70 dem speisenden Windstrome zu einem Gluthaufen angefacht werden. Es entsteht eine Flamme, die lebhaft angefacht, rasch um sich greift. Die Bewältigung dieser Art von Feuer ist nun ebenfalls nicht unmöglich, ohne dass zum Äußersten geschritten werden müsse, doch reicht die zeitige Leistungsfähigkeit eines Mannes hierzu nicht mehr aus. Unter fortwährendem Ruf nach „Ab stellen" wird der Riemen abgeworfen, der Schlauch zum Wasserreservoir angelegt, das Rohr verstopft und nun trachtet man den Feuerherd auszuheben und abzutöten. Auch hier liegt alles an der Geistesgegenwart; zwei besonnene Männer vermögen die Mühle zu retten. Gebrochene Laternenscheiben oder gar freies Licht sind ebenfalls Ursachen von Brandfällen in Mühlen, wenn dieselben an Aufzüge oder Aufschüttrohre gestellt werden. Haben diese in der Nähe des Lichtes einen Riss, der sich übrigens, wo die Neigung hierzu im Holze vorhanden ist, unter dem Einflüsse der Wärme des Lichtes sofort bildet, so entströmt demselben Staub, der sich an der Flamme entzündet und an dem nachströmcn- den Staube sich nährend, bis an den Riss sich fortzüngelt. Ist dieser Riss weit genug, so schlägt das Feuer wol auch durch denselben; gewöhnlich brennt es an demselben so lange fort, bis das an dieser Stelle zerfaserte Holz ebenfalls zu brennen beginnt. In diesem Stadium wird es wohl bemerkt, und da ist es das einfachste, die Laterne auszulöschen, das glim mende Holz abzuwischen, abstellen zu lassen, den Aufzug zum Stillstaude zu brinzen, oder wenn es ein Aufschüttrohr betrifft, dasselbe von oben herab zu verstopfen. Die Flamme ist dann erstickt und die Gefahr vorüber. Infolge von Explosionen entstehen ebenfalls Feuer. Ex plosionen entstehen bekanntlich zumeist in Staub- oder Mehl- imschkammern, wenn in dieselben jemand mit einer wenn auch geschlossenen Laterne eintritt. Die Explosion ist ebenso rasch vorüber, als sie entstanden und ist gleichsam von nur