praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
36 Das Reinigen der Seife. Wassermenge anwendet nnd zwar, je nach dem Wassergehalte der Seife, 50—60°/g Wasser vom Gewichte der Seife. Wenn man die Reinigung der Seife vornehmen will, so reicht man mit dem gewöhnlichen Umschmelzkessel, wie er in Fig. l abgebildet wurde, nicht aus, indem man bei dem nachfolgenden Eindampfen der gereinigten Seife eine zu lange Zeit brauchen würde, nm das im Ueberschnsse vorhandene Wasser zur Verdampfung zu bringen. Man muß daher in diesem Falle entweder einen gewöhnlichen Seifensiedekessel oder einen mit Dampf von höherer Tem peratur beheizten Apparat in Verwendung nehmen. Nachdem die Seife vollständig in Wasser gelöst wurde und eine in der Wärme ziemlich dünnflüssige Masse ent standen ist, schreitet man sogleich zur zweiten Operation, welche als Aussalzen bezeichnet wird. Das Princip des Aussalzens besteht darin, daß die Seifen der gewöhnlichen Fettsäuren in einer Flüssigkeit, welche eine bestimmte Menge von Salzen enthält, nicht löslich sind. In früherer Zeit, in welcher man die Seifen aus schließlich unter Anwendung des aus der Holzasche ge wonnenen Actzkalis darstellte, verwendete man zum Aussalzen ebenso ausschließlich Kochsalzlösungen, indem man neben dem Anssalzen auch noch eiueu besonderen Zweck im Ange hatte. Das Aetzkali giebt bekanntlich nnr weiche Seifen oder Schmierseifen; wird eine Lösung von Kaliseife in höherer Temperatur mit einer Kochsalzlösung (Chlornatrium) zu sammengebracht, so erfolgt eine Umsetzung beider Körper in der Weise, daß Natronseife und Chlorkalium entsteht; die Natronseise ist in der Chlorkaliumlösung nicht löslich und scheidet sich ab. Gegenwärtig stellt man sehr große Mengen von Seife direct aus Fett und Aetznatron dar, das Aussalzen mittelst