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49 wirkt werden; ferner treten ganz erhebliche Vorteile durch eine richtige Auffassung des Begrifses „Gewölbe" ein; denn nachdem dieser Begriff dahin, dass ein Gewölbe, ein Sistem sich gegenseitig stützender Teile ist, festgestellt worden, stellen sich ganz andere, bedeutende Erleichterungen bei der Aus führung in sich schließende Anschauungen über die Richtung und Bedeutung der Fugen, des Verbandes der Gewölbsteine n. s. w. ein, und schließlich erfolgt ebenfalls aus dieser Be griffsfeststellung, sowie aus der Thatsache, deren wir bereits oben gedachten, dass bei der Ausführung einzig und allein die Druckfestigkeit des Steins in betracht gezogen wird, eine bisher ungeahnte Erweiterung des zur Ausführung von Ge wölben brauchbaren Steinmaterials. Denn während man bisher, wenn es sich um Ausfüh rung von Gewölben handelte, stets nach dem besten und zu verlässigsten Steinmaterial, von welchem ganz besondere Ei genschaften der Lagerhaftigkeit, der Gleichmäßigkeit des Korns u. s. w. verlangt wurden, fragte, und dadurch selbstverständ lich die Kosten der Gewölbe erheblich vermehrt, oft uner schwinglich werden mussten, ist es einleuchtend, dass diese Kosten sich, auch wenn sonst keinerlei Aenderung cinträte, ganz bedeutend verringern müssen, wenn all und jedes Ge stein, was vielleicht bisher seiner sonstige» üblen Eigenschaf ten wegen ganz und gar untauglich zu jedem Mauerwerk befunden wurde, dergleichen wir ja in gebirgigen Gegenden öfter antreffen, zum Wölben benutzt werden kann. Unter diesen Umständen ist es denkbar, dass Steinge wölbe, die an und für sich zuverlässigste und dauerhafteste Bauart, oft so billig werden können, um sie auch für Ge bäude von ganz untergeordneter Bedeutung anwenden zu können, weil Bauten dieser Art an Kosten gleich oder wol noch niedriger stehen, als massive Bauten mit den üblichen Balkendecken. Dnrch die gewölbten Decken und durch die Bauart der Kunis, Unfallverhütung. 4