eine Darstellung der Essigfabrikation nach den älteren und neueren Verfahrungsweisen, der Schnell-Essig-Fabrikation, der Fabrikation von Holzessig, der Bereitung von Eisessig und reiner Essigsäure aus Holzessig, sowie der Fabrikation von Wein-, Trestern-, Malz-, Bieressig und der aromatisirten Essigsorten, nebst der praktischen Prüfung des Essigs : den neueren Anschauungen gemäß
Die Prüfung des Essigs. 221 Niederschlag gebildet; man gießt die Flüssigkeit in einen Glastrichter, in welchem ein ans feinem Fließpapier angc- fertigtes Filter steht, welches den Niederschlag zurückhält. Man wäscht diesen Niederschlag durch drei- bis viermaliges Uebergießen mit destillirtem Wasser aus, trocknet sodann das Filter, indem man den Trichter z. B. auf einen Ofen stellt, und bringt das Filter mit dem Niederschlage vor sichtig in einen kleinen, genau abgewogenen Porzellantiegel, welchen man mit einer Weingeistlampe so lange erhitzt, bis die Asche des verbrannten Filters ganz weiß geworden ist. Der Rückstand in dem Tiegel enthält alle vorhanden ge wesene Schwefelsäure in Verbindung mit Baryt, als schwefelsaurer Baryt. Durch eine neuerliche Wäguug des Tiegels erfährt mau die Meuge des schwefelsauren Baryts. Hundert Gewichtstheile desschwefelsauren Baryts entsprechen in runder Zahl 42 Gewichtstheilen Schwefelsäure (genau 42 06). Hat man z. B. auf 0 1 Liter Essig erhalten 2 34 Gramm schwefelsaurcu Baryt, so findet man: 100:42 -- 2 34 :x; x -- 0'9828. Der untersuchte Essig wird also 0'9828 Gramm oder nahezu 1 Prozent Schwefelsäure enthalten. Prüfung des Essigs auf Salzsäure. Salzsäure (Chlorwasserstoffsäure) läßt sich durch Zu satz einer Lösung von Silbernitrat (Höllenstein) zum Essig leicht erkeuncu. Bei Gegenwart von Chlor entsteht ein schwerer, weißer, käseartigerNiederschlag, der auf Zusatz von Am m oniakflüssigkeit verschwindet. (Man muß aber so viel Ammoniak anwenden, daß alle Essigsäure gebunden wird und der Geruch einen Ucberschuß von Ammoniak anzcigt.) Durch diesen Versuch könnte aber