Volltext Seite (XML)
Nr. S6. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 11. Mai 1Z0S. Seite 2. Diese Abteilung ging sofort ans Berbinden der im Busch und auf der Wiese liegenden Verwundeten. Die dritte Abteilung war eine Trägerabteilung — 18 Mann —, welche 8 Tragen und 2 Fahrbahren, sowie Schienmaterial führte. Sie kam ungefähr zu gleicher Zeit mit dem HilsSzug an der Unfallstelle an, welcher vor und während der Fahrt mit Linxweiler-, Grundschem und Hamburger System eingerichtet worden waren. Alle Einzelheiten der Uebung gingen gut vonstatten, auch das Einladen in die Güterwagen wurde trotz der Terrainschwierigkeiten gut ausgeführt. 7 Uhr 7 Minuten waren sämtliche Tra gen mit Verwundeten verladen. Der Zug fuhr darauf mit s mtlichen Mannschaften nach dem Bahnhof, wo ent laden wurde. Auf dem Stellplätze vor dem Kolonnen- fchuppen erfolgte eingehende Kritik, und die Uebung wurde mit einem dreifachen Hoch aus den König geschlossen. — Am Abend des Sonntag wurde in dem einfach, aber ge schmackvoll dekorierten Schützenhaussaale ein Festkommers abgehalten, in dessen Mittelpunkt Bilder aus dem Kolon nenleben standen. Den einleitenden und verbindenden Text sprach wirkungsvoll Fräulein Mothes. Die Bilder, welche die Tätigkeit der Sanitäter in Krieg und Frieden darstellten, machten einen tiefen Eindruck auf die Anwe senden, die denn auch mit dem verdienten Beifall nicht geizten. Vor und nach diesen Bildern trat der schon rühmlichst hier bekannte und gefeierte Pistonvirtuos Herr Paul Wiggert aus Dresden auf. Wurde er schon bei seinem Auftreten aufs stürmischste begrüßt, so folgten sei nen Darbietungen, namentlich dem Potpourri aus der Walküre, enthusiastische Kundgebungen. Am Flügel wurde er in hervorragender Weise von Herrn Karl Pretzsch aus Dresden begleitet. Es waren hohe Kunstgenüsse, die diese beiden Herren dem Publikum boten, und diese «klein lohnten schon reichlich den Besuch des Kommerses, der vom Vorsitzenden, Herrn Or. Kreyßig mit herzlichen Worten des Dankes für das zahlreiche Erscheinen und einem Hoch auf Kaiser und König eröffnet worden war. Die Pau sen füllten Jnstrumentalvorträge der Stadtkapelle, allge meine Gesänge und Reden in großer Zahl aus. Der Kommersleiter, Herr Or. Kreyßig, entrollte ein lebendiges Bild über die Entwickelung der Kolonne in den 10 Jah ren des Bestehens und endete seine Worte mit einem be geistert aufgenommenen Hoch auf die Protektorin des Roten Kreuzes, die Kaiserin. Sodann überreichte Herr Amtsrichter Reichert nach herzlicher Beglückwünschung und Dankesworten für die rege Tätigkeit der Kolonne im Na men des Zweigvereins vom Roten Kreuz eine Festgabe von 75 M. Herr Kolonnensührer Frenzel nahm Veran lassung, für das der Kolonne bisher von Seiten der Bür gerschaft, von Vereinen und der Stadtverwaltung erwie sene Wohlwollen zu danken und endete mit einem Hoch auf die Stadtvertretung, worauf Herr Stadtverordneten vorsteher Hedrich, da Herr Bürgermeister Or. Michael am Erscheinen behindert war, mit anerkennenden Worten ent gegnete. Herr Sektionsführer Moschke sprach auf das Rote Kreuz und den hiesigen Zweigvereinsvorstand. Fer nerhin widmete Herr l)r. Böhme aus Kamenz warme Worte der Freundschaft, wie auch die Großröhrsdorfer Kolonne einen herzlichen Gruß entbot Gegen Schluß des Kommerses wurden dem Kolonnenarzte Herrn Or. Kreyßig und den fünf Mitbegründern der Kolonne, den Herren Kolonnenführer Frenzel, Kolonnensührer - Stellvertreter Schmidt, Hoffmann, Hauptmann, Pötzschke je eine sehr