Reinigen oder Putzen des Getreides im engeren Sinne. Die Entfernung der Beimengungen, Sortiren oder Aus lesen, kann auf verschiedene Weise erfolgen und zwar nach der Größe oder Form, oder nach der Schwere, oder, wenn es sich um eine bestimmte Art der Beimengung handelt, durch Benutzung einer karakteristischen Eigenschaft derselben. Von diesen verschiedenen Arten der Sortirung resp. Auslesung handelt der dritte Abschnitt dieses Buches: „Die Sortir- (Auslese-) Maschinen", weshalb hier zunächst nicht näher darauf eingegangen wird. Die Entfernung des am Korn haftenden Standes und Schmutzes, das eigentliche Reinigen, Putzen des Getreides kann gleichfalls auf sehr verschiedene Weise bewirkt werden. Das Einfachste würde sein, die äußere beschmutzte Hülle mit allem Staub und Schmutze abzuziehen, zumal da die Ent fernung der Hülle (Schale, Kleie) eine weitere Aufgabe der Mehlfabrikation ist. Ma» würde gewiss auch diesen Weg eingeschlagen haben, wenn der Verfolgung desselben nicht ganz bedeutende, ja unüberwindliche, da sie im Bau des Getreidekornes begründet sind, Schwierigkeiten entgegenstünden. Betrachten wir ein Getreidekorn, z. B. das in Fig. 1, Tafel 1 dargestellte Korn vom gemeinen Weizen (Mitimim vulgäre oder sativru» I,.), so finden wir dass dasselbe keine regelmäßige Gestalt hat. Wir gewahren zunächst am oberen Theile der Abbildung den Keim a mit seiner ihn ringsum umgebenden Einsenkung, sodann am unteren Ende einige borstenartige Hervorragungen und endlich, am Querschnitt die Längsfurche (Kerbe, Granne) o. Würde es auch gelingen die Schale am ganzen Umfange des Kornes, ohne den Mehl- körpcr anzugreifen, abzutrennen, so zeigt doch der erste Blick, dass dies innerhalb der Längsfurche durchaus unmöglich ist. Hier also würde trotzdem die Schale übrig bleiben und zu ihrer Entfernung würden noch genau dieselben Einrichtungen 2*