eine Darstellung der Essigfabrikation nach den älteren und neueren Verfahrungsweisen, der Schnell-Essig-Fabrikation, der Fabrikation von Holzessig, der Bereitung von Eisessig und reiner Essigsäure aus Holzessig, sowie der Fabrikation von Wein-, Trestern-, Malz-, Bieressig und der aromatisirten Essigsorten, nebst der praktischen Prüfung des Essigs : den neueren Anschauungen gemäß
Die Essig-Fabrikation. ^6 IV. Die Essig-Fabrikation. Nach dcm gegenwärtigen Stande der chemischen Technik kennen wir zwei von einander dem Prineipe nach ver schiedene Methoden der Darstellung von Essigsäure auf fabriksmäßigem Wege: wir stellen Essig entweder durch Gährung oder durch trockene Destillation von Holz dar. Das Verfahren, Essig durch Gährung zu bereiten, ist uralt und beruht darauf, daß man jenes Ferment, welches die Ursache der Essiggährung ist, auf einer zu seiner Er nährung geeigneten zucker- oder alkoholhaltigen Flüssigkeit zur Entwickelung und Fortpflanzung bringt. Seitdem man die Lebensbedingungen dieses Ferments und die der Essig bildung überhaupt zu Grunde liegenden chemischen Gesetze genauer kennt, hat man sich bestrebt, die Fabrikation des Essigs diesen entsprechend einzurichten, und ist auf diese Weise jenes Verfahren entstanden, welches unter dem Namen der Schnell-Essig-Fabrikation bekannt ist. Es sei hier bemerkt, daß sich die Schnell-Essig-Fabrikation ihrem Wesen nach in gar nichts von dem alten Verfahren der Essigbereitung unterscheidet, nur ist bei ersterer der Verlauf des ganzen Processes ein weit rascherer, da man alle Hindernisse, welche dem Verlauf derselben hemmend im Wege stehen, zu besei tigen trachtet. Wir müssen demnach die Fabrikation der Wein-, Bier-, Rüben-, Getreide- und Malz-Essige in eine Kategorie mit jener des Branntwein-Essigs stellen; alle diese Essigsorten