55 Viertes Kapitel. ^)ie Oekonomcn sind aber dennoch als Baumeister hoch zu achten und nur dann zu tadeln, wenn sie die Bewohner ihres Gebäudes nicht zügeln, wenn sie dieselben bei ihrer Will kür lassen und sie nicht unter ein strenges HauSregiment stellen, wenn sie nicht fortschreiten. Vorwärts! ruft die Wissenschaft, vorwärts treibt unS unser Geist, vorwärts wird die innere Stimme rufen, so lange vernünftige Wesen die Erde bewohnen, wenn cS auch feststeht, daß das Ziel, die Vollendung, nie zu erreichen ist. Denn jedes Wissen bleibt zuletzt vor einem Geheimnisse stehen, aber die Menschheit schreitet vor, erklärt sich das zunächst liegende Geheimniß, und steht wieder vor einem Geheimnisse. So löset die Philosophie, indem sie die Thatsachen auS den Ideen entwickelt, durch die Synthese die Antinomie der aus den That sachen geformcltcn Gesetze, und bringt wahre Aufklärung für den Augenblick; der Mensch wird aber durch seine sinnliche (empirische) Ausfassungswcise aus den so herbeigeführtcn That sachen wieder neue Gesetze formeln, die eben so antinomisch als die früheren sind, und daher sich in kürzerer oder längerer Zeit wieder abnutzen, d. h. unpraktisch werden, der Menschheit nicht denjenigen Grad von Wohlsein geben, den man von ihnen erwartete; dann wird die Philosophie wiederum durch ihre Entwickelungen die Antinomien auflösen rind versöhnen, und so den Fortschritt fördern und schaffen.