonst ist manches schon bisher Vorhandene praktischer einge richtet worden, z. B. die Abendmahlsliturgie unter die Abendmahlslieder, die Eingangssprüche leicht auffindbar ganz ans Ende des Gesangbuches gerückt worden. „Das wäre allerdings möglich", entgegnete der Bräutigam mit einer M-en«, die eine keineswegs angenehme Ueberraschung auldrückte. „Ich habe es nämlich für meine Pflicht gehalten, den Baron und die Seinigen einzuladen, und da dieselben jetzt meinen wahren Namen kennen, so wäre et immerhin denkbar, daß sie meine Einladung angenommen hätten, obwohl ich, offen gestanden, gerade das Gegenteil hiervon erwartete." „Wenn Marga ebenfalls mitgekommen wäre!" ries Hedwig freudig erregt aut, worauf ihr Bräutigam rasch bemerkte: „Marga befindet sich ohne jede Begleitung in der Kutsche. Was mag da» wohl zu bedeuten haben? Sie allein wird doch nicht etwa die v Siepen'sche Familie bei unserem Feste repräsen tieren wollen?" In der offenen Kutsche saß in der Tat niemand außer Marga Sie war sehr blaß und ih e Blaffe wurde durch da» dunkle Kleid, welches sie trug, noch mehr hervor gehoben, aber in ihren Augen leuchtete ein Feuer, wie man et in den glück lichsten Tagen ihre« Leben« nicht bei ihr bemerkt hatte. Doch «twat Unstete», fast wilde«, lag gleichzeitig in dem Ausdrucke ihrer Augen, etwas, wat Ferdinand sofort ausfirl, alt der Wagen sich ihnen genähert hatte, und wat ihn mit einem un behaglichen Gefühle, fast mit Grauen vor dem schönen Weibe erfüllte. Respektvoll zog er im Weitergehen den Hut zum Gruß«. Doch nun rief Marga dem Kutscher zu, anzuhallen, und sprang alsdann, selbst den Kutschenschlag sich öffnend und ehe von Dürenstcin zur Ausübung seiner KavalierSpflichten hatte herbei- eilen können, gewandt aut dem Wagen. Ihre Miene hatte sich mit einem Male ganz verändert. Nicht« alt d-e aufrichtigste Freude war auf ihrem Antlitze zu lesen, al« sie jetzt auf den nochmal« sich tief verbeugenden von Dürenstein zutrat und dabei in heiterem Tone au«rief: „Welch ein Glück für mich, daß der erste Mensch, dem ich hier begegne, der beneidenswerte Bräutigam ist, den ich auch jetzt zum ersten Male in seiner wahren Gestalt vor mir sehe! Das Wichtigste ist, daß diese Schmuckausgabe erstens zu allen Liedern die Noten bietet, wodurch dem einen oder anderen das Mitsingen unbekannter Lieder erleichtert wird — und zweitens vor allem, daß das Ge sangbuch nun schön geworden ist. Ein echt deutscher Maler, Rudolf Schäfer, hat eS verziert, und zwar in der Weise, daß jetzt jedes Lied mit einem schönen roten An fangsbuchstaben beginnt, der z. T. auch von einem kleinen Bilde eingerahmt wird, z. B. ist gleich zu dem ersten („Allein Gott in der Höh' sei Ehr'") ein Orgelspieler ge zeichnet, zu dem V („Verzage nicht, du Häuflein klein") Gustav Adolf, zu dem bl („Nun freut euch, lieben Christen- g'mein") vr. Martin Luther usw. Dazu kommen eine Anzahl etwa drittel- bis halbseitige Bilder; darunter ganz wunderschöne, wie das nächtliche Stüdtebiid (Freiberger Dom) vor dem Liede „Die Nacht ist kommen"; der ver lorene Sohn vor dem Bußliede „Aus tiefer Not" und schließlich eine Reihe ganzseitiger Bilder, unter ihnen ein liebliches Weihnachtsbild, ein wunderbares Bild zu „Ein feste Burg" us G Im ganzen sind es 48 Bilder. — Selbstverständlich ist eS, daß dieses Gesangbuch nicht zu dem Preise