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Scr. 30 Pulsnitzer Wochenblaatt. — Dienstag, ven 15. März 1310 Der Artikel schließt mit scharfen Angriffen gegen den Thronfolger. Dänemark. Eine aufsehenerregende Skandalaffäre bildet das Stadtgespräch in Kopenhagen. Durch einen Zufall wurde entdeckt, daß der Herausgeber des Christ lichen Tageblattes, Mathiesen, mehrere Mitglieder der Königlichen Familie, insbesondere den jüngsten Sohn des Königs Prinzen Harald,, durch Privatdetektivs überwachen ließ. ES handelte sich bei ihm offenbar darum, den Prin zen eines unpassenden Privatlebens zu überweisen. Bon einer dem Prinzen nahestehenden Seite wurde nun der Versuch gemacht, eines der Privatdetektivinstituts durch Geld zu bewegen, die Verfolgung des Prinzen aufzugeben. Ministerpräsident Zahle hat eine große Untersuchung gegen mehrere Detektivbureaus eingeleitet und gedenkt sie wegen Beleidigung der Königlichen Familie unter An klage stellen zu lassen. SScdsiscbsr Landtag. Dresden, 18. März II. Kammer. Vor Eintritt in die Tages ordnung gibt Abg. Däbritz (Kons.) eine Erklärung ab, in der er die von ihm und dem Abg. Spieß am 9. ds. Mts. aufgestellte Behauptung, in Wurzen seien, als dort die Sozialdemokraten die Mehrheit im Stadtparlament besaßen, die Gemeindesteuern auf 250 der. Staatseinkommensteuerskala gestiegen, wiederholt und zahlenmäßig dargelegt, daß tatsächlich die abgeleugnete sozial demokratische Mehrheit bestanden habe. Seine Erklärung wird von der linken Seite mit des Hauses mit Hohngelächter beant wortet und es fallen die Rufe „Unwahrheit" und „Unverfroren heit". Wegen des letzteren Zurufes erhält Abg. Riem lSoz.) vom Präsidenten vr. Bogel eine Rüge. Den 1. Punkt der Tagesord nung bildet die Schlußberatung über die Kapitel 86 des ordent lichen Etats, Oberrechnungskammer betreffend. Abg. Keimling (Soz.) verweist auf den ausführlichen schriftlichen Bericht und be antragt, die Ausgaben mit 231 916 M zu bewilligen. Nach kurzer Aussprache zwischen dem Finanzminister vr. v. Äüger und dem Vorsitzenden der Finanzdeputaton Or. Hänel über die Tätig keit der Oberrechnungskammer inbezug auf Vorschläge im Inte resse der Verbesserung der Vereinfachung der Verwaltung tritt die Kammer dem Anträge der Deputation einstimmig bei. Bei Ka pitel 60 des ordentlichen Etats Hochbauvcrwaltung cntspinnt sich eine längere Debatte über die Kosten des Umbaues des Dresdner Hofopernhauses. Berichterstatter Abg. harter Kons.) beantragt namens der Deputation die Einnahmen mit 161709 M zu ge nehmigen und die Ausgaben mit 1 159791 M zu bewilligen. Trotz mancher Bedenken in verfassungsrechtlicher Beziehung darüber, ob der Staat oder die Zivilliste die Kosten für den Umbau zu tragen habe, erklären die Abgeordneisn Bauer tNatl., Günther (Freis.) und Mehnert (Soz.) namens ihrer Parteifreunde die verlangten Ausgaben bewilligen zu wollen. 3. öffentliche ItMveMdncten-Sitzlmz am 12. März 1910, V28 Uhr abends im Sitzungssaals des Rathauses. Anwesend 14 Mitglieder, 1 entschuldigt. Vom Rate: Herr Bürgermeister Or. Michael Sitzungsleiter: Herr Vorsteher Hedrich. Beraten und beschlossen wurde folgendes: 1. Das Gesuch des Gebirgs- und Verschönerungsvereins für Puls nitz und Umgegend wird dem Ratsbeschlusse gemäß geneh migt, wonach diesem Vereine eine laufende Beihilfe von jährlich 150 M aus der hiesigen Stadtkasse auf 3 Jahre ge währt werden soll. 2. Von dem vorliegenden Dankschreiben des Vorstandes für das Haushaltungslehrerinnenseminar in Dresden-Gruna, für eine aus hiesigen städtischen Mitteln gewährte Beihilfe, wird Kenntnis genommen. 3. Die Einflurung der hiesigen Rittergutsparzelle Nr. 485 c an der Kamenzer Straße in den Stadtbezirk Pulsnitz, welche vom Herrn Bildhauer Sachse käuflich erworben ist, wird ge nehmigt. 4. Die für Reparatur des Küchenherdes im Ratskeller entstandenen Kosten sollen aus der Stadtkasse erstattet werden. Dieser Küchenherd, welcher bisher Eigentum des Ratskellerpachters war, geht in den Besitz der Stadt über. 5. Der abgeänderte Entwurf für die Bauordnung der Stadt Puls nitz wird nach eingehender Beratung in seiner vorliegenden Fassung genehmigt und den Vorschlägen des Vauausschusses und des Rates zugestimmt. 