wohlgelungene, von Herrn Alfred Kahle angefertigte pho tographische Aufnahme der Gesamtkolonne durch Herrn Sektionsführer Kreische! im Namen der Kameraden über reicht. Alles in allem genommen, kann man sagen, daß der Kommers einen schönen und würdigen Verlauf nahm. Der Besuch mar ein reger, konnte aber im Hinblick auf die idealen Bestrebungen der Kolonne ein noch zahlrei cherer sein. Das finanzielle Ergebnis entsprach daher leider nicht den gehegten Erwartungen. Die auS 38 Mann bestehende freiwillige Sanitätskolonne hat in der immer hin noch kurzen Zeit ihres Bestehens eine rege Tätigkeit hinter sich. Erste Hilfe ist in 300 Fällen von ausgebil deten Sanitätern geleistet worden. Die Zahl der mit dem Krankenwagen ausgeführten Transporte beträgt 15. Außerdem wurden von der Sanitätskolonne bei Volks festen und sonstigen öffentlichen Veranstaltungen Sani tätswachen gestellt. Möge die Pulsnitzer Sanitätskolonne so weiter schaffen im Dienste der notleidenden Mitmen schen und ferner gedeihen zu ihrem eigenen und unsrer Stadt Wohle! Pulsnitz, 10. Mai. Am heutigen Todestage des Herrn Fabrikbesitzers Paul Raupach, der ein treuer Freund und Förderer unseres Schulwesens war, legte eine Abordnung des Lehrerkollegiums in dessen Auftrage am Grabe einen Lorbeerkranz mit der Widmung: Aus Dankbarkeit! nieder. Pulsnitz. Die Schulleitung schreibt u-Z: Nach Ostern dieses Jahres ist der für das neue Schuljahr aufgestellte Klassen- und Stundenplan einer Aenderung unterworfen worden. Die Beweggründe hierzu trugen rein unterricht lichen Charakter; die Aenderung erfolgte auf Wunsch der vorgesetzten Fachbehörde. Hierdurch wurde eine Umstell ung des Schulanfanges der beiden -<-Abteilungsklassen des 2. Schuljahrs von 7 auf 9 Uhr und umgekehrt nötig. Es ist eine bedauerliche Unwahrheit, wenn in einer Zu schrift an die Schulleitung die Behauptung ausgestellt wird, diese Aenderung sei erfolgt „durch Vorsprechen ei niger Eltern von Kindern dieser Klasse, denen dieser Schul anfang eben auch nicht behagte" .... „Die Aenderung der Zeit von 7 aus 9 Uhr ist durch genanntes Vorstellig werden nur für die andere Klasse Vlla getroffen worden, bei der anderen bleibt es bei 7 Uhr. Ich finde das ja dann nicht ganz gerecht." — Diese Behauptungen sind völlig aus der Luft gegriffen; die Schulleitung wird hier in geradezu empörender Weise verdächtigt. Es wird da her festgestellt, daß sich beim Schuldirektor über diesen 7 Uhr-Anfang niemand, weder in diesem, noch im vor hergehenden Schuljahr beschwert hat und daß die vorer wähnte Aenderung in keiner Weise von Elternkreisen be einflußt ist, weder direkt noch indirekt. — Hierbei sei noch mals daraus hingewiesen, daß die Schulleitung sehr gern auch für die andere 7. Klasse den Anfang auf 9 Uhr fest gesetzt hätte, dies aber — wie nachgewiesen — technisch unmöglich ist. Im Vorjahre lagen die Verhältnisse ähn lich. Deshalb faßte der Schulausschuß am 1. Mai 1908 den Beschluß, sich mit diesem 7 Uhr-Beginn einverstanden zu erklären. Sckuläirsktor Drück. Pulsnitz. Die hier vorige Woche aufgegriffene geistes schwache Frau ist aus Falkenstein b. Zwickau gebürtig und von ihren Angehörigen bereits dahin abgeholt worden. Pulsnitz. Bei dem heute abgehaltenen Viehmarkte waren 120 Schweine und 65 Rinder aufgetrieben. Der Geschäftsgang war leidlich gut. — St. Marmertustag ist heute. Der 11. Mai wie die beiden folgenden Maitage sind wegen der starken Nachtfröste, die jegt gewöhnlich erfolgen, recht gefürchtet. Daher hat auch der Volksmund manches