praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
44 Die Fabrikation von Seife mit Bezug die Trennung des Glycerins non der Seife gar nicht vor zunehmen braucht, kann man die eigentliche Fabrikation der Seife wesentlich vereinfachen und kennt sogar Verfahren, bei welchen von einem Seifesieden oder Seifekochen im eigentlichen Sinne des Wortes gar nicht die Rede ist, indem man das zu verwendende Fett mit dem Alkali bei ganz niederen Temperaturen vereinigen kann. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Verfahren, nach welchen sich die Grundmasse für Toiletteseifen darstellen läßt; das eine derselben ist das gewöhnliche, dem besonderen Zwecke angepaßte Verfahren des Seifesiedens, das zweite ist jene Methode, welche unter dem Namen des Rühr verfahrens bekannt ist. Beide führen in gleicher Weise zum Ziele; da das Verfahren der Seifebildung durch Rühren das einfachere nnd billigere ist, kommt es in neuerer Zeit immer mehr uud mehr in Aufnahme, namentlich seitdem das durch nichts zu begründende Vorurtheil, daß die »gerührten« Seifen minder gut als die gesottenen seien, geschwunden ist. Es ist jedem Seifenfabrikanten wohl bekannt, daß er nur durch Anwendung von genügend gereinigten Roh materialien im Stande ist, unmittelbar eine sehr reine Seife zu erhalten, nnd daß ihm im Gcgentheile die Reinigung der ans unreinen Materialien bereiteten Seife so viele Mühe und Arbeit verursacht, daß er es schon aus ökono mischen Gründen vorzieht, mit wohl gereinigten Materialien zn arbeiten. Für die gewöhnlichen Zwecke der Seifcnfabrikation ist durch entsprechende Theilnng der Arbeit die eigentliche Thätigkeit des Seifensieders in dieser Richtung wesentlich erleichtert, indem er ans den Talgraffinerien ganz ausge zeichnetes Material zur Verfügung erhält. Toiletteseifen