praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
220 Das Trocknen der Seife. versuch; wenn das Seifenstück den Abdruck der Form genau wiedergiebt und sich leicht aus derselben heben läßt, so hat die Seife gerade den richtigen Trockenheitsgrad; haftet es fest an der Form oder verschmiert dieselbe, so ist die Seife zu wasserreich; werden die Stücke während des Prägens rissig, so enthält die Seife zu wenig Wasser. Man kann annehmen, daß die mit den oben be schriebenen Maschinen bearbeitete Seife, welche immer wasserreicher sein muß, als sie in den Handel gesetzt wird, in 8 bis 12 Tagen bei mäßiger Zimmerwärme genügend austrockne; die Witterung nimmt aber hierauf sehr be- deutendeu Einfluß; wenn die Luft in Folge lang anhaltender Regen mit Wasserdampf gesättigt ist, so kann sie bei der selben Temperatur kein Wasser mehr aufnehmen, und würde unter diesen Verhältnissen die Seife wochenlang liegen können, ohne hierbei genügend auszutrocknen. Tie Trockeustttben. Um von den Witterungsverhültnissen unabhängig zu sein und ein gegebenes Quantum von Seife innerhalb eines bestimmten Zeitraumes fertigstellen zu können, findet nian gegenwärtig wohl in jeder zweckmäßig eingerichteten Seifen fabrik einen besonderen Raum, in welchem unter Anwen düng höherer Temperatur das Austrocknen der Seife inner halb eines gewissen Zeitraumes vollzogen wird. Die Trockenstuben in der Mehrzahl der von uns be suchten Fabriken lassen bezüglich der Zweckmäßigkeit ihrer Einrichtung sehr Vieles zu wünschen übrig, und halten wir es deshalb für angezeigt, im Nachstehenden die rationelle Anlage einer Trockenstube etwas eingehender zu besprechen. Als Haupterfordernisse einer zweckdienlichen Trocken stube sind zu betrachten, daß die Temperatur in allen Theilen