praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
Während man bei der Arbeit mit Holzasche die ätzende Lauge — die Lösung des Kalihydrates — nur durch ziemlich umständliche Arbeit erhalten kann, läßt sich bei Anwendung von Soda die Lösung von Natronhydrat auf viel einfachere Weise gewinnen. Bon sehr großer Bedeutung für den Seifenfabrikanten im Allgemeinen, ganz besonders aber für den Fabrikanten von Toiletteseifen ist das gegenwärtig zu verhältnißmäßig billigen Preisen im Handel vorkommende feste Aetznatron, indem dasselbe ein Material ist, welches man blos in ent sprechenden Mengen von Wasser zu lösen braucht, um sofort Lauge von beliebiger Concentration zu erhalten, welche man entweder direct zur Verseifung oder aber zum »Aussalzen« anwenden kann. Wenn wir vorläufig vou der Darstellung von Seifen unter Anwendung von Holzasche absehen und nur jene mittelst kohlensauren Natrons ins Auge fassen, so können wir das Alkali in drei Formen beziehen, und zwar: als krystallisirte Soda, als calcinirte Soda und als festes Aetznatron. Die krystallisirte oder gewöhnliche Soda ist Natrium carbonat nebst Krystallwasser; da letzteres für die Zwecke der Seifenfabrikation vollkommen werthlos ist, so wird nur ein Seifenfabrikant, dessen Fabrik in geringer Entfernung von einer Sodafabrik liegt, dieses Product verwenden, in dem er bei größerer Entfernung für den Transport des Wasfers unnützer Weise Auslagen für Fracht machen müßte. Die calcinirte oder wasserfreie Soda entsteht aus der krystallisirten, wenn man letztere durch Glühen entwässert (calcinirt). Wenn man calcinirte Soda in Wasser bringt, so nimmt sie Wasser auf, geht in krystallisirte Soda über und enthält dann die Lösung genau dieselbe Verb in-