61 dass im Entstehen, wo das Feuer noch geringe Dimensionen angenommen, eine Löschung leicht und rasch mittelst des selben bewerkstelligt werden kann. So mächtig auch eine Flamme erscheinen mag, und durch die strahlende Hitze un nahbar, so ist doch ihre Quelle verhältnismäßig schwach, d. h. die Wärme in dem glühenden Holz oder vielmehr der oberflächlich gebildeten Kohle, welche das noch unzersetzte Holz weiter in Destillation setzt und damit eigentlich das sichtbare Feuer durch Verbindung der erzeugten Gase mit der Luft erst bildet, ist nur gering, und es reicht verhält nismäßig wenig kühlendes Wasser aus, um die Glut unter die Entzündungstemperatur herabzuführen. Die kühlende Wirkung des Wassers an sich genommen wird ja auch in hohem Grade unterstützt durch die Verdampfung, wobei das Wasser 5^ mal so viel Wärme bindet (latent macht), als es bei seiner Erwärmung von 0 bis 100" fühlbar aufnimmt; auch wirkt der Dampf selbst noch dadurch vorteilhaft, dass er den Zutritt der Luft teilweise abhält.*) So erklärt sich denn die im ersten Augenblick überraschende Erscheinung, dass, wenn ein ganz dünner Wasserstrahl auf einen großen, im lebhaftesten Feuer befindlichen Holzstoß gerichtet wird, die Flammen wie auch die Glut der oberflächlich bereits gebildeten Kohle in wenig Sekunden wie durch Zauber er- *) Die spezifische Wärme der Holzkohle ist fast ganz genau Hz. Nimmt man an dass die glühende Kohle bei dem Bespritzen mit Wasser sich um 400" abkühle, (was gewiss reichlich gemessen ist), so könnte mittels 1 leg Wasser (Verdampfung vorausgesetzt) die Glut von tt leg Kohlen vernichtet werden, die in der Gasspritze enthaltene Füllung vermöchte somit 4 bis 5 Ztr. glühende Kohle zu löschen. Da das Holz in der ersten Zeit nach Ausbruch eines Brandes blos oberflächlich verkohlt ist, so entspricht dieser Betrag schon einem ziem lich ausgedehnten Feuer. — Die ungeheueren Wassermassen bei star ker Entwickelung eines Brandes sind blos darum nötig, weil man in der Regel den Herd des Feuers nicht erreicht, somit ziemlich ins Blinde hineinspritzen muss, wobei der größte Teil des Wassers der