geliefert werden kann, wie die billigsten Aus gaben der alten Art — die aber auch bestehen bleiben — zumal da die Schmuckausgabe nicht etwa in schlechtem Einbande abgegeben werden darf. Die billigste Ausgabe der Schmuckausgabe kostet 4,20 M, und die Preise steigen bis ca. 11 M, sind also in den höheren und höchsten Preislagen geringer als bisher. Wenn für viele auch der niedrigste Preis der Schmuckausgabe zu hoch ist, so seien doch diejenigen, die vielleicht ihren Patenkindern zur Konfirmation ein teureres schönes Gesangbuch schenken oder sonst jemandem eine dauernde Freude machen, ein wertvolles Andenken geben wollen, auf diese Schmuckausgabe hingewiesen. Die 30 Volkslieder für sich sind zum Preise von 10 Pf. — ebenso die vor 3 Jahren etwas geänderte Gottesdienst- orduung für 2 Pf. — überall käuflich, wo Gesangbücher zu haben sind. Das Einkleben ins Gesangbuch besorgt jeder Buchbinder gern. Unsere Gemeinde sei herzlich gebeten, sich besonders mit den „geistlichen Volksliedern" zn versehen, da mit diese auch hin und wieder in der Kirche gesungen werden können. MlheiiiorAandssitzmig zu Pulsnitz, Mittwoch, den 20. April nachm. 5 Uhr Nach der üblichen Eröffnung der Sitzung verliest der Herr Vorsitzende ein Schreiben des bisherigen Hilfsgeist lichen, jetzigen Geistlichen am Landesverein für Innere Mission, Herrn p Prehn, in dem dieser sich unter den besten Segenswünschen für die Gemeinde Pulsnitz vom Kirchenvorstande verabschiedet. In Anschluß daran und an ein im Zusammenhang damit stehendes Schreiben der KreiShauptmon schäft Bautzen erfolgte eine längere Aussprache über die Neu besetzung der HilfSgeistlichenstellc Man faßte den Be schluß, um eiren neuen HilfsgeisUichen zu bitten. Der Bitte des Pulsnitzer Ver.ins für Gemeinde- pslege um Bewilligung einer Kirchenkollekte wurde entsprochen; man beschloß einstimmig, diese Kollekte für die Gemeindepflege — die Genehmigung der Kreis hauptmannschaft vorausgesetzt — an den beiden Weih nachtsfeiertagen zu sammeln. Sodann wird einiges aus den „Miltcilungen", welche seit Anfang dieses Jahre? den G astlichen der Obcrlausitz zugehen, zur Kenntnis des Kirchenvorstands gebracht. Es handelt sich vornehmlich um die Schmuckausgabe des Landesgesangnuchs, sowie um die jetzt käuflichen Anhänge zum Gesangbuch, welche die geänderte Liturgie, sowie die geistlichen Volkslieder enthalten. Hierzu sei auf den Sonderartikel in diesem Blatte verwiesen. Mitgeteilt wird, daß unser- Gemeinde mit anderen Gemeinden der Diözese sich znsammengeschlossen hat, um in einer noch näher zu bestimmenden Reihenfolge Heiden- missionS- und Bibelfeste zu feiern. Schließlich lädt der Herr Vorsitzende schon jetzt zu reger Teilnahme an dem Jahresfest des Gustav Der Name Ferdinand v. Dürenstein harmoniert eigentlich weit bester mit Ihrem Aeußeren, al« der häßliche Nune Karl Springer. Doch Sie haben mich Ihrer Braut noch nicht vorgestellt, Herr v. Dürenstein, darf ich daher bitten, mich mit derselben bekannt zu machen?" Nachdem Ferdinand diesem Ersuchen nachgelommen mar, ergriff Marga die Hand Hedwigs und sagte mit einer Stimme, der sie vergeblich die gewohnte Festigkeit zu geben suchte : „Sie sind glücklicher als ich, mein liebe« Fcäulein, und ich gönne Ihnen die» Glück von ganzem Herzen. Mich hat da« Schicksal schwer geprüft, so schwer, daß ich meinem