praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
Ter Talg. Die gewöhnlich bei uns in Verwendung kommenden Talgarten sind Ochsentalg und Hammeltalg; letzterer ist weniger zur Fabrikation feinerer Seifen geeignet, als der Ochsentalg, indem ihm ein nur sehr schwierig zu beseitigender eigenthümlicher Geruch anhaftet, welcher auch der aus dem Hammeltalg dargestellten Seife eigen ist; dem Ziegentalg kommt dieser Geruch in noch höherem Maße zu. Ochsentalg ist, wenn genügend gereinigt, eine rein weiße oder sehr schwach gelblich gefärbte Masse, welche in der Kälte spröde und bröcklig, bei einer Temperatur von 25 bis 30° 6. aber weich, bntterartig ist, und bei 44° 0. schmilzt. Der Hammeltalg hat einen von dem Alter der Waare abhängigen Schmelzpunkt; frisch bereiteter Hammel talg schmilzt bei 38° 0., und steigt bei altem Hammeltalg der Schmelzpunkt bis auf 40° 6. Zu den Talgarten kann auch das Pferdefett gerechnet werden, welches bis nun in der Industrie noch nicht jene Werthschätzung gefunden hat, welche es nach seinen Eigen schaften verdient. Es liefert nämlich beim Verseifen in ganz ähnlicher Weise, wie dies beim Ochsen- und Hammeltalg der Fall ist, Seifen von bedeutender Härte, welche auch bei einem sehr hohen Wassergehalte der Seife noch erhalten bleibt. Wir empfehlen jedem Seifenfabrikanten, welcher sich für diesen Gegenstand intercssirt, einen Versuch mit frischem Pferdefett zu machen; die aus demselben erhaltene Seife ist von vorzüglicher Qualität. Tas Schweinefett. Das reine Schweinefett, wie man dasselbe durch Aus schmelzen des Rohfettes erhält, ohne den durch Pressen