eine Darstellung der Essigfabrikation nach den älteren und neueren Verfahrungsweisen, der Schnell-Essig-Fabrikation, der Fabrikation von Holzessig, der Bereitung von Eisessig und reiner Essigsäure aus Holzessig, sowie der Fabrikation von Wein-, Trestern-, Malz-, Bieressig und der aromatisirten Essigsorten, nebst der praktischen Prüfung des Essigs : den neueren Anschauungen gemäß
Tie Fabrikation von Weinessig. 57 Ein anderer Uebelstand, welcher sich bei der Fabri kation des Weinessigs einstellt, ist folgender: Gleichzeitig mit dem Essigferment kommt auf der Oberfläche des Weines ein Thierchen aus der Familie der Fadenwürmer, das Essig- oder Kleisterälchen, Uoxtoäera oxopbila, zur Entwickelung. Untenstehende Figur 2 giebt eine stark vergrößerte Abbildung desselben. Dem freien Auge erscheint dasselbe als ein kaum 2 Millimeter langer, sich lebhaft bewegender Faden. — Die Essigälchen bedürfen des freien Sauerstoffes zu ihrer Ent- Fig. 2. Wickelung, so wie das Essigferment. Die Thierchen drängen sich daher an die Oberfläche der Flüssigkeit, drücken hiedurch das Essigferment unter den Spiegel derselben und hemmen in Folge dessen die Thätigkeit des Fermentes. Wenn man Wein in einem Glasgefäße sauer werden läßt, findet man oft rings um den Spiegel der Flüssigkeit einen weißen Ring, der aus zahllosen Essigälchen besteht, die sich am Rande empor- drängen, um Luft zum Athmen zu erlangen. — Es kann der Fall eintreten, daß der Wein durch längere Zeit nicht sauer wird, weil die Essigälchen das Ferment gänzlich verdrängt haben. Es bleibt dann nichts übrig, als einen Theil der Flüssigkeit abzulassen, damit frische Luft iu das Faß komme,