ärgsten Feinde nicht wünschen könnt?, daß er solche Prüfungen möchte kennen lernen Jetzt ist e« freilich schon halb und halb überwunden, wa« ich erduldet habe, und darum wollen wir die Vergangen- heit ruhen lasten. Ich bin nicht hierher gekommen, um Ihre Freude an diesem Tag« irgendwie zu stören, oder zu beein trächtigen'. Marga hatte bei ihren Worten den Blick abwechselnd auf Hedwig und auf Ferdinand gerichtet und ei schien, als wollte sie noch sagen, wa« au? dem Herzen hr lag. Aber die Stimme versagte ihr und plötzlich fiel sie der ersteren um den Hal« und küßte sie unter Tränen lächelnd auf den Mund. „Ich bin recht kindisch, liebe Hedwig", sagte sie, zur Fassung sich zwingend. „Ich wollte Ihnen ein heitere« Gesicht zeigen und doch mußte ich mn einem Male weinen. Zum ersten Male in meinem Leben empfinde ich da« Bedürfnis nach Je mand, dem ich recht offen mein Herz auSfchütten könnte, nach einer wahren und treuen F eundin, und eins solche wollen wir Beide gegenseitig un« werden. Nicht wahr, ich darf Sie von jetzt an einfach mit Ihrem Vornamen anreden, liebste Hedwig, wogegen Sie mich kurzweg Marga nennen werden. Und nun, He>r Baron erlaube ich mir Ihnen mitzuteilen, daß Papa und Mama sich nicht ganz wohl genug fühlien, um Ihre freundliche Einladung anzunehmen, um Ihnen aber zu beweisen, daß e« den Bewohnern von Etzelhof wenigsten» nicht an dem guten Willen, Adolf-Zweig-Vereins ein, welches amHimmeb- fahrtsfeste, nachm. ^4 Uhr in Obersteina ge halten werden soll, und zwar diesmal im Oberen Gasthof. In freundlicher Weise sind bereits Gesänge zur Verschönerung des Festes zugesagt worden. Die Ansprache wird Herr Pastor Fränkel, früher in Gablonz, jetzt in Meißen, halten. Er ist den Freunden der Gustav Adolf- Sache längst bekannt. Standesamts - Nacbricdtsn vom 16. bis 22. April. Geburten: Alwin Fritz, S. der ledigen Wirtschaftsgehilfin Ottilie Anna Hornuff in Weißbach. -- Herbert Erich, S. des Fa brikarbeiters Hermann Mar Kühne in Friedersdorf. — Berta Margarete, T. des Fabrikarbeiters Robert Hermann Birnstein in Ohorn. — Rudolf Gottfried, S. des Kaufmanns Rudolf Fiebig in Ohorn. — Johanna Dora, T. des Musikers Friedrich Georg Alwin Wittich in Pulsnitz M. S. — Mar Paul, S. der ledigen Fabrikarbeiterin Auguste Hedwig Anders in Pulsnitz M. S. Eheschließungen: Emil Otto Wähner, Buchhalter in Dres den, mit Emilie Emma Wolf, Zuschneiderin in Vollung. — Ernst Curt Wagner, Tischler in Pulsnitz M. S., mit Antonie Gertrud Naumann, Dienstmädchen in Pulsnitz M. S. — Mar Richard Hantsche, Stationsarbeiter in Elstra, mit Anna Olga Schneider, Fabrikarbeiterin in Ohorn. Sterbefälle: Marie Linda Milde geb. Söhnel in Ohorn, 29 I. 3 M. 2 T. alt. — Stuhlbauer Edwin Bernhard Philipp in Ohorn, 43 I. 2 M. 22 T. alt. — Lohntreiberin Auguste Emilie verw. Kaiser geb. Schäfer in Pulsnitz M. S., 65 I. 2 M. 24 T. alt. MräzNÄZA Nacvrlcdtsn Pulsnitz. Sonntag, den 24. April, Cantate: 8 Uhr Beichte f c» -/29 „ Predigt (Jae. 1 13—18) f Pastor Resch. V22 „ Gottesdienst für die konfirmierte männliche Jugend. Pfarrer Schulze. 