eine Darstellung der Essigfabrikation nach den älteren und neueren Verfahrungsweisen, der Schnell-Essig-Fabrikation, der Fabrikation von Holzessig, der Bereitung von Eisessig und reiner Essigsäure aus Holzessig, sowie der Fabrikation von Wein-, Trestern-, Malz-, Bieressig und der aromatisirten Essigsorten, nebst der praktischen Prüfung des Essigs : den neueren Anschauungen gemäß
Die Darstellung von essigsauren Salzen aus Holzessig. 171 mengungen noch immer braun gefärbt ist, bis zur Hälfte ein, was in flachen Pfannen geschieht, und versetzt sie mit etwa 0'5 bis 1'5 Prozent roher Salzsäure. Man fügt unter stetem Rühren überhaupt nur so lange Salzsäure zu, bis ein eingetauchter Streisen von blauem Lackmuspapier ganz schwach geröthet wird. Durch die Einwirkung der Salz säure werden die Verbindungen aus Kalk und Theerstoffen zerlegt, letztere an der Oberfläche der Flüssigkeit als Schaum- masscn abgeschieden und sorgfältig mit Schöpflöffeln ab genommen. Nach der Entfernung des Schaumes steigert man das Feuer derart, daß die Flüssigkeit möglichst rasch verdampft. Sobald sich in der kochenden Masse Krystallbrei auszu scheiden beginnt, fängt man an, mit eisernen Krücken zu rühren, derart, daß schließlich eine kleinbröcklige Salzmasse zurückbleibt. Diese muß nun durch passendes Reguliren des Feuers so lange erhitzt werden, bis die Theerstoffe zerstört sind. Die Temperatur, bei welcher dies geschieht, ist etwa 240, höchstens 250 Grad; erhitzt man stärker, so verliert man einen großen Theil an Essigsäure, indem bei höherer Wärme auch die essigsauren Salze zerstört werden. Von Zeit zu Zeit überzeugt man sich durch eine Probenahme von dem Fortschreiten des Reinigungsprocesses. Ein in Wasser gelöstes Stückchen der Salzmasse mnß nach dem Filtriren eine nahezu ganz farblose Lösung geben, die keinen Geruch besitzt. Hat man mit großen Massen zu arbeiten, so ist es zweckmäßig, die Salzmasse in den Pfannen einfach zur- Trockene einzudampfen und in eigenen Röstöfen auf die angegebene Temperatur zu erhitzen. Die geröstete Salzmasfe kann nun entweder auf reine Essigsäure oder auf essigsaures Natron oder auf reinen essigsauren Kalk verarbeitet werden,