Sprüchlein auf sie geprägt. So heißt eS: „Mamertus, Pankratius und Servatius geben ost Kälte und Regenguß." Aber auch andere Tage gellen als „strenge Herren", so der Boni- faciustag, der Horatiustag. Von ihnen heißt es: Pan kratius, Servatius und BonifaciuS machen dem Gärtner noch manchen Verdruß." Auch ein Vierzeiler existiert, der lautet: „Pankratius, Horalius, Servatius, der Gärtner sehr beachten muß. Gehen sie vorüber ohne Regen, dem Weizen bringt es großen Segen." Auch für den Winzer sind die gestrengen Herren von nicht zu unterschätzender Bedeutung, denn ein Spruch sagt: „Ist Pankratius schön, wird guten Wein man sehn." Servatius und BonifaciuS stehen in einem gewissen Zusammenhänge miteinander. So heißt es: „Ein guter Servatius macht einen guten Vontfacius. ' Derartige Bauernregeln, die Bezug nehmen auf die drei gestrengen Herren, sind fast allen Völker schichten Europas eigen. So sagt der Franzose: „8t. planiert, 81 8ervais et 8t. panerace sont toujours äe vrais saints cie Zlace." Zu deutsch: „Mamertus, Pankratius und Servatius sind immer die wahren Eisheiligen." Sind die gestrengen Herren vorbei, dann sind Nachtfröste nicht m.hr zu befürchten, denn eine alte Bauernregel sagt: „Kein Reif nach Servaz, kein Schnee nay Bonifaz." Kamenz. Am 8. Mai feierte Herr Geometer Rentsch fein 30 jähriges Berufs- und Ortsjubiläum. An diesem Tage wurde ihm so recht die Wertschätzung, die er sich durch sein berufliches Wirken und seine vielen öffentlichen Verdienste erworben, zum Ausdruck gebracht — Der Gemeinderat zu Höckendorf gibt bekannt, daß wegen Beschotterung der obere von Höckendorf nach Lomnitz führende Kommunikationsweg, Purz. Nr. 758, vom 11. bis 19. d. M. gesperrt ist. Der Fährverkehr wird aus den von Lomnitz nach Laußnitz führenden sogenannten Schlä- genweg verwiesen Königsbrück, 7. Mai. Fleißig wie die Bienen sind jetzt die Leute auf dem hiesigen Truppenübungsplätze mit dem Abfahren von Holz und Reißig. Da es aber nicht möglich ist, das viele Reißig abzusahren, so sind jetzt die meisten Käufer von Holzschlägen gezwungen, selbiges an Ort und Stelle zu verbrennen. Daß das Verbrennen bei den stürmischen Tagen recht gefährlich ist, ergibt die Tat sache, daß innerhalb drei Tagen (4., 5., 6. d. M.) fünf Waldbrände in der Nähe von Otterschütz entstanden sind, wovon zweien nur durch die schnelle und energische Hilfe leistung des herbeigerufenen Militärs Einhalt geboten wurde. Durch das Feuer sind leider auch viele Klötzer, mehrere Klaftern und Meterscheite angebrannt bezw. ver brannt. Einem Schwepnitzer Holzhändler erwächst allein ein Schaden von 200 bis 300 Mark. Dresden, 10. Mai. Se. Majestät der König nimmt nach seiner Rückkehr von Tarvis vom 16. bis 19 Mai Aufenthalt in Sibyllenort. — Am 25. Mai trifft Seine Majestät der König in Chemnitz zur Besichtigung des dortigen Ulanen-Regiments ein. — Am 8. Juni rrifft Se. Majestät der König in Leipzig ein, um die Parade über die dortige Garnison abzuhalten. Dresden. Der „Dresdner Orpheus", einer der größten Männergesangvereine Dresdens, beging am Sonnabend und Sonntag das Fest seines 75jährigen Bestehens in glanzvoller Weise. Aus allen Gauen Deutschlands, jaus Wien, Prag und andern ausländischen Städten waren Deputationen befreundeter Vereine erschienen. Am Sonn abend gab der „Dresdner Orpheus" in dem bis auf den letzten Platz ausverkauften Opernhause ein Festkonzert zum Besten des Pensionsfonds des Singechores der König lichen Hofoper, das einen Reinertrag von etwa 4000 Mark