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Nr. 45. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 19. April 1909. Seite 8 eine weitgehende Befreiung der deuschen Jndustriewirt- schäft von der Bevormundung durch andere Nationen, welche die unentbehrlichen Rohstoffe beherrschen, bezeich nete. Innerhalb kurzer Zeit werd z. B. in den deutschen Kolonien so viel Kopra gezogen werden, als im Jahre 1907 der deutsche Import betrug. Hinsichtlich der Hanf stoffe wird jeder deutsche Bedarf schon in etwa 1 bis 2 Jahren gedeckt werden. Auch beim Kautfchuck, bei dem Deutschland 1907 etwa 100 Millionen Mark an das Ausland zu bezahlen hatte, und das ganze Quantum aus den deutschen Kolonien nur erst 10 Prozent des ge- samten deutschen Bedarfs ausmacht, wird sich dieses Quantum in wenigen Jahren mindestens verdreifachen. Neuerdings hat sich auch eine Reihe von Industriellen veranlaßt gesehen, größere Flächen Baumwollbodens in den Kolonien zu belegen, und man wird für das Jahr 1909 zum ersten Male das Resultat dieser nun in Be trieb genommenen Anlagen in der Exportstatistik vor- finden können. Das Plus aus Ostafrika in den ersten drei Quartalen des Jahres 1909 ist etwa 700 Ballen, in Togo 180 Ballen. In Ostafrika bestehen jetzt 17 mittlere und kleinere Europäerpflanzungen, die 2000 Hektar mit Baumwolle, ferner 24 Pflanzungen, die in Zwischenkultur etwa 3300 mit Baumwolle beflanzt haben. In Entwickelung begriffen sind 12 Baumwollplantagen, die im ganzen 85000 Hektar belegt haben. Alle diese Neuanlagen sind erst möglich geworden durch den Bau der ostafrikanischen Zentralbahn, die heute bereits unge fähr 550 Kilometer von der Küste erreicht hat und in rascher Folge bis nach Tabora vorgestreckt wird, das, 1000 Kilometer von der Küste entfernt, das Zentrum des jenigen Distrikts wird, welcher allem Anschein nach, ent sprechend der Intelligenz seiner Bevölkerung und der Qualität seines Bodens, soweit sie bisher bekannt ist, verspricht, ein größeres Baumwollgebiet zu weiden, vor ausgesetzt, daß die Niederschläge günstig sind. Der Ta- bora-Distrikt hat etwa die Größe des Königreichs Bayern, der daran nördlich anstoßende Muansa-Distrikt die des Königreichs Sachsen. Bei diesen Versuchen hat sich her ausgestellt, daß Togo eine Baumwolle produziert, welche Ersatz für amerikanische Baumwolle zu bieten geeignet ist, und auch Ostafrika eine gleiche Qualität abgeben wird, wie dies die angrenzenden englischen Nyaffa-Länder zeigen. Bisher wird in Ostafrtka nur die sehr hochwertige ägyptische Varietät gezogen. Auch in Kamerun, in dem Grasland nach Adamana zu, dürfte eine der Upland- Vaumwolle gleichwertige Sorte gedeihen. Ein wirklich durchgreifender Versuch, die Baumwolle als Plantügen- und als Eingeborenen-Kultur in großem Maßstab- ein zuführen, war mangels der Verbindungen Einerseits und wegen dem Mangel der Erfahrungen anderseits doch noch ein wenig aussichtsreiches Unternehmen. Jetzt erst scheint der Zeitpunkt gekommen, wo die weitere Fortführung der Versuche einen solchen Erfolg zu versprechen scheint, wo die in dieser Industrie investierten Kapitalien einen Um fang annchmen, daß auch die Neichsregicrung zur Fort führung der Arbeit und zum Schutz der Prosperität dieser Anlagen das ihrige beizutragen veranlaßt ist' Hat sie bisher ihre Hauptaufgabe darin gesehen, durch Erschlie ßungsbahnen überhaupt erst den Boden vorzubereiten, so wird sie jetzt mit der Privatindustrie in eine Arbeits teilung eintreten könnncn, von der man sich Nützliches versprechen darf. Vermiscvtss. * Ein „deutscher" Turnverein in den Verei nigten Staaten. Der Turnverein „Vorwärts" in Newark hat beschlossen, seinen Charakter als deutscher Turnverein aufzugeben und die englische Sprache als Verhandlungs- und Unterrichtssprache einzusühren. Er ist dementsprechend aus dem deutschen Turnbezirk des Staates New-Jersey ausgetreten und hat ausgehört deut scher Verein zu sein. Dis Versuche des New-Jersey-Turn- Hedwig, ich wende mich an Eie, sagen Sie Ihrem Vater, ob der Gedanke, Ihr ganze« Leben an meiner Seite zubringen zu müssen, Sie gleichfalls mit Besorgnis erfüllt, oder ob Sie mit Vertrauen diese Hand annehmen wollen, die ich Ihnen, ge« leitet von der reinsten Neigung und Verehrung für Sie, hier entgegenstrecke." Hedwig zauderte wohl einen Augenblick, war sie tun solle. Eine holde Verschämtheit verbreitete sich über ihr erglühendes Gesicht, dann aber ergriff sie die ihr hmgereichte Hand, und als Ferdinand in seligem Entzücken die Geliebte an sich zog, w der- strebte sie nicht länger, sondern sank, alles um sich vergessend, an seine Brust. Der Herr Bürgermeister machte ein äußerst verdutzte« Ge sicht bei dieser Szene. Da« Erröten seiner Tochter, ihre freudig leuchtenden Blicke und ihr zärtliches Hingrben schienen ihm vsr« däLtig, und mit einem Male erinnerte er sich auch, wie er die beiden einmal am frühen Morgen vor seinem Garten in so leb hafter Unterhaltung beisammen gefunden. Da jedoch dieser Herr v Dürenstein ein höchst resprk- tabler Schwiegersohn war, so erschien es ihm am vernünftigsten, keine weiteren Einwendungen mehr zu erheben, sondern seinen Segen zu dem zu teilen, wak allen Anzeichen nach eine zwischen den jungen Leuten schon längst auigcmachte Sache sein mußte. Als daher Hedwig jetzt von dem Geliebten sich lotnß und wortlos den Hals ihre« Vateik umllammette, sprach er bewegt: „Sei ohne Sorgen, mein Kind, ich sehe, wie die Sachen stehen und daß dieser leichtfertige Springer für d'ch auch als Baron v Dürenstein keine abstoßende Persönlichkeit ist. Recht war e» freilich nicht von Ihnen, daß Sie mchi früher offen ben mir ansragtcn, denn ich hätte dem Herrn Springer men Kind nicht verweigert. Da jedoch dai Unglück einmal geschehen >st, daß ihr ohne mein W ssen euch in einander verliebt habt, so Fwird mir weiter nichts übrig bleiben, als gute Miene zum bösen Spiele zu machen und Ja zu sagen. Von AmtSgeschäften ist bezirks und des deutsch-amerikanischen Turnerbunde«, den Verein für das Deutschium zu erhalten, waren vergeb lich. Nach den Mitteilungen des Vereins für das Deutsch tum im Ausland liegt die Ursache zu diesem betrübenden Abfall in erster Linie daran, daß es der Verein „Vor wärts" ebenso wie viele andere deutsch amerikanische Turn vereine versäumt hat, seine Jungmannschaft neben der rein sportlichen Pflege des Turnens gleichzeitig in Ge selligkeit und Unterricht für die deutsche Sprache zu er wärmen und sie so im deutschen Geiste zu beeinflussen. * Aus der Entwicklungsgeschichte derKlei- d er. Dr. Webb, ein hervorragender Erforscher volkskund licher und kulturhistorischer Fragen, hat in London einen merkwürdigen Vortrag gehalten, worin er sich mit eigen artigen Tatsachen in der Entwicklungsgeschichte unserer gewöhnlichsten Kleidungsstücke befaßt hat. Nach seinen Ausführungen müßte man wirklich zu dem Schluß ge langen, daß die Grundzüge und wesentlichen Bestandteile unserer Kleider trotz aller Wandlungen, die sie durch die Mode von Jahr zu Jahr erfuhren, noch immer Eigen schaften, die auf ein hohes Alter zurückgehen und ver hältnismäßig unveränderlich