eine Darstellung der Essigfabrikation nach den älteren und neueren Verfahrungsweisen, der Schnell-Essig-Fabrikation, der Fabrikation von Holzessig, der Bereitung von Eisessig und reiner Essigsäure aus Holzessig, sowie der Fabrikation von Wein-, Trestern-, Malz-, Bieressig und der aromatisirten Essigsorten, nebst der praktischen Prüfung des Essigs : den neueren Anschauungen gemäß
Die Fabrikation von Weinessig. geschmack aus dem Weine zu beseitigen. In nicht reinlich gehaltenen und in zu warmen Weinkellern ist der Essigstich ein eben so häufiger als unwillkommener Gast. Wir fügen diese Angabe sür Weinproducenten bei, da wir wissen, daß es in den sorgsamst überwachten Kellereien vorkommen kann, daß ein Wein in Essiggährung übergeht und rasch so viel Essigsäure bildet, daß er als Wein nicht mehr verkäuflich ist; der einzige Weg, einen derartigen Wein noch in etwas zu verwerthen, ist der, ihn an den Essigfabrikanten zu verkaufen, welcher einen kaum nennens- werthen Betrag dafür zahlt, aber aus dem Weine den vor züglichsten Essig von bedeutendem Handelswerthe herstellt. Der Weinproducent könnte den auf diese Weise erzielten Gewinn selbst machen. Der Verlust, den er dnrch das Ver derben des Weines erleiden muß, würde zum großen Theile von dem Erlöse aus dem Essig gedeckt werden. Es genügt, wie erwähnt, den in Essiggährung be griffenen Wein in ein Faß zu bringen, welches nur zum Theile mit Wein angefüllt ist und in einem warmen Raume lagert; es dauert je nach der Temperatur, welche dieser Raum besitzt, einige Wochen oder Monate, bis der Wein in Essig, respective der Alkohol desselben, fast ganz in Essigsäure übergegangen ist; je höher die Temperatur, desto schneller tritt die Umwandlung ein. Der auf diese Weise erzielte Essig ist gewöhnlich so stark, daß man ihn beim Gebrauche mit viel Wasser ver dünnen muß, und zeichnet sich außerdem noch durch eine besondere Eigenschaft aus, welcher der Weinessig seinen hohen Handelswerth verdankt; er besitzt nämlich einen sehr feinen Geruch, ein wahres Bouquet. Es scheint diese An gabe dem zu widersprechen, was wir an einem anderen Orte gesagt haben, daß nämlich in dem Weine, wenn der-