erbrachte. Das glänzende Konzert wurde durch die An wesenheit der Prinzessin Johann Georg ausgezeichnet. Am Sonntag sand im GewerbehauSsaale ein Jubiläums- aktus statt, bei dem der Orpheus sang, die Hofschau spielerin Fräulein Treßnitz einen Prolog sprach, der Jubelvereinsvorsitzende Rechtsanwalt Binnengräber eine Festrede hielt, verdiente Vereinsmitglieder und Kompo nisten geehrt wurden und zahlreiche Deputationen unter Darbringung kostbarer Geschenke Glückwünsche übermit telten. Dem Festaktus wohnten u. a. Vertreter der Staats regierung und der städtischen Kollegien Dresdens bei. Außerdem verbrachte der Jubelverein mit seinen Gästen bei einem Kommers und einem Festmahl mehrere Stun den fröhlicher Geselligkeit. Bischofswerda, 10. Mai. In der am Sonnabend ab gehaltenen außerordentlichen Kirchenvorstandssitzung trat nach Vortrag des geradezu glänzenden Gutachtens, das die Herren Direktor Jochen und Drvckereibesitzer Keller dem Kirchschullehrer Otto Karl Tutschke in Schweikershain bei Döbeln ausgestellt hatten, der Kirchenvorstand der einstimmigen Wahl dieses Herrn zum Lehrer und Orga nisten durch den Schulausschuß nicht bloß einstimmig bei, sondern verzichtete auch auch auf seinen früheren Beschluß, dcn vom Schulausschuß gewählten Herrn zu einer Probe auf der Orgel einzuladen. Großharthau. In Verbindung mit dem 50jährigen Stiftungsfeste wird hier am Himmelfahrtstage (20. Mai (HOH) die Jahresversammlung des bienenwirtschaftl. Bezirksverbandes „Westliche Lausitz" abgehalten, von ( Uhr ab findet Vorver sammlung der Imker im prinzl. Gasthofe „Zum Kyffhäuser" am Schlosse und Besichtigung von Bienenständen statt. Die Hauptversammlung beginnt ff,3 Uhr im genannten Gasthofe, wozu folgende Geschäftsordnung festgestellt worden ist: s. Begrüßung. 2. Vortrag des Geschäftsführers vom bienen wirtschaftlichen Hauptvereine, Herrn Lehrer Lehmann aus -Llstra über das Thema: „Gehe hin zur Bieue und lerne Von ihr!" 3. Aussprache über den gehörten Vortrag. 4. Ufitteilungen. 5- Kassenbericht des Verbandskassierers Herrn prwatus Richter aus Arnsdorf. 6. Wahl des Ver sammlungsortes für 7. Schlußwort. Neukirch, 10 Mai. Zu ein m besonders erhebenden und feierlichen Gottesdienste gestaltete sich der gestrige Vormittagsgottesdienst, an dem unser neugewählter Herr Diakonus, der bisherige Predigtamtskandidat Rudolf Stempel durch Herrn Geheimen Kirchenrat Meier aus Bautzen unter Assistenz des Herrn Pfarrer Rosenkranz aus-Dresden, sowie des Herrn Pfarrer Dillner hier ordi niert und in sein Amt eingewiescn wurde. Während der Herr Geheime Kirchenrat die Losung des gestrigen Sonn tags „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder" seiner Einweisunqsrede zu Grunds legte, hielt der neue Geistliche über Jesaias 34, 3 u. 4 seine Antritts predigt. Verschönt wurde die Feier vom Kirchenchor durch die Motette von Stein „Wer unter dem Schirm des Höch sten sitzet usw." Möchte unserm neuen Seelsorger eine lange Wirkangszeit in unserer Kirchgemeinde beschieden sein! Bautzen, 10. Mai Zu seinem 50jährigen Berafsju- biläum wurde Hrc Buchdruckcre besitzer Paul Monse von vielen Seiten, so vor allem auch von seinem Personal, reich beschenkt und beglückwünscht. Eine Deputation, bestehend aus den Herren Buchdruckereibesitzern Marx-Rei- chenau, May-Bischofswerda und Witte-Löbau überreichten vornehm ausgestattete Gedenkblätter des Deutschen Buch- druckeroercins und des Bezirksvereins der Buchdruckerei- besitzer und Verleger der Kreishauvtmannschast Bautzen. Auch der