94 bracht, welcher auf gewöhnliche Weise mit demselben durch Wasser- und Dampfröhrchen verbunden ist, so dass also das Wasser in diesem Minder mit dem im Kessel befindlichen stets auf gleichem Niveau steht. Dieser Zilinder setzt sich nach unten in einer Glasröhre fort, welche mit einer Skala versehen ist. An einem Schwimmer im Zilinder ist ein Drat befestigt, welcher mit seinem unteren Ende, das eine deutlich sichtbare Marke trägt, bis fast auf den Boden der Glasröhre reicht. Durch Heben und Sinken des Schwimmers, d. h. je nach dem sich das Niveau im Zilinder oder im Dampfkessel selbst ändert, hebt und senkt sich die Marke, so dass man an der Skala den Wasserstand ablesen kann. Da das Wasser im Glase verhältnismäßig kühl ist, hält sich das Glas auch selbst kühl und ist der Gefahr des Zerspringens weniger ansgesetzt. Gegen Stöße ist es durch eine Umgitterung geschützt. — Von Probirhähnen wird besonders die Konstruktion von Gebr. Leser (G. Wittmann Nachfolger) in Hamburg empfohlen, welche mit Sicherheit erkennen lässt, ob Dampf oder Wasser entströmt, was bei den gewöhnlichen Einrichtung nur einem sehr geübten Manne möglich ist. Zur Erkennung der Dampfspannung im Kesselinnern dient das Manometer und der höchste zulässige Druck wird durch eine Marke an demselben bezeichnet, auch bläst das Sicherheitsventil ab, sobald der letztere überschritten wird. Da das Manometer stumm ist, so wird ein wenig gewissen hafter Heizer dasselbe wenig beachten, dagegen das laute lästige Abblasen des Sicherheitsventiles zu verhindern suchen; ein Verfahren, welches leider nur zu oft geübt wird, obgleich es ungemein gefahrbringend ist. So fand ein Fabrikinspektor das Sicherheitsventil mit einem Ziegelstein beschwert, eine Belastung, die allerdings das Abblasen sicher verhinderte.