zu sein scheinen. Als das älteste Kleidungsstück bezeichnet Dr. Webb den Schal, der gleichzeitig als rockartige Bekleidung beider Geschlechter benutzt wurde. Näht man sie in geeigneter Weise in der Mitte zusammen, so entsteht daraus ein Paar Hosen. Ob der früheste Ursprung des Beinkleides etwa den Weg genommen hat, läßt sich wohl schwerlich noch ergründen, aber jedenfalls kann er fo gewesen sein. Ganz sonder bar aber nicht weniger einleuchtend ist, warum der männ liche Hut gewöhnlich von einem Band umgeben ist. Dr. Webb betrachtet dies als ein Ueberbleibsel der Kopf binde, mit der zunächst der Schal, soweit er als Kopfbe deckung benutzt wurde, über dem Haupt zusammenge bunden wurde. Auch die Zeit, in der die Hüte noch nicht nach Achrelgrößen hergestellt und verkauft wurden, son dern durch Schnüroorrichtungen dem Kopf angepaßt wer den mußten, macht sich heute noch in einigen Ueberble'b- seln bemerkbar. Bei der männlichen Kopfbedeckung wird eine Verzierung in Form von Schnallen, Federn (Alpen hut) und dergleichen immer auf der linken Seite ange bracht. Warum? Dr Webb findet die einzig mögliche Deutung darin, daß er diese Sitte auf eine Zeit zurückführt, als das Schwert und sein Gebrauch noch zu den alltäg lichen Gewohnheiten des Mannes gehörte und er bei der Führung der Waffe dadurch Härte gehindert sein können, wenn er aus der rechten Seite seiner Kopfbedeckung einen herabhängenden Federschmuck gehabt hätte. Den noch heute überall verbreiteten Feuerwehrhelm leitet der For scher unmittelbar von den alten Helmen der Griechen her, dem er saft unverändert entsprechen soll. WettsrvsrtzsrfKse dsr KSnIgttch Sächsische« Ka«r-rSWö!te« rvartr M Mittwoch, 20. April: Westwind, wolkig, kühl, zeitweise Regen WetiierVWtzet'sasc. Wolkiges, zeitweise heiteres, früh etwas kühles, am Tage ziemlich mildes Wetter, stellenweise etwas Regen. küuptgSwinne Qsr A Ä- LanLÄSlOttSrZo. 8. Klasse. — Gezogen am 16. April 1910. — Ohne Gewähr. 5000 Mark 6351 24698 5000 Mar? 176 7188 7851 15049 17128 21221 22390 34738 45293 46350 47208 57557 60410 64877 65040 74584 79780 81510 82558 88717 8876! 98195 100369 101983 105026 106540 107365. 2000 Mark 3490 9760 11758 14551 21091 26047 35510 35823 38042 41678 41830 44965 45536 45804 46710 49368 85612 65042 65594 66132 68702 70026 71948 72022 72860 76482 88767 94350 100912 105023 105480. 1000 Mark 5868 6879 9204 17929 18274 20398 21883 22416 24037 28268 29349 ^0316 30695 30803 36354 37497 38511 42790 43019 43422 44883 45372 49053 51438 58515 60859 62978 64148 64950 66255 66427 68194 68888 69101 72107 heute natürlich keine Rede mehr. Wir wollen uns nach oben begeben und zusammen eine Flasche vom Allerbesten auf das Brautpaar und dar zukünftige Glück meiner Kinder leeren." Gerührt wollte Dürenstein die Hand de« wackeren Herrn ergreifen, doch dieser zog ihn an sich und küßte ihn auf den Mund. „Machen Sie nur ms'n Kind recht glücklich", sprach er mit bewegter Stimme, „ob Sie dann auch später von oben herab auf mich niedcrsehen, das soll mir zwar nicht gleich sein, aber ich werde eS doch zu ertragen Wsisrn. Und nun, Kinder, nach oben! Ich muß ein Glas Wern zur Stärkung trinken, mir alten Kerl ist es mit einem Male ganz seltsam zu Mute. Ich glaube gar, meine Augen sind naß," — II. Kapitel. — Zwei Tage nach seiner Verlobung rerste Ferdinand nach Wies» Laden, um mit dem Baron den Verkauf seine« Guter vor dem Notor abzuichließsn Herr v. Siepen war in der kurzen Zeit, daß der erstsrr ihn nicht mehr gesehen, stark gealtert. Seine stolze Hal» tung und der