6. Zu dem in hiesiger Stadt geplanten Postneubau neben dem Böttnerschen Grundstücke an der Kamenzer Straße tritt das Kollegium den Beschlüssen des Bauausschusses und Rates gegen eine Stimme bei, wonach auf Grund der vorliegen den Kostenanschläge für dieses Gebäude, welches von Seiten der hiesigen Stadt gebaut werden soll, ein Mietzins von 7500 M jährlich gefordert werden soll. Außerdem beschließt das Kollegium, daß bei den Ver- Handlungen darauf Rücksicht genommen werden soll, daß die jetzt bestehenden Telephonverhältnisse, besonders während der Nachtzeit, nicht verschlechtert werden und für die Paketab fertigung die örtlichen Verhältnisse Berücksichtigung finden sollen, insbesondere, daß eine verdeckte Einfahrt geschaffen wird. Hierbei sollen Vorkehrungen getroffen werden, daß die vorliegenden Kostenanschläge keinesfalls überschritten werden. — Hierauf geheime Sitzung. — Neueste direkte Meldungen von Hirsch's Telegraphischen Bureau. Burgstädt, 16. März. Die Handschuhfabrik von Arthur Kretzschmar steht seit r/,12 Uhr nachts in Flammen. Berlin, 15. März. Professor Cerebotani führte gestern Abend in der „Urania" zum ersten Male den von ihm erfundenen drahtlosen Taschentelegraphen praktisch vor" Sette 3. Zu dem Apparat von kaum Handgröße gehört weiter nichts als eine Antenne. So ausgerüstet kann der Be sitzer von jeder beliebigen Zentralstelle angerufen werden. Professor Cerebotani ist bekanntlich Priester an der Münch ner Frauenkirche. Bremen, 15. März. Gegen die Maßregelungen der sozialdemokratisch gesinnten Lehrer waren für gestern abend fünf große öffentliche Protestversammlungen einberufen. Sämtliche Lokale waren überhüllt. Große Menschenmassen warteten außerhalb der Lokale aus den Schluß der Ver sammlungen. Auf vorherige Verständigung schlossen die Versammlungen zu gleicher Zeit. Die Teilnehmer zogen unter Abstngung von Liedern und Hochrufen auf den ge maßregelten Lehrer Holzmeier, fowie Pfuirufe auf den Senat zum Rathause. Zu Zusammenstößen mit der Po lizei kam es nicht, da sich diese passiv verhielt. Paris, 15. Mürz. Der „Matin" weiß über die gest rige Sitzung des deutschen Reichstages folgendes zu be richten: In dem Augenblick als der Reichskanzler die Erklärung abgab, daß er einen Gesetzentwurf über die Verfassung in Elsaß - Lothringen ausgearbeitet habe, herrschte im Reichslage zunächst große Verblüffung, welche bald einem lebhaften Beifall Platz machte, an dem sich alle Parteien beteiligten mit Ausnahme der Alldeutschen Der Korrespondent des Blattes interviewte eine Anzahl Persönlichkeiten in den Wandelgängen des Reichstages. Der Abgeordnete Ricklin erklärte: Was den Inhalt des Gesetzentwurfes betrifft, ist es verfrüht, hierüber Vermu tungen anzustellen. Hinsichtlich der Form des RegimS würde das durchaus demokratische Land die Republik be vorzugen. Eine Dpnastie würde große Mühe haben, Wurzel zu fassen. Abg. Prinz Löwenstein äußerte sich wie folgt: Unleugbar ist man in Elsaß-Lothringen hin sichtlich der Forderung der Gewährung der Autonomie in eine aktive Periode eingetreten. Das übrige: Regim, Wahlmodus usw. seien nebensächliche Fragen. Ein an derer Abgeordneter empfiehlt abzuwarten, bis der Bun desrat sich geäußert hat. Indessen müsse man erstaunt sein über die Schnelligkeit, mit welcher Elsaß-Lothringen triumphiert habe. vr. Paasche sagte: ES handele sich um eine sehr geschickte Maßnahme der Reichsregierung, welche jeder Agitation ein schnelles Ende mache. Ich vermute, daß der Gesetzentwurf weitgehende Bestimmungen zugun sten Elsaß-Lothringens enthält, da sonst der Reichskanz ler nicht mitgeteilt hätte, daß seine Arbeit beendet sei 4s10llMk8tsg0WkMfmckgomM Selbstgefertigte ohne Farbenzusatz empfiehlt I Üiiüoiio, Pfefferküchlerei! 5 — OeveürrmüIIerei m. elektr. Betrieb. — MiikNNNSN nach Auslegen eines Pak. zu 50 Pf. Suche für sofort Ma)c Isntsck, Central-Drogerre. zwei Mädchen und Maoaren uns jüngeren Weöer emen ff. geschliffenen Gläsern, mit mit Lpulvlinnen unä kNW »M, »emWl Ii»Nn7,»s )en anaenommen Vd d «L werden L. <Z. kübnsr G. m. b. H. EmM-rh« Kinder A^it M KM steht zum Verkauf bei ! mit ca. °/. Zoll Einteilung vergibt ! IK-ZLLL steht zum Verkauf bei Kurt Sräko, Pulsnitz i. S. Lange, Rittergut Ohorn. Kälber 8i6ll6N-6e8uoIi6. Offene 8ie»en. 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