Drittes Kapitel. Ä3ie kommt es aber, daß in unsern christlichen Staaten die Arbeit so gesunken, in neuerer und neuester Zeit so herab- gcwürdigt worden ist? Wie ist es wohl zu erklären, daß sich in den Seelen so vieler vornehmer und reicher Christen bei Er» wähnung der arbeitenden Klassen die Bilder von niedrig und gemein, oder doch wenigstens von arm spiegeln? Wie geschieht es, daß unsere arbeitende Bevölkerung zum großen Theil an Geist und Körper verkümmert? Wie war es möglich, daß unter den Arbeitern, doch eigentlich dem sittlichst sein sollenden Theile der Bevölkerung, das unsittliche, hohläugige, Zähne fletschende Gespenst des Kommunismus auftauchen konnte? Jene unsinnigen Lehren, die. die Menschheit, welche so heiter und froh unter einander wogen kann, in ein ödes und trauriges Niveau bringen wollen und von denen eins der frei sinnigsten französischen Journale, der National, sagt: „daß jene barbarischen Gedanken eben so unausführbar als unsittlich sind, daß sie, statt den Menschen zu erheben, ihn zum Vieh herabwürdigen; daß sie, statt die Arbeit zu adeln, ihr jeden edlen Antrieb rauben; daß sie, statt denen, welche leiden, eine billigere Vertheilung der gesellschaftlichen Güter zu versprechen, ihnen nur das Nichts geben würde." Wie konnte die christliche Gesellschaft so krank, so siech werden, um solche Symptome zu äußern? Neber diese Frage haben berühmte Gelehrte, umsichtige Forscher, wohlwollende Männer vielfach nachgedacht und 3*