eine Darstellung der Essigfabrikation nach den älteren und neueren Verfahrungsweisen, der Schnell-Essig-Fabrikation, der Fabrikation von Holzessig, der Bereitung von Eisessig und reiner Essigsäure aus Holzessig, sowie der Fabrikation von Wein-, Trestern-, Malz-, Bieressig und der aromatisirten Essigsorten, nebst der praktischen Prüfung des Essigs : den neueren Anschauungen gemäß
Die Darstellung von ejsigsauren Salzen aus Holzessig. 17Z Das Eindampfen wird so lange fortgesetzt, bis sich auf der Flüssigkeit eine Krystallhaut bildet, und wird die Flüssigkeit während des Abkühlens gerührt, damit nur kleine Krystalle entstehen, welche weniger von der nicht krystal- lisirenden Flüssigkeit, der Mutterlauge, zurückhalten. Die Mutterlauge wird zur nächsten Flüssigkeit gegossen und wenn sie schon sehr unrein geworden, zur Trockene einge dampft und geglüht, wobei ein Rückstand von kohlensaurem Natron bleibt, der zum Neutralisiren von Holzessig benützt wird. (Das essigsaure Natron wird in der Glühhitze voll ständig unter Hinterlassung von kohlensaurem Natron oder Soda zersetzt.) Man läßt die erhaltenen Krystalle in Körben gut abtropfen, löst sie in wenig Wasser und dampft die Lösung nochmals auf dieselbe Weise ein, wie eben beschrieben wurde. Die letzten Reste der Theerstoffe lassen sich aber selbst durch oftmaliges Umkrystallisiren nicht entfernen, man muß sie durch Rösten des Salzes zerstören. Dies geschieht in großen Kesseln, in welchen man das Salz erhitzt. Anfangs schmilzt dasselbe, giebt unter Blasenwerfen Wasserdämpfe aus und erstarrt wieder, wird aber bei gesteigerter Hitze wieder flüssig. — Ist dieser Zeitpunkt eingetreten und die Temperatur auf etwa 250 Grad gestiegen, so sucht man durch beständiges Rühren und sorgfältiges Regulircn des Feuers ein weiteres Steigen der Temperatur hintanzuhalten, da sich bei höherer Wärme das Salz unter Ausstoßung weißer Dämpfe zer setzen würde. In Folge der Zersetzung der Theerstoffe bei der an gegebenen Temperatur schäumt die Salzmasse stark auf und fließt endlich nach erfolgter Zersetzung rnhig, wie geschmol zener Talg. Die gereinigte Salzmasse wird mit Schöpf löffeln aus dem Kessel iu Formen geschöpft, wo sie zu