praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
Die Grundlehren des Processes der Seisenbildung. 87 unlöslicher, fettsaurer Kalk entsteht, welcher die erwähnten flockigen Massen bildet. Selbst wenn man sich unter Anwendung der besten Seise, aber unter Benützung sehr harten Wassers wäscht, nimmt die Haut eine rauhe Beschaffenheit an, indem sich die unlöslichen Theilchen der Kalkseife in den Poren der Haut festsetzen; es ist in diesem Falle das Wasser, welches für Toilettezwecke ungeeignet ist; man kann dasselbe aber hierfür geeignet machen, indem man ihm einige Tropfen Sodalösung zufügt, welche unter Ausscheidung des Kalkes das Wasser «weich« macht und ihm daher die Eigenschaft, Seife zum Gerinnen zu bringen, entzieht. Ter Wassergehalt der Toiletteseisen. Nach der vorstehenden Darstellung wäre jede von un verseiftem Fett und Alkali freie Seife als eine Toiletteseise zu erklären, indem sie den Zweck, die Haut zu reinigen, ohne sie zu 'schädigen, vollständig erfüllt. Daß man aber die Seife nicht unmittelbar in dem Zustande verwendet, in welchem sie sich uns als reine Seife darbietet, hat seinen Grund in mehreren Umständen, welche derart sind, daß sich das Interesse des Fabrikanten und der Wunsch des Con- sumenten in der Erfüllung derselben begegnen. Es wurde schon dargelegt, daß das Publikum an eine Toiletteseife die Anforderung stellt, daß die Seife beim Waschen sehr schnell Schaum gebe und man nicht, wie bei Anwendung der gewöhnlichen Kernseifen, nur durch langes Reiben der eingeseiften Hände Schaum erhält. Eine schnell und reichlich Schaum bildende Seife läßt sich aber nur erzielen, wenn man der Seife einen großen Wassergehalt giebt, eine Thatsache, welche dem Fabrikanten zum Vor-