praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
Die Grundlehren des Processes der Seifenbildung. 83 Verbindungen: Fettsaures Natron oder Seife und Glycyl- oxydwasser oder Glyeerin gebildet. Der Vorgang läßt sich auf nachstehende Art darstellen: Vor der Verseifung: Fett Aetznatron Fettsäuren fi- Glycyloxyd Natron -s- Wasser Nach der Verseifung: Seife Glycerin Fettsäuren -s- Natron Glycyloxyd -f Wasser Wir haben also, nachdem sich der Proceß der Ver seifung vollzogen hat, kein Fett nnd kein Aetznatron mehr in dem Gefäße, in welchem die Arbeit ausgeführt wurde, sondern eine Flüssigkeit, welche Seife und Glycerin gelost enthält. Wenn wir dieser Flüssigkeit entweder Kochsalz oder sehr concentrirte Laugen znfügen, so scheidet sich die Seise aus (weil sie in Flüssigkeiten, welche diese Körper enthalten, nicht löslich ist) und das Glycerin findet sich nebst den Salzen in der Flüssigkeit (der sogenannten Unterlauge) gelöst vor. Wenn man Seife unter Anwendung von Oelsäure darstellt (vergleiche Seite 17), so ergiebt sich selbstverständlich kein Glycerin, da man in diesem Falle kein Fett, sondern nur einen Bestandtheil des Fettes verseift hat, und kann man solche Seifen einfach durch Eindampfen oder Einkochen der Lösung bis zur gehörigen Concentration fertigstellen und als ganz harte Seifen erhalten, ohne daß es noth wendig wäre, sie durch Aussalzeu von der Unterlänge zu scheiden. Die Unterlauge der Oleinseifen enthält nämlich nichts als Wasser, in welchem diejenigen als Verunreinigungen der Oelsäure anzusehenden Körper gelöst sind, die sich 6*