56 Verfährt man so, dann wird man keine Sprünge machen, man wird nicht, um den Armen zu Helsen, reichen Leuten das Leder stehlen und den Armen Schuhe daraus machen; man wird nicht sogleich zu einem Zustande übergehen, der dem Be stehenden schnurstracks entgegen steht, und der — so wünschens wert!) ein solcher auch Manchem jetzt erscheinen möchte — nur durch das Ueberhausenwcrfcn aller jetzt bestehenden Verhältnisse herbeizuführen wäre. Nicht Revolutionen, sondern den aus der reinen Vernunft sich entwickelnden Fortschritt, nicht die abhängig machende Gabe des Reichen, sondern den ehr lichen, wo möglich reichlichen Verdienst des Arbeiters, nicht die sehr bald sadc erscheinende und unnatürliche Gleichheit der Menschen, sondern die herzige, sich immer erneuernde Ver söhnung der Menschheit muß eine vernünftige, ruhig vor schreitende christliche Civilisation als schönstes Ziel vor Augen haben, und in diesem Sinne nennt SiSmondi die Wohlstandspflege: la tliöorie ck« I» llienkaisanee en Aranck. Wie weit ich jedoch unsere jetzigen Zustände von dem Ziele ent- sernt wähne, ist aus dem Vorhergehenden klar geworden, das Folgende soll ein Versuch sein, wie man wohl dem Ziele um einen kleinen Schritt näher rücken könnte. Mit dem Beginn der Civilisation, d. h. mit dem Beginn der Arbeitstheilung bedurften die Menschen eines Tausch mittels, sie erfanden das Geld, und mit dieser Erfindung begann ein Kamps, ein friedlicher Streit, — ein Spiel könnte man es nennen — zwischen Arbeit und Geld. Die Arbeit wollte viel Geld, das Geld wollte viel Arbeit haben. Ich kenne ein altes Kartenspiel, es heißt „umS Leben." Es sind zwei Spieler, Jeder bekommt die gleiche Hälfte der Karte,