eine Darstellung der Essigfabrikation nach den älteren und neueren Verfahrungsweisen, der Schnell-Essig-Fabrikation, der Fabrikation von Holzessig, der Bereitung von Eisessig und reiner Essigsäure aus Holzessig, sowie der Fabrikation von Wein-, Trestern-, Malz-, Bieressig und der aromatisirten Essigsorten, nebst der praktischen Prüfung des Essigs : den neueren Anschauungen gemäß
ohne daß es nöthig ist, Chemie wissenschaftlich betrieben zu haben. In den meisten Lehrbüchern über Essig-Fabrikation findet man gleich am Eingänge des Werkes jene Punkte aufgezählt, welche zur Einleitung und Fortführung der Essig bildung unumgänglich eingehalten werden müssen, ohne daß auch nur ein Wort darüber gesagt wird, warum es so sein müsse und nicht anders sein dürfe. Wir halten diesen Weg nicht sür denjenigen, welcher in einem Lehrbuche ein gehalten werden soll; ein Lehrbuch, welches dem Lernenden das zu Erlernende nicht so darstellt, daß kein Zweifel und keine offene Frage übrig bleibt, ist offenbar unvollkommen. Wir haben daher in der nachfolgenden Darstellung den Versuch gemacht, die der Essigbilduug zu Grunde liegenden chemischen Wahrheiten für Jedermann leicht ver ständlich darzustellen, und geben erst am Schlüsse derselben eine Aufzählung jener Bedingungen, welche bei der Fabri kation von Essig eingehalten werden müssen; wir hoffen, daß es dann dem Leser vollkommen klar sein wird, warum der ganze Proeeß auf die aus dieser Aufzählung hervor- gchcnde Art geleitet werden muß, und welche Vorkehrungen er zu treffen haben wird, um den durch irgend einen Vorgang gestörten Proeeß der Essigbildnng wieder in seine vorgezeichneten Bahnen zu lenken. Die chemische Zusammensetzung der Essigsäure. Die Essigsäure besteht ihrem Wesen nach ans einer Verbindung dreier Elemente (einfacher durch kein Mittel mehr zerlegbarer Körper), und zwar aus Kohleustoff, Wasser stoff und Sauerstoff. Die Chemiker bezeichnen die einfachen Stoffe (Elemente) kurz mit den Anfangsbuchstaben ihrer