eine Darstellung der Essigfabrikation nach den älteren und neueren Verfahrungsweisen, der Schnell-Essig-Fabrikation, der Fabrikation von Holzessig, der Bereitung von Eisessig und reiner Essigsäure aus Holzessig, sowie der Fabrikation von Wein-, Trestern-, Malz-, Bieressig und der aromatisirten Essigsorten, nebst der praktischen Prüfung des Essigs : den neueren Anschauungen gemäß
Schnell-Essig-Fabrikation erhaltenen Essigs. 155 Apparate benützen, wie sie auch zum Filtriren des Weines dienen. Eine ausgezeichnet wirkende Filtrirmasse ist Papier brei, den man durch Einweichen von ungeleimtem Papier (Löschpapier), welches in kleine Stücke zerrissen ist, erhält. Man breitet diesen Brei in einer kegelsörmigen, mit der Spitze nach unten gekehrten kleinen Kufe auf einem Tuche aus, welches auf einem durchlöcherten Siebboden liegt, und schüttet über den Papierbrei grob gepulverte Holzkohle in einer einige Decimeter hohen Schichte. Die Kohle hält die gröberen Theile zurück, während der Papierbrei die feinsten, in der Flüssigkeit schwebenden Theilchen aufhält und ganz klaren Essig liefert. Sind die Poren des Papierfilters schon so stark ver legt, daß der Apparat nur mehr sehr träge arbeitet, so gießt man einige Liter reines Wasser auf, wartet, bis aller Essig verdrängt ist, entleert den Filtrirapparat und be schickt ihn mit srischer Filtrirmasse. — Wenn man die Kohlenschichte etwas dicker macht, und ganz besonders, wenn man anstatt Holzkohle gekörnte Knochenkohle oder Spodium in den Filtrirapparat bringt, so erreicht man nebst der Klärung des Essigs auch den Zweck, denselben hellfarbiger zu erhalten, indem der Knochenkohle die Eigen schaft zukommt, Farbstoffe an sich zu ziehen. Aromatisch riechender Essig dars jedoch nicht durch Knochenkohle filtrirt werden, indem diese auch die Eigenschaft besitzt, Riechstoffe zurückzuhalten.