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48 noch sehr viel billigere Bauten, als die mit Hilfe des Eisens geschaffenen, zu schaffen, mit Erfolg betreten sei, und zwar durch Bauten, deren Decken gewölbt, lediglich aus Stein also bestehen. — Nichts Neues also könnte der Leser meinen, da, wie ja bereits oben gesagt, gewölbte Bauten aus früherer Zeit verschiedentlich bestehen. Ter Unterschied liegt eben, was den Erfolg anlangt, in den Kosten, und was die Mittel, um diesen Erfolg zu erzielen, anbetrifft, in der Behandlung des Steines. Während früher die Bauten mit gewölbten Decken entweder einzig und allein, oder vorzugsweise nach Erfahrungsregcln und nach auf Erfahrungen gestützten Anschau ungen entworfen wurden, tritt in diesen neueren gewölbten Bau ten die Erfahrung entschieden gegen die Forderungen, die die Wissenschaft für eine verständige Behandlung des Steins und der dadurch bedingten Verteilung der Massen aufstellt, zurück. Es wird auf die hervorragenste Eigenschaft des Steins, auf seine Druckfestigkeit zurückgegangen, und ergiebt sich hieraus, dass eine Schwäche älterer Gewölbebauten, wo eine solche bemerkbar wird oder geworden ist, fast stets ihren Grund in dem Umstande hatte, dass man die Gewölbe selbst entweder durchweg, oder zum teil viel zu stark machte, in höchst verkehrter Weise durch Ueber- resp. Hintermauerun gen zu verstärken suchte, durch die auf diese Art nutzlos vermehrte Last gezwungen wurde, übermäßige Massen Mauer werk zur Stützung der Gewölbe und zu deren Widerlager zu verwenden, u. s. w. Thatsächlich liegt nun, wenn man auf die Druckfestigkeit des Steins zurückgeht, die Sache ganz anders; mit der ver ringerten, aber besser verteilten Masse des Gewölbes an und für sich steht, wie natürlich, im Zusammenhang, dass auch das die Gewölbe tragende und dem Gewölbcschub Widerstand leistende Mauerwerk an Masse verringert werden kann; auch kann durch Aenderung der Form auf dasselbe Ziel hinge-