praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
Wir können zwar mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß es in den Tropenländern noch manche Pflanzen gibt, welche Fett enthalten, das für die Fabrikation feiner Seifen sehr werthvoll ist, und geben uns ja auch die großen Aus stellungen, auf denen überseeische Producte zu finden sind, fast immer Kenntniß von solchen bis nun nicht oder wenigstens in Europa nicht gekannten Rohproducten. Um letztere ihrem wirklichen Werthe nach als Material zur Seifenfabrikation würdigen zu können, empfiehlt es sich, eine ganz kleine Probe derselben — einige Kilogramm sind hierfür vollständig ausreichend — zu verseifen; erst wenn Qualität, Ausbeute und Ankaufspreis eine günstige Geschäfts- ealculation aufweisen, ist es zu empfehlen, einen Sud im Großen vorzunehmen — für den in kleinerem Maßstabe arbeitenden Fabrikanten ist das eben bezeichnete Verfahren der einzige Weg, empfindlichen Verlusten auszuweichen. Tic Harze. Die Harze unserer verschiedenen Nadelbäume bestehen aus Gemengen flüchtiger ätherischer Oele, Körpern von sanrer Beschaffenheit (Harzsäuren), Wasser und mechanischen Verunreinigungen, als Erde, Sand und Pflauzentheilen. Man destillirt aus diesen Rohharzen die ätherischen Oele ab, filtrirt den geschmolzenen Rückstand und erhält auf diese Weise das gereinigte Harz oder Colophonium. Richtig dar gestelltes Colophonium ist von sehr lichtgelber bis rothbrauner Farbe, von spröder Beschaffenheit und glasartigem Aus sehen. In neuerer Zeit kommt von den Vereinigten Staaten aus das seinem Ursprünge nach als »amerikanisches Fichten harz« bezeichnete Product oft geradezu in fast wasserhellen durchsichtigen Massen in den Handel, und wird dieser Werth-