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58 Zugeständnisse des Landtags herbeiführen, wie sie die Annäherung an einen erweiterten Markt wohl ver dienten." „Welche wohlthätige Folgen ein Anschluß auf die Lombardei, Tyrvl, Böhmen, auf das seehandelnde Triest haben würde, sieht wohl Jeder ein, welcher diese gewerbthätigen Länder auch nur oberflächlich kennt, ja wir würden eine tcutsche Ansiedelung, unter Oesterreichs Auspicien im Archipelagus gegründet, kei neswegs für^ekne Unmöglichkeit, vielmehr für ein höchst wünsHenswerthes Vorkommniß halten." „Auch zu Lande und durch die Donau befähigen Lage,-Beharrlichkeit und Ruhe die österreichische Re gierung vor allen andern der überschießenden teutschcn Bevölkerung einen Abfluß in die herrlichen Länder der europäischen Türkei zu verschaffen, wenn die Pforte dereinst ihrem Schicksal verfallen seyn wird! welches die Großmuth der europäischen Mächte hin auszuschieben bemüht ist. — Mag man auch behaup ten, Oesterreich fehle dem Verein mehr, als der Ver ein ihm, und in andern Hauptbeziehungen stehe es ohnehin vereint mit den andern deutschen Landen, dennoch scheint der alte Beruf Oesterreichs, teutsche Herrschaft über nicht teutsche Lande auszudehnen, der feste Gränzwächter gegen Osten zu seyn, nur dadurch ganz erfüllt werden zu können, daß, wie eS bereits ausgehürt hat, sich abzuschließen, es nicht zu lange zögere, sich anzuschließen. Dann wird man es na türlich finden, daß die Ungarn alle Teutschen Schwaben nennen, lmd die Italiener die Otsterrei- cher ausschließlich Teutsche!" War daö Rechtens? Die Ehefrau des Webermstrs. Johann Michael R. zu F. war mit einem halben Wohnhause ansässig, wurde jedoch, da sie stets eine sehr säumige Bezahle- rin war, ausgeklagt, weshalb ihre Haushälfte zur Subhästazion gelangte. Um nun den Gläubiger we nigstens theilWkise um seine gerechte Forderung zu bringen, ruiiffkte..deren Ehemann, Mstr. R>, das hal be Haus dergestalt, daß eS an seinem wahren Wer- the bedeutend verlor. So z. B. hatte er in dem Ofen der Wohnstube ein großes Blech, sowie die Röhre herausgerissen, um den Ofen ganz werthlos zu machen. Derselbe war nun auch so sehr ruinirt, daß in demselben nicht ohne Gefahr mehr eingehcizt wer ¬ den konnte. Nichts desty weniger wurde von den R.schen Eheleuten, ohne alle Rüksicht auf die Gefahr, 'ortwährend in demselben gefeuert, bis sich am 12. Februar d. I. T. und G., zwei Nachbarn des N., über dessen Fahrlässigkeit bei dem Stadtrathe be- chwerten, denn beide sahen das Feuer aus dem zer- iörten Ösen bis an die Stubendecke brennen. Der Bürgermeister A. gieng nun in Begleitung des Rathsdieners sofort in die R.sche Behausung und 'and die Beschwerde der Nachbarn begründet, wes- )alb der Rathsdiener das Feuer sogleich tödten muste, der verehel. R. aber die Weisung hinterlassen wurde, bis auf weitere Anordnung sich alles Einheizens in dem zertrümmerten Ofen streng zu enthalten. Als nun R., welcher, während dies verfiel, abwesend war, wieder zurückkehrte, erzählte ihm seine Ehefrau das Vorgefallene und eben Mitgetheilte, worauf Ersterer zum Rathsdiener gieng, die Namen der Denunzianten zu wissen verlangte und sich, nachdem ihm diese be gannt gemacht worden waren, wieder entfernte. Den olgenden Morgen nun, ungefähr gegen 5 Uhr, gieng er zu einem seiner Nachbarn, erzählte, daß ihm ge stern Abends der Bürgermeister A. und der Bettel wächter seinen Ofen eingeworfen hätten und daß er selbst nicht heimisch gewesen, dies aber auch ein Glück sei, da er sonst einem Jeden von ihnen einen Flügel vom Leibe gehauen und die Beine zerschlagen haben würde. Uebrjgens habe sich der neunmal.... verdammte rothköpfige Hund, der T., (einer der Denunzianten), keinen Nutzen gemacht, daß er ihn wegen seines Ofens und der damit verbundenen Feuersgefahr an gezeigt habe, er solle es noch schwer bereuen müssen, und wenn es noch 3 bis 4 Jahre dauerte. Noch den nämlichen Tag, ungefähr gegen j 11 Uhr, gieng R. aus seiner Wohnung heraus auf die Gosse und for derte den Tagelöhner T. heraus, wobei er ihn zu er stechen drohte. Später, gieng er zum Bürgermeister, beschuldigte diesen, er habe ihn seinen Ofen cinge- worfen, und verlangte, daß er denselben wieder ma chen lassen solle, wobei., er die gräßlichsten Schwüre und fürchterlichsten DsMngen aussties. Da ihm je doch der Bürgermeister kein geneigtes Ohr schenkte, so entfernte er sich wieder mit den Worten: jezt geh' ich nach Hause und mache Feuer an. Der Bürger meister, von R.s bösartigem Charakter hinlänglich unterrichtet, schickte sogleich nach dem Gcrichtsdicner und theilte ihm das von N. so eben Geäußerte mit. Da nun auch dieser R. als einen sehr bösartigen,