hochmütige Ausdruck in seinem Gesicht- waren verschwunden, müde und teilnahmslos schien er den Ausführungen Ferdinands, der ihm die Veranlassung zu seinem eigentümlichen Verhallen auseinander setzte, zuzuhörcn. „Sir haben nicht mit Recht gehande t, daß Sie unS nicht früher warnten und sich zu erkennen gaben", erwiderte er ihm, „denn Sie hoben hierdurch schweres Unglück in unser Hau» ge bracht. Meine arme Tochter. Sie ist wie verzweifelt, und auch meine Frau, wird noch lange an diesem harten Schlage zu tragen haben. Ppch ich vrrzsihe Ihnen und wünsche Ihnen als dem Freunde meine» Schwager» alles Gute auf Ihrem zukünf tigen Lebenswege." Ferdinand war froh als das Geschäft erledigt war und er von dem bedauern-werten Manne sich wieder trennen durste. Ec kaufte einige Geschenke iür seine Braut und trat alsdann die Heimreise an. In später Stunde erreichte er Hohenheim, 74250 78384 78903 79337 81283 81795 84826 86079 8744» 91157 91425 92074 95577 97541 98066 102330 103350 105425 108595. 50" Mark 508 5016 7154 12158 12393 12570 13075 13415 14897 16639 17990 21143 23107 23113 23815 29727 31414 31627 33909 34649 35289 35574 38361 38619 44094 46327 46812 47813 48106 49294 55760 59142 60369 65838 66094 69943 71998 73242 80641 81455 83136 86108 87985 100257 100917 101215 102417 103077 103299 103360 105269 107047 107800. Gezogen den 18. April 1910. >0000 Mark 63818. 5000 Mark 46937 66162 73603. 3000 Mark 97 12525 18123 20868 23888 28472 35876 50342 51837 57876 59184 69500 73415'75960 78184 78280 80109 98882 100131 103919 109719. 2000 Mark 3002 11277 21088 24833 40748 46428 47448 47633 47999 55939 56631 67796 71548 72496 73552 86431 86806 87146 98654. MO Mark 169 4392 5445 7238 9326 9456 9666 11451 11600 12895 13423 13764 15805 16323 16696 19870 20936 24005 25238 26333 32557 35521 37479 45182 47997 49407 53021 53267 53408 60485 60913 61503 62243 66138 67847 7016» 73231 77229 80017 84365 85194 86202 86288 86292 90726 92075 92604 95910 96392 97717 98439 99193 99660 106106 108379 108773. 500 Mark 3030 4622 6962 9605 10183 10530 11819 12797 15538 16101 17324 18422 20510 24019 24484 25411 26019 28104 28983 29658 30442 32591 32956 35226 35827 37895 38365 38886 45371 49175 50526 55470 57698 59847 60018 60762 60885 70575 74922 75045 79273 80150 81233 83806 85660 87404 87887 88291 89308 90605 92856 96024 97005 97435 97635 98922 99666 102451 104032 105004 106976 107383 109622 109864. »>»»— NeklamsleN. Die gewaltige Hrsisteuerung auf allen Gebieten der wirtschaftlichen Lebens, namentlich aber auf dem Buttermarkte, ist die Veranlassung, daß die rechnenden Hausfrauen sich mehr und mehr dem Verbrauche von Butterersatzmitteln zuwenden. Hierzu gehört in erster Linie die Margarine, die sich infolge der tadellosen Beschaffenheit der führenden Marken längst ihre Da seinsberechtigung erworben hat. Neuerdings ist nun die Pflanzenbutter - Margarine auf dem Markte erschienen und hat sich als Butterersatzmittel in kurzer Zeit ebenfalls die Hausfrauenwelt erobert. Namentlich sind es die beiden überraschend schnell eingeführ ten Van den Vergh'schen Marken „Palmkrone" und „Palmstolz", die in ihrer Vollkommenheit, ihrem feinsten nußartigen Vutterge- schmack, ihrem aromatischen Dufte, dazu berufen sind, feinste Na turbutter vollständig zu ersetzen. — Ein besonderer Beweis der Vortrefflichkeit und des ausgesprochenen Buttercharakters dieser beiden Marken mag noch darin gefunden werden, daß dieselben, obschon reine Pflanzenprodukte, gerade wegen ihrer überaus gro ßen Butterähnlichkeit nach dem Wortlaute des Gesetzes als Mar garine bezeichnet werden müssen. Dresdner Hrodukten-Börse, 18. April 1910. Wetter: Trübe. Stimmung: Flau. