eine Darstellung der Essigfabrikation nach den älteren und neueren Verfahrungsweisen, der Schnell-Essig-Fabrikation, der Fabrikation von Holzessig, der Bereitung von Eisessig und reiner Essigsäure aus Holzessig, sowie der Fabrikation von Wein-, Trestern-, Malz-, Bieressig und der aromatisirten Essigsorten, nebst der praktischen Prüfung des Essigs : den neueren Anschauungen gemäß
190 Die Conservirung von Essig. essig oder auch mit gutem Weinessig gemischt, wird einen Toilettenessig ergeben; durch Combination mehrerer Lösungen erhält man neue Gerüche und werden diese Essiggattungen von den Parfümeuren oft mit sehr phantastischen Namen belegt. XXII. Die Conservirung von Essig. Der Essig ist, wie schon erwähnt wurde, eine Flüssig keit, welche in vielen Fällen unliebsamen Veränderungen unterliegt, die mitunter ein gänzliches Verderben des Pro- ductes nach sich ziehen. Die Ursache dieses Verderbens liegt in fast allen Fällen in der Fortsetzung des Gährungsvor- ganges; sei es nun, daß das Essigferment in der Flüssig keit fortwirkt oder daß sich in derselben andere Fermente ausbilden. Nicht jede Essiggattung ist in gleichem Grade dem Verderben unterworfen; reiner Branntweinessig, noch mehr aber solcher, welcher durch Destilliren essigsaurer Salze mit Schwefelsäure gewonnen wird, zeigt gegen das Verderben eine bedeutende Widerstandsfähigkeit, während anderseits Weinessig, Bier- und Malzessig leicht der Zerstörung unter liegen, und auch die Kräuter- und Früchtenessige sehr zum Verderben geneigt sind. Die Ursache dieses verschiedenen Verhaltens ist leicht einzusehen: der Branntweinessig entsteht aus einer Flüssig keit, welche nur Alkohol und Wasser enthält; es ist, wie angegeben wurde, nothwendig, dem verdünnten Alkohol sogar Stoffe beizufügen, welche dem Ferment die erforder-