Ortsverein der Buchdruckereibesitzer überbrachte ein Ehren Diplom. Das Personal hat seinen Jubelchef mit einem Gutenberg-Gemälde erfreut. Der Schriftsetzer Ernst Schreiber, der am 1. d. M. das gleiche Jubiläum feierte, erhielt vom Deutschen Buchdruckeroerein ebenfalls ein Diplom und von der Gewerbekammer Zittau eine Anerkennungs-Urkunde. Bantzen, 10. Mai. Die Bundesversammlung Ober- lansitzer Sattler und Tapezierer fand gestern Nachmittag hier im „Bürgergarten" statt, zu der rund 70 Meister der Innungen aus Löbau, Zittau, Görlitz, Bischofswerda, Kamenz und Bautzen erschienen waren. Um halb 3 Uhr wurde die Versammlung vom Vorsitzenden Obermeister Oskar Berger-Löbau eröffnet; nach Begrüßung durch den Obermeister Pietsch der Bautzner Innung brachte auf Wunsch der Bundesschriftführer Meister Pelz-Löbau das Protokoll der letzten in Löbau stattgefundenen Versamm lung zur Verlesung. Sodann hielt Meister P. Verger- Görlitz einen interessanten Vortrag über Preisberechnung bei Herstellung von Sattler- und Tapeziererwaren, Buch führung und dergleichen. In der anschließenden Debatte wurde auf verschiedene in letzter Zeit im Tapeziererfach vorgekommene Fälle hingewiesen, daß die in Frage kom menden Meister nicht zu rechnen verstehen und daß es in der Hauptsache die seien, die den Versammlungen fern bleiben Obermeister Klahre-Bautzen, Vorsitzender von 16 Innungen des Bautzner JnnungSauSschusses, ermahnt zu immer festerem Zusammenschluß und größerer Einig keit. Hierauf erörtert Meister Sommer-Bautzen verschie dene Mißstände bei Akkordarbe ten in jedem Kollegen zwar bekannter aber leider nie ausgesprochener Weise. An der lebhaften Aussprache beteiligten sich Meister aus Görlitz, Löbau, Zittau, Bautzen usw. Schließlich wurde der Vorstand beauftragt, Vorschläge um Beseitigung die ser Uebelstände in der nächsten Bundesversammlung zu machen; jeder Kollege sei ersucht, diesbezügliches Material an den Vorsitzenden zu senden. Weiter referierte an Stelle des erkrankten Kollegen Lange, Meister Pietsch Bautzen über den immer mehr überhandnehmenden un auf das reelle Gewerbe schädigend wirkenden Uebelstm der Detail-Reisenden. Nach einer lebhaften Debatte langte schließlich ein Antrag zur Beschlußfassung, der ' hin geht, daß BundcSmitglieder diejenigen Lieferant die Warenhäuser, Ramschbazare und Privatkundschaf^' suchen, aus der Liste rhrer Lieferanten streichen und dem solche Fälle dem Bundesvorsitzenden anzeigen Laufe der Versammlung gelangte auch ein Schreib Gewerbekammer Zittau zur Verlesung bezüglich der^^ arbeit der Gesellen. Zum Schluß der sehr anreck" laufenen und abends 7 Uhr beendeten Tagun "E? beschlossen, die nächste Bundesversammlung im I," 9 - in Zittau abzuhalten. Löbau, 6. Mai. Primarius O. Or. Katze ^ be liebter Kanzlerredner, der sich auch oft mit gro"" - öffentlich in Reden und besonders schriftsteller^ betätigt hat, hat nach dem „Sächs. Post." die Absicht, ^nit 1- Juli aus dem Dienst zu scheiden. Markneukirchen. Eine kommunale Differenz, deren Ausgang auch weitere Kreise interessieren dürfte, fano in der letzten Stadtverordnctensitzung ihren Abschluß. Der Rat hatte beschlossen, dem Stadtkassen-, dem Sparkassen kontrolleur und dem Polizeiregistrator die Pensionsbe rechtigung zu verleihen, die Stadtverordneten lehnten je doch den Beitritt zum Ratsbeschlusse ab, und der Rat lehnte nunmehr in einer gemeinschaftlichen Sitzung die Pensionsberechtigung ebenfalls ab. Trotzalledem nahm die Kreishauptmannschaft eine Differenz zwischen den bei-