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert. Weizen, weißer, — — — Ak, brauner, neuer, 74—78 Kilo, 218—226 M, do. feuchter — M, russischer rot 236—245 M, do. russisch, weiß M, Kansas 249—252 M, Argentinier M, Amerikanischer, weiß —M. Koggen, sächsischer 70—73 Kilo 152—158 M, rass. 180—183 M. Gerste, sächsische, 152—165 M, schlesische 162—175 M, Posener 159—170 M, böhmische 179—190 M, Futtergerste 130 — 137 M «faser, sächsischer 159—166 M, beregneter 141—154 M. schlesischer 159—166 M., russischer loco 149—156 M. Mais Cinquantine 175—184 M, alter M, Laplata, gelb, 160—163 M, amerikan. Mi.red-Mais 149—152, Rundmais, gelb, 154—158 M, do. neu, feucht — — M. Erbsen, 180—190 Ai, Wicken, sächs. 170—185 M. Buchweizen, inländischer 185—190 M, do. fremder 185—190 M. Gelsaaten, Winterraps, feucht —, trocken Ai. Leinsaat, feine —, M, mittl. —, —M. Laplata 345,00-350,00 M. Bombay 360,00—370,00 M. Rübel, raffiniertes 66,00 M. Rapskuchen (Dresdner Markert) lange 13,50 M, runde M Leinkuchen (Dresdner Marken) I 19,50 M, II 19,00 M. Mal, 26,00-31,00 M. weüeninefile (Dresdner Marken): Kaiserauszug 37,50—38,00 M, Grießlerauszug 36,50—37,00 M, Semmelmehl 35,50—36,00 Ak, Väckermundmehl 34,00—34,50 M, Grießlermundmchl 25,00 bis 26,00 M, Pohlmehl 18,00—19,00 M. Roaaennrehle (Dresdner Marken) Nr.O 25,50—26,00 M, Nr. 0/1, '24,50-25,00 M, dir. 1 23,50-24,00 M, Nr. 2 21,00—22,OOM Nr. 3 17,00—17,50 M, Futtermehl 13,80—14,00 M, ercl. der städtischen Abgabe. weizenkreie (Dresd. Mark.): grobe 11,40—11,60, feine 10,80—11,00. Roggenkleie (Dresdner Marken): 11,40—11,60 M. wo er zu seiner großen Bewunderung den Detektiv antraf, der in dem WirtSzimmer der „Traube" gemütlich hinter ein« vollen Flasche saß. „Gestern sind Sie abgsreist und heute finde ich Sie wieder hier?" srug er, indem er demselben die Hand schüttelte. „Er klären Sie mir gefälligst dieses Rätsel." „Die Geschichte ist sehr einfach", entgegnete Stumpf lächelnd, „Auf der Reiss fiel e§ mir mit einem Male ein, daß ich mir nach dem guten Geschäfte, welcher ich gemacht, wohl noch eins kurze ErholungSzeit hie;selbst gönnen dürste, und da«^ für telegraphierte ich an meine vorgesetzte Behörde, ich hätte das Geld zurücksrhalten und erwarte in Hohenheim weitere In struktionen, ob ich Heimreisen oder vielleicht noch irgend eine andere Angelegenheit in Europa erledigen sollte." „Das freut mich außerordentlich", sagte der erster« herzlich. „Uebermorgen wird meine offizielle Verlobung mit Fräulein Haubrecht gefeiert und dabei dürfen Sie nunmehr selbstverständ lich nicht fehlen.' Diese Einladung nahm Herr Stumps gern und dankbar an. Beide blieben noch eine Zritlang bei einem Glase Wein in lebhaftem Gtsp-äch beisammen und begaben sich erst gegen Mitternacht zur Ruhe. Am nächsten Morgen schrieb Ferdinand dem Baron einen sehr höflichen Brief, worin er ihm mitteilte, daß er mit seiner Familie solange auf der Burg bleiben könne, al» eS ihm gut dünke, indem er demselben gleichzeitig seine Verlobung anzeigte, lud er ihn nebst seinen Angehörigen rin, an der am anderen Tags stalifindeuden Feier teilzunshmen. Dis Verlobungen wurden damals in den Städtchen und Dörfern am Rheine mit weit größerem Pomp und Kostenauf wands gefeiert, als dies heute ver Fall ist. Man setzte eine eine Ehre darein, möglichst großes Aufsehen bei einer solchen Gelegenheit zu erregen und seinen Reichtum recht glänzen zu lassen. (Fortsetzung folgt.)