praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
88 Die Grundlehren des Processes der Seifenbildung. theile gereicht, indem er von der wasserreichen Seife leicht große Stücke zu billigem Preise abgeben kann und solche Seife rasch aufgebraucht wird. Man ist in Beziehung der Darstellung von wasser reichen Seifen schon bis an die Grenze der Möglichkeit ge gangen und hat auch gegenwärtig das Publikum schon so viel Einsicht gewonnen, daß das scheinbar so billige, große Seifenstück, welches im Augenblicke starken Schaum bildet, in Wirklichkeit sehr theuer ist, und verlangt das Publikum zwar von einer seineren Toiletteseife, daß sie bald Schaum bilde — und das ist auch bei mäßigem Wassergehalte der Fall — daß sie aber auch eine gewisse Festigkeil und Aus giebigkeit besitze, ohne förmlich unter der Hand zu ver schwinden. Die Toiletteseifen werden gewöhnlich nie in reinem Zustande verkauft (rein ist hier in dem Sinne zu verstehen, daß die Seife nur aus Seife im eigentlichen Sinne des Wortes und aus Wasser bestehe), sondern sie erhalten fast immer Zuthaten, welche entweder zu dem Zwecke gemacht werden, um die kosmetische Wirkung der Seife zu erhöhen oder um derselben ein schöneres Aussehen zu verleihen. Das Publikum ist derart au solche Zuthaten bei den Toiletteseifen so gewöhnt, daß es z. B. eine wasserreichere nud minder feine Seife aus dem Grunde viel theurer bezahlen will, weil sie etwas gefärbt und wohlriechend ist, indeß es die viel werthvollere, ganz reine Seife gar nicht als Toilette seife anerkennen will. Die Zuthaten, welche man den Toiletteseifen giebt, sind, wie erwähnt, znm Theil wirklich kosmetisch wirkende und ist hier eigentlich nur ein einzig wirksamer Körper zu erwähnen: das Glycerin, von welchem wir noch ausführ licher zu sprechen haben, oder sie sind solche, welche der