praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
162 Die Bereitung der Grundmasse für Toiletteseifen. Bei letzteren will inan außer der hübschen Farbe und dem Wohlgeruche auch noch eine günstige Wirkung auf die Haut erzielen; die Haut soll durch den öfteren Gebrauch der Toiletteseife glänzend, glatt und geschmeidig werden. Eine Seife aber, welche freies Alkali enthält, bringt keines wegs diese Wirkung hervor, sondern sie macht in Folge ihres Gehaltes an freiem Alkali, welches zerstörend auf die Haut einwirkt, letztere rauh und spröde, bringt also gerade das Gegentheil jener Wirkungen hervor, welche man erzielen will. Der Seifenfabrikant darf demnach eine für Toilette zwecke bestimmte Seifenmasse nicht eher als fertig ansehen, als bis er die volle Gewißheit von der Neutralität der selben hat. Während früher in dieser Beziehung der Fabrikant ganz von der Geschicklichkeit des Arbeiters abhängig war, ist man in neuerer Zeit dahin gelangt, das Verhältniß zwischen Alkali und Fett beim Seifekochen so genau zu ermitteln, daß die Darstellung reiner, von überschüssigem Alkali freien Seifen nicht mehr mit Schwierigkeiten verbunden ist. Die nachstehenden Tabellen versinnlichen die Mengen verhältnisse zwischen Fett und Alkali, welche mit einander neutrale Seifen bilden. Zum näheren Verständnisse dieser Tabellen diene Folgendes: Man verwendet bekanntlich in den Seifenfabriken Potasche- oder Sodalaugen, welche durch Behandeln mit gebranntem nnd gelöschtem Kalk (Actzkalk) in ätzende Kali- oder Natronlauge übergeführt werden. Je nach der Reinheit der angewendeten Potasche (ihrem Gehalte an kohlensaurem Kali) oder der Soda (ihrem Gehalte an kohlensaurem Natron) bedarf man auch verschieden großer Mengen von Aetzkalk, um die Laugen wirklich ätzend zu machen. Die Tabelle I zeigt die für Potasche von bestimmter Reinheit erforderlichen