eine Darstellung der Essigfabrikation nach den älteren und neueren Verfahrungsweisen, der Schnell-Essig-Fabrikation, der Fabrikation von Holzessig, der Bereitung von Eisessig und reiner Essigsäure aus Holzessig, sowie der Fabrikation von Wein-, Trestern-, Malz-, Bieressig und der aromatisirten Essigsorten, nebst der praktischen Prüfung des Essigs : den neueren Anschauungen gemäß
220 Die Prüfung des Essigs. Traubenzucker verwandelt und kann in Folge dessen keine Farbenänderung entstehen. Zum Gelingen der Probe ist es besonders wichtig, nur sehr wenig Stärkemehl anzuwenden und die Flüssigkeit langsam einzudampfen; wenn man zu viel Stärkemehl ge nommen hat, so kann es geschehen, daß ein Theil desselben ungeändert geblieben ist und bei der Prüfung mit Jod lösung die blaue Färbung eintritt, trotzdem daß Schwefel säure in freiem Zustande zugegen ist. — Seiner Empfind lichkeit wegen empfiehlt sich dieses Verfahren, auch für die Fabrikanten, welche Essigsäure durch Destillativu von essig sauren Salzen mit Schwefelsäure Herstellen, um das recti- ficirte Destillat auf die Abwesenheit von Schwefelsäure zu prüfen. 3. Versetzt man einen Essig mit einer Lösung von Baryumnitrat, so entsteht immer eine schwache Trübung, weil das zum Verdünnen des Essiggutes verwendete Brunnenwasser stets eine kleine Menge schwefelsaurer Salze enthält, die mit Barytverbindungen einen unlöslichen, weißen Niederschlag geben. Entsteht aber in Essig auf Zu satz von Barytlösung eine milchartige Trübung und setzt sich aus der ruhig stehenden Flüssigkeit bald ein weißer Niederschlag ab, so enthält der Essig ganz gewiß freie Schwefelsäure. Wenn es sich darum handelt, die Menge der Schwefel säure zu bestimmen, so hat man Folgendes zu thun: Man mißt genau 0 1 Liter des zu untersuchenden Essigs ab nnd erhitzt die Flüssigkeit zum Sieden; in die heiße Flüssigkeit wird eine Lösung von Chlorbaryum gegossen, so lange noch ein Niederschlag entsteht, mit einem Glasstabe nmgcrührt und das Gefäß zwölf Stunden lang hingestellt. Nach Ver lauf dieser Zeit hat sich am Boden des Gefäßes ein körniger