24 künftighin aus freiem Antriebe seine Tätigkeit, seine Kräfte zu seinem eignen und zum Vortheile Anderer entwickeln. Christ liche Geistliche, christliche Kaiser legten Hand an das heidnische Institut der Sklaverei, ein edler Christ, Wilberforce, und mit ihm christliche Männer im Parlament rotteten den Negerhandel aus, und christliche Fürsten erklärten auf dem Wiener Kongreß die Leibeigenschaft für unchristlich. Mit einem Worte, das Christenthum hat die Arbeit zur höchsten Sittlichkeit erhoben; cs weist nach, daß der arbeitende Mensch nicht nur tugendhaft ist und im Stande sein wird, von seiner Arbeit zu leben, sondern auch noch übrig haben wird, seine Mitmenschen zu unterstützen. „Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr; sondern arbeite, und schaffe mit den Händen etwas Gutes, auf daß er habe zu geben den Dürftigen." So sagt Paulus (Ephcs. 4, V. 28). Die Arbeit bewahrt uns also nicht nur vor den Fall stricken des Verbrechens, sie verschafft uns nicht nur unsern Lebensunterhalt, sondern sic ist auch, — und das ist die hohe christliche Idee von der Arbeit, das ist der erhabene Standpunkt, auf welchen das Christenthum die Arbeit erhebt — sic ist auch das Band der Brüderlichkeit, welches die Menschen unter einander verbindet; denn arbeitend schaffen wir Gutes für uns und unsere Brüder, und werben zugleich so viel erwerben, um den Dürftigen unter ihnen zu geben. Durch die Arbeit wird also die göttliche Grund-Idee des Christenthums, die Liebe, zur lebendigen That, zur irdischen Wahrheit, zur thätigen Bruderliebe. Kann irgend eine Philo sophie, irgend eine Lehre der Menschheit eine schönere Be stimmung zuweisen? Könnten unsere kühnsten Wünsche einen