praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
In der Regel bringen wir zwei Gefäße unmittelbar hintereinander an der Seifenhobelmaschine an; das erste der selben enthält das Parfüm, das zweite den Farbestoff; nur wenn es sich um die Anfertigung farbeloser Toiletteseifen handelt, oder wenn man Seife anwendet, welche schon beim Umschmelzen gefärbt wurde, entfällt das Gefäß mit dem Farbestoffe. Es ist auch möglich, die Seife uuter Anwendung eines derartigen Apparates zu füllen. Hat man z. B. eine harte Kernseife und will man dieselbe nach diesem Verfahren mit Glycerin vermengen, so braucht man auf die Späne nur Glycerin in fehr dünnem Strahle fließen zu lasten. Das Glycerin vertheilt sich gleichmäßig auf den Spänen, und findet durch die nachfolgende Bearbeitung der Seife in den Homogenisirmaschinen eine vollkommene Vertheilung des Glycerins durch die ganze Seifenmasse statt. Der einzige Kunstgriff, welchen man bei Anwendung dieser Apparate zu beobachten hat, namentlich bei der Ver theilung der flüssigen Parfüms und der Füllkörper, besteht darin, daß man die Zeit des Abfließens der Flüssigkeit mit jener in Einklang bringt, in welcher eine gewisse Seifen menge gehobelt wird. Wenn z. B. 100 IlA Seife mit einem Liter flüssigem Parfüm versetzt werden sollen, so muß man den Hahn des Parfümbehälters so stellen, daß in dem Augenblicke, in welchem die letzten Späne der zn hobelnden Seifenmasse abfallen, auch die letzten Tropfen der Parfümlösung ab fließen. Durch genaue Ermittelung der Zeit, welche man zum Hobeln eines bestimmten Seifenquantums bedarf, und jener, welche die Flüssigkeit, bei einer bestimmten Stellung des Hahnes, zum Abfließen benöthigt, kann man es leicht dahin bringen, die beiden Factoren in Einklang zu bringen.