praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
für die Zwecke der Darstellung von Toiletteseife. 15 Bei der Auswahl des für die Anfertigung von Toiletteseife bestimmten Seifenmateriales hat sich der Fabrikant von der Erwägung leiten zu lassen, daß es für ihn blos nothwcndig ist, fett saures Natron zu erhalten, alle anderen in der käuflichen Seife häufig enthaltenen Körper sind für ihn nutzlos. Die gewöhnliche, im Handel vorkommende Seife ent hält aber neben fettsaurem Natron noch meistens eine ganze Reihe von Stoffen, nnd wollen wir nachstehend die Zu sammensetzung der gewöhnlichen Seifengattungen kurz charak- tcrisiren. — Es sei bemerkt, daß wir diese Charakterisirung hauptsächlich jener Leser wegen anführen, welche keine Seifen fabrikanten von Fach sind, sondern die Darstellung von Toiletteseisen als ein Nebengewerbe betreiben wollen. Man stellt die Seifen aus Fett und auch aus Harz dar; der Einfachheit wegen wollen wir hier nur das erstere Verfahren besprechen. Die Fette bestehen in der Regel aus den Glyceriden dreier Säuren, das heißt, sie enthalten in wechselnden Verhältnissen die Verbindungen dieser Säuren mit Glycyloxyd. Diese Sänren sind die folgenden: Stearinsäure, Palmitinsäure, Oleinsäure oder Oelsäure. Die Fette unserer Hausthiere (Talg und Schmalz) enthalten wechselnde Mengen von Stearinsäure-, Palmitin säure- und Oelsäure-Glycerid; je größer der Gehalt der selben an den Glyceriden der beiden erstgenannten Säuren ist, desto fester und bröckliger ist das betreffende Fett (Talg arten); je mehr das Glycerid der Oelsäure überwiegt, desto weicher erscheint das Fett nnd wird als Schmalz bezeichnet.