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— S14 — steuert bleiben? In der 7. und 8. Gasse müsse ja von weit geringerem Vermögen eine Abgabe entrich tet werden.' Noch auffallender sey es, wenn eS bei der 3. zur 2. Gasse von 4000 gleich auf 6000 Thlr. springe. Wer also 4050 Thlr. besitze, müsse 6000 Thlr. ver steuern. Ja, von der 2. Gasse zur ersten steige es von einem Vermögen über 6000 Thlr. sogleich bis zu dem über 10000 Thlr. Wenn mithin Jemand 6050 Thlr. besitze; so müsse er ebendasselbe beitragen, was der, welcher über 10000 Thlr. zu disponiren habe, also im Verhältniß zu Letzterem 3050 Thlr. zu viel versteuern. Oder umgekehrt: der, welcher 10000 Thlr. besitze, dürfe im Verhältnisse zu Jenem 3050 Thlr. unversteuert lassen re. Am allerauffallendstcn sey aber die 1. Gasse mit ihren 3 Unterabtheilungen. Für diese sey-in dem Localstatute, außer daß es heiße: wer über 10000 Thlr. besitze, gar kein Anhalten ge geben. Wolle man, was aber blos Willkühr und nicht in dem Statute begründet sey, annchmen, dass die, welche über 10000 bis mit 20000 Thlr. besäßen, in die Gasse 1e gehörten, ferner diejenigen, die Uber 20000 bis mit 40000 Thlr. im Vermögen hätten, in die Gasse 1d und die, welche über 40000 Thlr., und sollten es Millionen seyn, im Eigenthume hätten, in die Gasse 1 a zu setzen wären; wie komme nun der, welcher 10100 Thlr. besitze, zu der Verpflichtung, eben so viel Vermögen zu versteuern, als der, welcher 20000 Thlr. im Besitz habe? re. Oder: warum solle derjenige, welcher 40000 Thlr. habe, nicht mehr, als der, welcher 20100 Thlr. besitze, bezahlen? rc. Hieraus solge sonnenklar, daß die dermalige Clas seneinrichtung höchst mangelhaft sey und nicht nur zu Unbilligkeiten, sondern sogar zu Ungerechtigkeiten fuh ren müsse, die man nicht verantworten tonne. Dazu komme aber noch, daß die Beitragssätze selbst mit der Steigung des Vermögens in keinem richtigen Verhältnisse stünden. Denn während es z. B. bei der 6. zur 5. Gasse um —-5 Ngr. —-, von der 5. zur 4. und 4. zur 3. Gasse, bei je 1000 Thlr. Vermögenserhöhung, um — - 7 Ngr. 5 Pf. bei ein facher Anlage steige, sey bei der 2. Gasse bis zu 1v, bei einer Steigung des Besitzthums um 4000 Thlr., blos ein Unterschied von —- 15 Ngr. —-, bei 1v bis 1d, wo sich das Vermögen um 10000 Thlr. er höhen könne, ein Unterschied von nur—- 20 Ngr.—-, sowie von 1d bis 1», bei einer möglichen Steigung des Besitzes um 20000 Thlr., eine Erhöhung der ein fachen Anlage blos um 1 Thlr. 15 Ngr. —- (nach der jetzigen Annahme) statt finde. Es sey hier noch gar nicht zu untersuchen, ob sich die fraglichen Ver- mögenSbestande im Orte befinden; es handle sich jetzt um das Princip und dessen Feststellung. So viel sey gewiß, daß das Localstatut einer Ab, änderung, Verbesserung und Vervollständigung drin gend bedürfe. Die Stadtverordneten fühlen sich au ßer Stand, so lange, als den Mängeln desselben nicht abgcholfen sei, sich ferner einer Abschätzung zu unter ziehen. rc. Es sey um so dringender, diese Angelegenheit zu beschleunigen, als das jetzige Calaster blos auf 3 Mo- nare aufgestellt und dieß auch den Contribuenlcn, die in großer Anzahl zu reclamiren beabsichtiget hättell (von den wirklichen Reclamantcn abgesehen), tröstend mitgetheilt worden wäre, weshalb sehr Viele von ih rem Vorhaben abgestanden Härten. Aus diesen Gründen haben die Stadtverordneten den einstimmigen Beschluß gefaßt: den Sladrrath angelegcntlichst zu ersuchen, Derselbe wolle längstens binnen 8 Tagen, vom Eingänge Die ses an, den größeren Bürgerausschuß wegen der nü- lhigen Bcrathung und Beschlußnahme über die obgc- dacyte, von den Verhältnissen dringlichst gebotene, Veränderung in der Stadtvcrfassung geneigr zusam- menbcrufen lassen, ein zum Vorsitze "dabei nothiges Mitglied des Stadtrarhcö zuordncn, den obgedachlcu Gegenstand, wie er in diesem Protocolle, sowie in dem vom 7. v. M. November beleuchtet worden, in Vortrag bringen und zur Beschlußfassung kommen lassen, ic. Kirchliche Nachrichten. Künftigen Sonntag predigt Hr. p. Wimmer. Am Mitt«. früh 8 Uhr halt Hr. Diak. Steudel allgem. Beichte. Seborne: IS») Joh. Georg Ad. Gläsel's, B. allh. u. E. in Kessel S. Fr. Adolph. 152) l unehel. S. in Remlcngrün. 15S) Mstr. Georg Ad. Zocher's, B. u. ^immerm. u. Soldarens allh. S. Reinhard Julius, iss) Cstian Aug. Sandner's, Pa- pierm. in Siebenbrunn todtgeb. S. Beerdigte: 14S) weil. Mstr. Cstian Fr. Rabe's, B. u. Schneid. aUH. Wittw. Joh. Sophie geb. Steiniger v. Erlbach. 144) Der obengen. todtgeb. S. in Siebenbrunn. 145) weil. Mstr. Joh. Ad. Wolf s, B. u. Lormstrs. der Schncidcrinnung allh. Wittw. Cstiane Margar. geb. Eckstein 54 I. 7 M. WT. mit LP. 146) Joh. Georg Wunderlich s, E. in Schönlind Ehefr. Eve Margar. geb. Adler v. Raun 48 I. v M. 5 T. mit LP. 147) Mstr. Cstian Fr. Seidel's, B, u. Lisch!, allh. L. Cstiane Friederike 8 M. 26 L. Leichen-Cusse zu Adorf. Seit einiger Zeil sind mehrere Gesellschafts-Mitglieder mit ihren Beiträgen in Nest verblieben. Diese werden hiermit aufgeforderl, ihre schuldigen Reste bis zu den be- vorstehenden Weihnachts-Feiertagen unfehlbar abzusühren. Adorf, am 12. Dccbr. 18-12. Haupteinnchmer Lochmann und Eons, als Deputiere. Verkauf. Bei mir ist sofort ein großer Auszug» tisch sehr billig zu verkaufen. Adorf, am 12. Decembcr 1842. Louis Münch, auf dem Pforlenberge. Karl Todt: Redaktör; der Sladtralh: Verleger; Druck von Otto Meyer.