8 „ Jünglings- und Männerverein. AmtSwoche: Pastor Resch. Liüdtsnbsrg. Sonntag, den 24. April, Cantate: '/29 Uhr Gottesdienst mit Predigt 2 „ Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Sonnabend, den 30. April: 3 Uhr Beichte und Abendmahlsfeier. Getauft: Arthur Erhard, S. des Maurers und Hausbesitzers Julius Bernhard Möge! hier. Aufgeboten: Mar Erwin Reppe, Steinarbeiter in Bisch heim, verwitwet, und Emma Bertha Gärtner, Bandweberin hier, ledig. Getraut: Karl Mark, Fabrikarbeiter hier, ledig, und Anna Minna Knnath hier, ledig. — Kurt Alfred Damme, städtischer Feuerwehrmann in Dresden, ledig, und Hulda JdaKunath, Haus tochter in Mittelbach, ledig. — Julius Erhard Kretschel, Fabrik arbeiter in Mittelbach, ledig, und Bertha Ida Noack, Wirtschafts gehilfin hier, ledig. — Karl August Müller, Fabrikarbeiter in Pulsnitz M. S., ledig, und Emma Alma Müller, Fabrikarbeiterin hier, ledig. Begraben: Johann Gottlob Großmann, Hausauszügler hier, ein Ehemann, 83 I. 23 T. alt. — Ein in Kleindittmannsdorf totgeborner Sohn des Wirtschaftsgehilfen August Emil Grützner in Seifersdorf bei Radeberg. — Helene Gertrud Gärtner, T. des Maurers Mar Erwin Gärtner hier, 2 I. 21 T. alt. Odsrlicktenau. Sonntag, den 24 April, Cantate: 9 Uhv Predigt über Jacob. 1, 13—18. Aufgeboten: Hermann Bruno Zumpe, Fabrikarbeiter in Oberlichtenau, und Emma Frieda Kummer, Fabrikarbeiterin da selbst. — Emil Mar Franke, Fabrikarbeiter in Oberlichtenau, und Anna Frieda Lau, Fabrikarbeiterin in Niederlichtenau. Srotznaundork. Sonntag, den 24. April, Cantate: 9 Uhr Predigtgottesdienst (Text: Jac. 1, 13—18). >/,2 „ TaufgotteSdienst. 2 „ Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Getauft: Paul Erwin, S. des Gutsbesitzers E. V. Körner hier. — Hilda Elsa, T. des Fabrikarbeiters F. A. Urban, hier. Ihrem Feste beizuwohnen, mangelt, habe ich mich entschlossen, ganz allein nach hier zu kommen, wenn auch nur auf einige Minuten. Da ich ohne jede Begleitung bin, so werden Sie mir schon erlauben müssen, daß ich für die kurze Zeit meine« Hiersein« Ihrer lieben Braut mich etwa« enger anschließe." Mit großem Erstaunen hatte Ferdinand die Veränderung in dem gesamten Auftreten und Tone der jungen Dame be merk!. Ein freudiges Gefühl hatte ihn durchzuckt, al» er ihr herzliche« Benehmen gegen Hedwig wahrnahm, aber die letzten Worte erfüllten ihn plötzlich mit Mißtrauen. Sollte vielleicht eine geheime und schlimme Absicht unter dieser Freundlichkeit sich verbergen, soll!« dieselbe etwa wie eine Marke sein? Unter dem Eindruck« diese» starken Verdacht» erwidert« er ziemlich kühl: „Gnädige» Fräulein erweisen durch Ihre Anwesenheit unserm Feste die höchste Ehre, welche demselben hätte zu Teil werden können, nur befürcht« ich, daß Sir am End« untir drn schlechten Menschen, welche dort sich zusammengesunden haben, sich nicht gan» zufrieden kühlen werden. Sie werden den vor« nrhmen Ton derjenigen Kreise, in denen Sre zu leben gewohnt sind, vielleicht stark vermissen." „Unter Ihrem und Hedwigs Schutze wüßte ich nicht, wa» ich noch zu wünschen oder zu befürchten hätte", erwiderte si« lächelnd, worauf dec Erstere sortsuhr: „Somit darf ich also wohl um die Erlaubvi» bitten daß wir Sie nach dem Frstplatze begleiten. E» dunkelt bereit» und daher wird da» Feuerwerk bald abgebrannt werden, wobei wir nicht fehlen dürfen." An der Seite Hedwig», deren linker Arm noch immer in demjenigen ihre» Bräutigam» ruhte, schritt nun Marga dahin. Jetzl erst fiel e» Ferdinand au?, wie sehr doch im Grunde ge« nommen auch in äußeren Vorzügen die Letzter« Hedwig gegen über zurückstand. (Fortsetzung folgt.)