eine Darstellung der Essigfabrikation nach den älteren und neueren Verfahrungsweisen, der Schnell-Essig-Fabrikation, der Fabrikation von Holzessig, der Bereitung von Eisessig und reiner Essigsäure aus Holzessig, sowie der Fabrikation von Wein-, Trestern-, Malz-, Bieressig und der aromatisirten Essigsorten, nebst der praktischen Prüfung des Essigs : den neueren Anschauungen gemäß
t64 Die zur Darstellung von Holzessig angewendeten Apparate. schützt man den Boden des Destillircylinders gänzlich vor der Einwirkung der Flamme und versieht ihn mit einem Abzugsrohr, so daß das Destillirgefäß zwei Abzugsrohren besitzt, eine am unteren, die andere am oberen Boden des Cylinders. — Beide stehen mit Verdichtungsapparaten in Verbindung; gewöhnlich wendet man Fässer als solche an und läßt von diesen Fässern noch ein gemeinschaftliches Rohr ansgehen, welches spiralförmig gerollt in einem mit kaltem Wasser gefüllten Fasse liegt. Das zu destillirende Holz wird vor Beginn der Arbeit stark genetzt und das Feuern sehr langsam begonnen. So bald die Temperatur im Innern des Cylinders so hoch gestiegen ist, daß das Wasser zu sieden beginnt, verdampft mit diesem der größte Theil des Terpentinöls, welches sich in den Fässern verdichtet. Beim Steigen der Temperatur fließt durch das am Boden des Cylinders befindliche Ab zugsrohr Harz ab, und nachdem dieses abgeflossen ist, steigt die Temperatur endlich so hoch, daß die trockene Destilla tion des Holzes beginnt. Die Anwendung liegender Cylinder zur trockenen Destillation des Holzes bietet viele Vortheile dar, indem cs bei diesen leichter ist, die von der Feuerung entwickelte Wärme gleichmäßig auf eine größere Fläche zu Vertheisen und demzufolge die Destillirgefäße von größeren Dimensionen genommen werden können. — Wenn man die Einrichtung trifft, daß das zu verkohlende Holz in diese Cylinder in etwas kleineren Cylindern, die aus Eisenstäben gebildet sind, eingeschoben wird, so kann man sofort nach beendeter De stillation, auch wenn die Retorten noch glühend sind, diese Cylinder mit den glühenden Kohlen ansziehen und diese in einer Sammelgrube erkalten lassen, die Retorten aber neu beschicken.